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Ehrenherzogin verhalf Renaissancefest zur Wiedergeburt

Ehrenherzogin verhalf Renaissancefest zur Wiedergeburt

Ehrenherzogin verhalf Renaissancefest zur Wiedergeburt

Hadersleben/Haderslev
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Anette Prip ist Vorsitzende des Herzog-Hans-Festivals – und zugleich Ehrenherzogin 2024. In der 50-jährigen Geschichte des Mittelalterfestes ist sie die 7. Frau, die sich mit diesem Titel schmücken darf. Foto: Ute Levisen

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Das Herzog-Hans-Festival der Domstadt ist vorbei. Im Haderslebener Dammpark werden die Festzelte abgebaut. Dort packt Anette Prip, Vorsitzende des Fördervereins, mit an. Dabei scheut „Ihre Durchlaucht“ keine Mühen, auch wenn sie sich seit dem Wochenende mit dem Titel „Ehrenherzogin 2024“ schmücken darf.

Der neue Ehrenherzog ist eine Frau! Im 50. Jahr des Herzog-Hans-Festivals in Hadersleben darf sich Anette Prip mit dem Titel schmücken – als siebte Frau. 

Sie ist zugleich die Vorsitzende des Fördervereins des Mittelalterfestivals, das sich – nicht zuletzt dank ihres Engagements – binnen einer Dekade zum größten Familienevent der Region gemausert hat. 

Die Ehrenherzogin 2024, hier zu sehen bei einem früheren Festival, ist seit einer guten Dekade Vorsitzende des Herzog-Hans-Festivals (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Familientradition der Titelträger

„Ich war schon überrascht“, sagt sie am Wochenende nach der Ernennung. Sie ist die Dritte in ihrer Familie, die sich mit diesem Titel zieren darf: Ihr Mann, der frühere Domorganist Svend Prip, erhielt die Würde 1989 und ihr Schwiegersohn Morten Hansen 2015 für seine Verdienste um den Skaterpark „StreetDome“. 

„Meine Tochter und Morten haben sich übrigens an der herzoglichen Tafel kennengelernt, mit der Mortens Ernennung damals gefeiert wurde“, erzählt Anette Prip.

Ihr Name taucht seit Jahren immer wieder auf, wenn es um das Mittelalterfest geht, mit dem die Domstadt an ihre Geschichte erinnert. 

Der Festauftakt mit den Schulklassen am Freitag ist eine beliebte Tradition geworden – nicht zuletzt dank der Ehrenherzogin, die im bürgerlichen Leben Lehrerin ist. Foto: Ute Levisen

Die Renaissance des Renaissancefestes

Kein Wunder: Dank Anette Prip hat das Renaissancefest in der Tat eine Wiedergeburt erlebt. 

Vor gut zehn Jahren war die Luft dort raus: Den Veranstaltern gingen die Ideen und die Puste aus. Groß war die Kritik aus der Bevölkerung, als sie den Rummel mit Karussells auf der Wiese einstellten. 

Auch in Wittenberg werden die mittelalterlichen Fahnen hochgehalten. Die Gäste von „Luthers Hochzeit“ sind auch im Wittenberg des Nordens gern gesehen (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Anette Prip übernahm den Vorsitz damals unter schwierigen Vorzeichen. Gemeinsam mit den etwa 20 Ehrenamtlichen des Festivals konnte sie das Ruder herumreißen, indem sie mittelalterliche Traditionen und Gebräuche wie zu Herzog Hans Zeiten in den Blickpunkt rückte. 

Im Vorjahr besuchten zwischen 22.000 und 24.000 Menschen das Fest mit seinen mehr als 100 Akteurinnen und Akteuren im „Wittenberg des Nordens“, wie Hadersleben auch genannt wird. Gern gesehene Gäste sind stets Teilnehmende von „Luthers Hochzeit“, dem Mittelalterfest der Partnerstadt Wittenberg. 

„In diesem Jahr hatten wir etwa ebenso viele Besuchende wie im vergangenen Jahr“, sagt Anette Prip. 

Auch beim diesjährigen Festival gab es einiges zu sehen. Mehr als 100 Akteurinnen und Akteure ließen sich im Dammpark nieder, um mittelalterliche Traditionen und Bräuche zu feiern. Foto: Ute Levisen

Gemeinsam mit weiteren Freiwilligen brach sie am Montag die letzten Zelte im Dammpark ab, darunter das große Tafelzelt. In der Nacht zum Montag konnte sie erst gegen Mitternacht die Beine hochlegen.

Ehrenamtliche Arbeit: Eine unveränderte Herausforderung

Auch wenn das Mittelalterfestival zu einem rauschenden Erfolg geworden ist, eines hat sich nicht geändert: Ehrenamtliche sind rar. 

„Aber damit haben ja viele Vereine zu kämpfen“, seufzt die frisch gebackene Ehrenherzogin, bevor „Ihre Durchlaucht“ die Ärmel hochkrempelt und sich wieder an die Arbeit macht. 

Das Festival hat sich zum größten Familienevent seiner Art in der Region gewandelt. Foto: Ute Levisen
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