Handball
SønderjyskE will verstärkt den deutschen Markt erforschen
SønderjyskE will verstärkt den deutschen Markt erforschen
SønderjyskE will verstärkt den deutschen Markt erforschen
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Das Abstiegsgespenst scheint vertrieben. Nach dem 31:29-Sieg zum Auftakt der Abstiegsrunde gegen Nordsjælland ist den SønderjyskE-Handballern der Klassenerhalt kaum noch zu nehmen. Sportmanager Thomas Mogensen kennt mittlerweile die Rahmenbedingungen für die kommende Saison und will seinen Blick künftig verstärkt auf den deutschen Markt richten.
Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die SønderjyskE-Handballer doch noch in Abstiegsgefahr geraten sollten. Lemvig-Thyborøn und Nordsjælland Håndbold müssten schon die nächsten Spiele alle gewinnen und sich am letzten Spieltag mit einem Unentschieden trennen, um die Hellblauen noch abzufangen.
Der 31:29-Heimsieg zum Auftakt der Abstiegsrunde gegen Nordsjælland Håndbold und das so gut wie vertriebene Abstiegsgespenst sorgen für Ruhe bei den Hellblauen und für Planungssicherheit beim Sportmanager.
Die Lage war keineswegs so dramatisch wie in der Vorsaison, aber SønderjyskE hat wie schon im Vorjahr bereits frühzeitig in der Abstiegsrunde den Kopf aus der Schlinge gezogen.
Nach einer turbulenten Zeit mit Entlassungen von zwei Trainern und einem Sportdirektor innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahre sowie einer Trennung zwischen Sønderjysk Elitesport und Sønderjyske Fodbold wirft Thomas Mogensen den Blick nach vorn in die nahe Zukunft, für die er mittlerweile die finanziellen Rahmenbedingungen kennt.
Ungewissheit
„Die laufende Saison ist herausfordernd gewesen. Es hat Entlassungen gegeben, die gekostet haben, und auch eine Trennung vom Fußball, die für Ungewissheit gesorgt hat, wie die Zahlen aussehen werden. Die Unsicherheit hat das Navigieren schwierig gemacht. Viele Steine wurden umgedreht, um herauszufinden, wie wir die Dinge künftig anpacken werden. Und unterm Strich war die Saison schon weit fortgeschritten, bevor wir einen Überblick hatten“, sagt Thomas Mogensen zum „Nordschleswiger“.
Vorstandsvorsitzender Anders Stahlschmidt hatte im Oktober für Aufsehen gesorgt, als er markante Investitionen ankündigte und vollmundig davon sprach, dass SønderjyskE bereits im Laufe von ein paar Jahren die Favoritenrolle innehaben muss, wenn es zum Heimspiel gegen Aalborg Håndbold kommt. Das viele Geld fließt aber noch nicht.
„Das Budget für die kommende Saison wird sich im Vergleich zur laufenden Saison nicht viel ändern. Ich habe darauf aufmerksam gemacht, dass andere Clubs finanziell zugelegt haben, und dass das Budget nie lügt. Es kann Abstecher nach oben oder unten in der Tabelle geben, aber in der Regel stimmen Budget und Platzierung in der Tabelle einigermaßen überein. Und wenn wir dauerhaft in die Tabellenregionen vorstoßen wollen, die wir uns erträumen, dann muss auch mehr Geld fließen“, meint der Sportmanager von SønderjyskE.
Langfristige Planung
„Ich sehe, dass es in die richtige Richtung geht, aber die Mannschaft, die wir uns erträumen, kann man nicht von heute auf morgen zusammenstellen. Man kann nicht einfach ein halbes Jahr vorher auf den Spieler zeigen und ihn holen. Das Geschäft ist härter geworden. Die Spieler unterschreiben ihre Verträge häufig anderthalb bis zwei Jahre vorher. Wenn die Spieler zu tüchtig sind, werden sie von größeren Clubs geholt. Für uns ist die Herausforderung die, schon frühzeitig erkennen zu müssen, ob die Spieler eineinhalb Jahre später das Niveau erreichen werden, das unsere Mannschaft verstärkt“, so Thomas Mogensen.
Das Gerüst für die kommende Saison steht, der Kader wird aber noch auf der einen oder anderen Position ergänzt.
„Nicolaj Jørgensen kommt von Team Sydhavsøerne, Kristian Stranden und Alec Smit kehren nach längerer Verletzungspause zurück und Tobias Olsen wird seine erste komplette Saison in Angriff nehmen. Die Breite wird größer sein, und ich denke, dass wir in einer besseren Verfassung in die neue Saison gehen werden“, meint der Sportmanager.
Den deutschen Markt erforschen
Einige deutsche Handballer haben in den vergangenen Wochen in Sonderburg ein Probetraining absolviert, und der Blick wird künftig verstärkt auf den deutschen Markt gerichtet.
„Ich habe mich gefragt, wieso nicht den deutschen Markt erforschen? Meine Liebe zum deutschen Handball ist groß, aber ich wundere mich, dass deutsche Handballer nicht in unsere Richtung blicken. Es ist toll, in der Bundesliga zu spielen, aber so sexy ist es vielleicht auch nicht, in der 2. Bundesliga oder im Tabellenkeller der 1. Bundesliga zu spielen. Ich werde in diesem Bereich ein wenig mehr Zeit investieren“, sagt Thomas Mogensen.