Europawahl

Eine Stimme in Dänemark zählt doppelt so viel wie in Deutschland

Eine Stimme in Dänemark zählt doppelt so viel wie in Deutschland

Stimme in Dänemark zählt doppelt so viel wie in Deutschland

Walter Turnowsky/Ritzau
Kopenhagen
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Ein Wähler hat bei der EU-Wahl 2019 sein Kreuzchen gemacht. Foto: Jens Dresling/Politiken/Ritzau Scanpix

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Deutschland besetzt 96 der 720 Mandate im Europaparlament. Dänemark bei dieser Wahl 15. Die einzelnen Wählerinnen und Wähler haben jedoch im Königreich deutliche größeren Einfluss als in der Bundesrepublik.

Viele Menschen mit Wohnsitz Nordschleswig können selbst entscheiden, ob sie bei der Europawahl ihre Stimme in Dänemark oder in Deutschland abgeben. Das gilt für Menschen mit deutschem Pass oder mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Wer in Dänemark sein Kreuzchen macht, hat deutlich mehr Einfluss, als Wählende in Deutschland. Zwar entsendet Deutschland als größtes Land auch die meisten Abgeordneten ins EU-Parlament, nämlich 96. Dänemark hat ab Sonntag 15 Abgeordnete. Doch benötigt man in Deutschland mehr als doppelt so viel Stimmen für ein Mandat.

Bevorzugung kleinerer Länder

Das hat damit zu tun, dass man kleineren Ländern einen Mindesteinfluss sichern wollte. Daher haben diese gemessen an der Bevölkerungszahl mehr Abgeordnete als die größeren.

Bei der aktuellen Wahl steigt der dänische Einfluss sogar noch. Eine Reform bedeutet, dass die Gesamtzahl der EU-Parlamentarierinnen und -Parlamentarier von 705 auf 720 steigt. Dänemark hat das eine von diesen Mandaten bekommen. Deutschland hat mit 96 bereits die maximale Anzahl der Plätze erreicht.

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