Längere Arbeitswege
Nordschleswiger pendeln länger zur Arbeit
Nordschleswiger pendeln länger zur Arbeit
Nordschleswiger pendeln länger zur Arbeit
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Berufstätige pendeln länger als je zuvor zur Arbeit. Aktuell fahren Berufspendler im Durchschnitt 48,5 Kilometer pro Tag, um in Nordschleswig zur Arbeit zu kommen. Im Vergleich zu vor 17 Jahren entspricht dies einer Steigerung von 43 Prozent. Auch in anderen Landesteilen ist der Fahrtweg zur Arbeit stark gestiegen.
Eine Analyse von Dansk Infrastruktur zeigt, dass Nordschleswiger weitere Strecken zur Arbeit pendeln als noch vor einigen Jahren.
So sind die täglich gependelten Kilometer im Zeitraum von 2002 bis 2019 um 43 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt fahren Pendler in Nordschleswig und Süddänemark 48,5 Kilometer pro Tag, um zur Arbeit und wieder nach Hause zu kommen. Das sind 15 Prozent mehr als der landesweite Pendler-Durchschnitt.
Flexiblerer Arbeitsmarkt
Der Branchenverband Dansk Industri wertet dies als ein Zeichen dafür, dass der Arbeitsmarkt flexibler geworden ist, und dass sich mehr und mehr dazu entscheiden, weiter weg von ihrem Arbeitsplatz zu wohnen. Diese Entwicklung kann mit den anziehenden Preisen auf dem Immobilienmarkt zusammenhängen, lautet die Einschätzung des Branchenverbandes.
„Wir sind noch nie so viel gependelt wie heute. Wenn sich immer mehr dazu entschließen, ihren Wohnort weiter entfernt von ihrem Arbeitsplatz zu wählen, wird unsere Mobilität wichtiger als je zuvor“, sagt der Chef von Dansk Infrastruktur, Henrik Friis.
Vor diesem Hintergrund hält er eine gut ausgebaute Infrastruktur für unerlässlich, um Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern.
„Wenn es zu umständlich wird, zur Arbeit zu kommen, und wir zu viel Zeit im Verkehr verbringen, dann können die Unternehmen nicht die Arbeitskräfte anziehen, die sie benötigen“, sagt Henrik Friis.
67 Prozent pendeln mit dem Auto zur Arbeit
In Nordschleswig und Süddänemark pendeln 67 Prozent mit dem Auto zur Arbeit, nur zehn Prozent nutzen den öffentlichen Personennahverkehr. Auch landesweit zeigt der Trend, dass das Auto in den vergangenen Jahren an Beliebtheit zugenommen hat.
Dies hat zu einem Anstieg der Verkehrsdichte vor allem im Berufsverkehr geführt. Henrik Friis fordert deshalb weitere Investitionen in das Straßenverkehrsnetz, um so den hohen Verkehrsfluss besser in den Griff zu bekommen, aber auch, um der Landflucht entgegenzuwirken.
„Die Bereitschaft der Dänen, längere Strecken zur Arbeit in Kauf zu nehmen, ist im ganzen Land gestiegen, solange die entsprechenden Transportmöglichkeiten vorhanden sind. Und das kann dazu beitragen, dass insbesondere Familien mit Kindern in ländlicheren Gebieten wohnen bleiben“, sagt Henrik Friis.