Politik
Deutschunterricht: Parteiübergreifende Besorgnis
Deutschunterricht: Parteiübergreifendes
Deutschunterricht: Parteiübergreifende Besorgnis
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Wenn Deutsche gut Englisch sprechen, dann lässt sich am Deutschunterricht in der Volksschule sparen, so der Vorschlag einer Lehrerin. Regierung und Venstre sprachen sich in einer Fragestunde für das Lernen der deutschen Sprache aus. Venstre hätte es gern etwas konkreter gehabt, die Unterrichtsministerin hatte ein Gegenargument.
In einer parlamentarischen Fragestunde zum Thema Sprachunterricht im Allgemeinen und Deutschunterricht im Speziellen haben sich am Donnerstagvormittag Unterrichtsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil (Soz.) und ihre Kollegin Forschungsministerin Ane Halsboe-Jørgensen (Soz.) den Fragen von Ulla Tørnæs (u. a. ehemalige Unterrichtsministerin) und Ellen Trane Nørby (ehemalige Steuerministerin), beide Venstre, gestellt.
Beide Seiten waren sich einig: Deutschunterricht ist wichtig, denn diese Sprache zu beherrschen oder Kenntnisse von ihr zu haben, sei für Dänemark wirtschaftlich wichtig.
„Man sollte in Deutschland Deutsch reden"
Pernille Rosenkrantz-Theil sagte mit Blick auf den Artikel „Lærer: Fjern tysk – Det er et levn fra fortiden“: „Man sollte in Deutschland Deutsch reden. Es ist falsch, dort Englisch mit Deutschen zu reden.“ Deutschland sei ein wichtiges Nachbarland, man teile ein kulturelles Erbe, und die Sprache sei durch die deutsche Minderheit im Land präsent.
Beide Ministerinnen lobten die Sprachstrategie der ehemaligen rechtsliberalen Regierung von 2017, die die Sozialdemokraten umsetzen; insofern gab es von den Fragenden, was die Strategie angeht, keine Kritik.
Allerdings warnte Tørnes, die Regierung dürfe nicht stehenbleiben angesichts des Brexits und der Fehmarnbeltquerung, die Deutschland ihren Worten nach näher an Dänemark bringt. Dänemark müsse die Verbindung nach Deutschland ausbauen.
Begeisterung früh wecken
Ellen Trane Nørby forderte mehrmals konkrete Antworten der Unterrichtsministerin, wie das fehlende Interesse an der deutschen Sprache gestoppt werden könne. Diese entgegnete, zurzeit sei die Bewältigung der Corona-Krise das dringlichste Problem. Beide Seiten waren sich einig, dass die Begeisterung an der deutschen Sprache möglichst früh geweckt werden sollte.
Es müsse aber auch immer eine Wahl geben, so Pernille Rosenkrantz-Theil.
Wir hoffen auf eine Sprachstrategie 2.0.
Ulla Tørnæs, Venstre
Am Ende fasste Ulla Tørnæs zusammen, es sei ein guter Meinungsaustausch gewesen, sie beklagte aber das Fehlen neuer, konkreter Maßnahmen. Sie nehme mit, dass es auf beiden Seiten große Besorgnis gebe, was das Interesse an der deutschen Sprache angehe und die Angelegenheit in die falsche Richtung laufe. „Wir hoffen auf eine Sprachstrategie 2.0“, so Tornæs.