Wohnpolitik
Sonderburg: 1.256 leben offiziell in Parallelgesellschaft
Sonderburg: 1.256 leben offiziell in Parallelgesellschaft
Sonderburg: 1.256 leben offiziell in Parallelgesellschaft
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Das Ministerium für Wohnen hat am Mittwoch die neue Liste mit Wohnvierteln veröffentlicht, die als Parallelgesellschaft klassifiziert werden. Für die betroffenen Sonderburger Wohnviertel gibt es neue Zahlen.
Auf der nationalen Liste mit 20 sozial schwachen Wohnvierteln ist die Sonderburger Kommune erneut vertreten. 44.906 Bürgerinnen und Bürger leben nach den Kriterien des Ministeriums für Wohnen und Integration in einem sozial schwachen Wohngebiet („social udsatte boligområde“), 1.256 davon wohnen in den Sonderburger Vierteln Nørager und Søstjernevej.
Hohe Arbeitslosigkeit, niedriger Bildungsstandard
Als Kriterium für eine solche Einstufung misst das Ministerium den Anteil an Arbeitslosigkeit, strafrechtlicher Verurteilungen, niedrigem Bildungsstand und unterdurchschnittlichem Einkommen. Die Sonderburger Wohnviertel sind seit Jahren auf der Liste der Regierung, die bislang als „Ghetto“-Liste bezeichnet wurde.
Von den 20 Wohngebieten werden zwölf als Parallelgesellschaften klassifiziert. Auch hier steht Sonderburg auf der Liste. Ein Wohngebiet wird als Parallelgesellschaft ausgewiesen, wenn vor Ort über 1.000 Menschen leben, mindestens zwei Kriterien zutreffen und der Anteil an Einwanderern über 50 Prozent liegt.
Die Kommune hat bereits einen konkreten Plan zur Umgestaltung der Wohnviertel erarbeitet, die im Norden der Stadt Sonderburg liegen. Die 2021 beschlossenen Maßnahmen sehen einen Abriss von Wohnblocks in Nørager vor, wo stattdessen Reihenhäuser gebaut werden. Die Infrastruktur vor Ort soll verbessert und verschönert werden. Die Kommune hat sich mit der Regierung in Kopenhagen darauf geeinigt, insgesamt 40 Prozent der Baumasse in den Vierteln abzureißen.
So muss die Kommune dafür sorgen, dass von den Gebäuden an den Adressen Nørager sowie Søstjernevej, Søgræsvej, Koralvej und Konkylievej bis zum 1. Januar 2030 nur noch 60 Prozent übrig sind. Über die physische Umgestaltung der Wohngegenden hinaus plant die Kommune weitere Anstrengungen, um die umliegenden Stadtteile aufzuwerten und zwischen den Stadtteilen eine bessere Infrastruktur zu schaffen. Den entsprechenden Gesamtplan hat die Kommune im Frühsommer 2021 beim Ministerium eingereicht.