Verkehr im deutsch-dänischen Grenzland
Modernisierung der Bahn Niebüll-Tondern-Bramming läuft
Modernisierung der Bahn Niebüll-Tondern-Bramming läuft
Modernisierung der Bahn Niebüll-Tondern-Bramming läuft
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Am „Tag der Schiene“ bei der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft NEG Niebüll betonte das Bahnunternehmen RDC die Bedeutung des Bahnknotenpunkts in Südtondern. Dänische Bahnen studieren den Einsatz neuer Batteriezüge bei Kollegen in Schleswig-Holstein.
Auf großes Interesse ist der „Tag der Schiene“ am Wochenende in Niebüll gestoßen. Während einer Podiumsdiskussion unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern des dort beheimateten Bahnunternehmens Norddeutsche Eisenbahngesellschaft (NEG) Niebüll, des Nahverkehrsverbundes Schleswig-Holstein (NAHSH) und des Bahnunternehmens RDC berichtete NEG-Geschäftsführer Julian Rönsch über Fortschritte bei der Modernisierung der Westküstenbahn zwischen Bramming-Tonder (Tønder) und Niebüll (Nibøl).
„Wir investieren derzeit in die Modernisierung unseres Streckenabschnitts zwischen Niebüll und Tondern“, so Rönsch und verwies auf den Neubau von zwei Brücken nördlich von Niebüll, die die 1912 gebauten Überführungen ersetzen.
Zukunftsicherung des grenzüberschreitenden Zugverkehrs
„Auf der dänischen Seite wird das digitale Zugsicherungssystem installiert. Das europaweit einheitliche System wird auch auf unserer Strecke eingebaut, damit die Züge weiterhin grenzüberschreitend fahren können“, so der Bahnfachmann und dankte dem Land Schleswig-Holstein für die finanzielle Unterstützung.
Diese ermöglicht es, dass in den kommenden Jahren die Züge auf der grenzüberschreitenden Strecke mit bis zu Tempo 120 südlich der Grenze und statt der aktuell oftmals nur 75 km/h nördlich der Grenze dort ebenfalls deutlich schneller verkehren können, um die Reisezeiten zu verkürzen. Die Aufrüstung der Stecke sei eine große technische Herausforderung.
Auf die Frage des „Nordschleswigers“ zum geplanten Einsatz von batterieelektrischen Zügen auf der nördlichen Marschbahn über die Grenze hinweg sagte Jochen Schulz von NAHSH, dass es dafür noch keinen Zeitplan gebe. Bis 2030 könnten die umweltfreundlichen Fahrzeuge über die Grenze rollen.
„Bis Jahresende kommen sie auch zwischen Husum-Schleswig und Kiel sowie zwischen Husum und St. Peter-Ording zum Einsatz. Das ist die Zukunft auf allen Strecken ohne elektrische Oberleitung“, so der Experte.
Bis zu 160 km/h schnell
An der Westküste fahren die neuen klimafreundlichen Batteriezüge bereits zwischen Büsum, Heide und Neumünster. Sie können bis zu Tempo 160 erreichen.
Während der Veranstaltung in Niebüll betonte der Bürgermeister der Nachbarstadt Tonderns, Thomas Uerschels (SPD), die Bedeutung des privaten Bahnunternehmens NEG-Niebüll für den Ort. Der Chef des Unternehmens RDC, zu dem die NEG Niebüll gehört, Markus Hunkel, verwies auf die wichtige Rolle des Niebüller Betriebs, über den nicht nur der Verkehr Niebüll-Dagebüll und Niebüll-Tondern abgewickelt werde, sondern auch die blauen Autozüge nach Sylt und Güterzüge eingesetzt werden.
NEG-Werkstatt wartet Waggons für RDC-Nahverkehr
In den Werkstätten in Niebüll, die ihre Kapazität verdoppelt haben, werden auch Waggons der RDC für den Autoreisezugverkehr Hamburg-Lörrach sowie für die Nachtzugverbindung Berlin-Hamburg-Kopenhagen-Stockholm im Auftrag der Schwedischen Staatsbahnen (SJ) gewartet und modernisiert.
Hunkel erklärte, dass es ihm gar nicht gefalle, dass momentan fast nur Negativmeldungen beim Thema Bahn durch die Medien liefen. Die Finanzchefin der RDC, Ute Oldenburg, wies auf die Bedeutung der Infrastruktur für den Bahnverkehr hin, zu deren Verbesserung trage ihr Unternehmen aktuell mit der Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs am Fähranleger in Dagebüll bei.
Lob für NEG Niebüll von Bahnkundschaft
Während der Podiumsdiskussion bescheinigten der Sprecher des Bahnkundenverbandes Pro Bahn, Karl Peter Naumann, und der Geschäftsführer der „Allianz Pro Schiene“, Dirk Flege, der NEG Niebüll einen vorbildlichen Service im Bereich des Bahnknotens Niebüll.
Die Bahnverbindung Niebüll-Tondern war vor gut 26 Jahren für den ganzjährigen Verkehr wiedereröffnet worden. Die Strecke wird von Pendlerinnen und Pendlern, Urlaubsgästen und der einheimischen Bevölkerung für Reisen im Nahverkehr und als Zubringer des umfangreichen Fernverkehrs von und nach Niebüll genutzt.