Umwelt und Natur

Keine PFAS-Überschreitungen in Kitas in Süddänemark und Nordschleswig

Keine PFAS-Überschreitungen in Kitas in Süddänemark und Nordschleswig

Keine PFAS-Überschreitungen in Kitas in Süddänemark

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Sonderburg/Sønderborg
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Spielplatz
Auch zwei Spielplätze standen unter PFAS-Verdacht, weil zu früheren Zeiten etwa Deponien oder Schwerindustrien an den Standorten angesiedelt waren (Symbolbild). Foto: Shiau Ling/Unsplash

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Acht Kitas und zwei Spielplätze wurden in den vergangenen Wochen auf PFAS-Rückstände untersucht. Am Freitag gab die Region Süddänemark Entwarnung. An keinem der Standorte wurde ein Grenzwert überschritten. In Nordschleswig war eine Kindertagesstätte in Sonderburg betroffen.

Nach dem Verdacht auf eine mögliche PFAS-Kontamination an Standorten von acht Kindertagesstätten und zwei Spielplätzen hat die Region Süddänemark Entwarnung gegeben. Nach einer Untersuchung steht fest, dass an keinem der Standorte Konzentrationen oberhalb des Grenzwertes gefunden wurden. Die betroffenen Einrichtungen und Kommunen sind am Freitag über die Ergebnisse informiert worden, wie aus einer Pressemitteilung der Region hervorgeht.

In Nordschleswig stand ein Kindergarten in der Sonderburger Frihedsallee unter Verdacht. Dort war in früheren Zeiten eine Mülldeponie. 

Kein Risiko für Kinder

Poul Erik Jensen (Sozialdemokratie), Vorsitzender des Umweltausschusses in der Region Süddänemark, sagte: „Es ist sehr erfreulich, dass im Boden keine PFAS-Stoffe in Mengen gefunden wurden, die ein Risiko für die Kinder darstellen könnten. Das hatten wir eigentlich so erwartet, aber um auf Nummer sicher zu gehen, haben wir im vergangenen Monat mit den Untersuchungen begonnen. Wir sind mit den Ergebnissen zufrieden, sodass die Kinder weiterhin an allen Standorten sicher spielen können.“

Bei den Untersuchungen wurden insgesamt 218 Bodenproben entnommen. Jede Probe wurde auf 22 verschiedene PFAS-Stoffe untersucht. Die Ergebnisse wurden auch an die acht Kindergärten und zwei öffentlichen Spielplätze gesandt, um Eltern und Personal zu informieren.

Dänemark will EU-weites PFAS-Verbot

PFAS-Stoffe wurden bereits in Meeresschaum an der Westküste gefunden sowie in küstennahem Grasland. Sie tauchen auch zunehmend in Trinkwasserbrunnen im ganzen Land auf. Dies bedeutet, dass die Wasserversorgungsunternehmen das Wasser entweder reinigen oder verdünnen müssen, bevor es an die Verbraucherinnen und Verbraucher abgegeben wird.

Die Regierung bemüht sich um ein Verbot von PFAS auf EU-Ebene und hat einen Aktionsplan gegen die per- und polyfluorierten Alkylverbindungen angekündigt.

Was sind PFAS?

PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien. Diese Stoffgruppe umfasst nach jüngsten Schätzungen mehr als 10.000 verschiedene Stoffe. PFAS kommen nicht natürlich vor und werden erst seit den späten 1940er-Jahren hergestellt. 

Sie sind wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie chemisch und thermisch stabil. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie etwa in Kosmetika, Kochgeschirr, Papierbeschichtungen, Textilien oder Ski-Wachsen verarbeitet. Außerdem werden PFAS zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen, in Pflanzenschutzmitteln oder Feuerlöschmitteln verwendet.

Das Problem: PFAS sind extrem langlebig und verteilen sich in der Umwelt in kürzester Zeit über das Wasser. Sie werden daher auch als „ewige Chemikalien“ bezeichnet. Menschen können die Stoffe vor allem über Lebensmittel aufnehmen. Laut aktueller Kenntnisse der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA sind insbesondere tierische Lebensmittel mit PFAS belastet.

PFAS stehen im Verdacht, Leberschäden und Krebs auszulösen. 

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

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