Grüne Umstellung

Landwirtschaft soll mehr Nutzpflanzen für Menschen anbauen

Landwirtschaft soll mehr Nutzpflanzen für Menschen anbauen

Landwirtschaft soll mehr Nutzpflanzen für Menschen anbauen

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Die größte Teil der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion in Dänemark wird zu Tierfutter oder anderweitigen Herstellung tierischer Produkte verwendet. Das wollen die Radikalen ändern und eine Klimavereinbarung mit den Landwirten eingehen. (Archivfoto) Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Die Radikalen wollen Milliarden darin investieren, dass die Landwirtschaft in wesentlich höherem Maße als bisher Pflanzen züchtet, die zum Verzehr für den Menschen statt für Tiere gedacht sind.

Für die Landwirtschaft soll ein Klimaplan ausgearbeitet werden, so dass sie dazu beitragen kann, die CO2-Belastung Dänemarks zu reduzieren. Wenn es nach den Radikalen geht, sollten die Bauern zu erheblichen Investitionen in Nutzpflanzen ermutigt werden, die von Menschen statt von Tieren verbraucht werden.

Bis 2030 insgesamt über vier Milliarden Kronen Investitionen

Insgesamt wollen die Radikalen bis 2030 über vier Milliarden Kronen in die Umstellung der dänischen Landwirtschaft investieren.

„Wir glauben, dass die zukünftigen Lebensmittel verstärkt auf Pflanzen basieren. Und wir können feststellen, dass große, internationale Lebensmittelkonzerne sehr viel Geld in dieses Gebiet investieren. Deshalb ist das eine Entwicklung, an der wir teilhaben sollten“, sagt die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Partei, Zenia Stampe.

Landwirtschaft für 1/3 CO2 Verschmutzung verantwortlich

Der Dänischen Naturschutzvereinigung, Danmarks Naturfredningsforening, zufolge ist die Landwirtschaft für etwa ein Drittel der gesamten dänischen CO2 Verschmutzung verantwortlich. Davon entfallen 89 Prozent auf die Produktion von Futtermitteln für Tiere und Tierprodukte.

Für das Klima ist es besser, Nutzpflanzen für Menschen zu produzieren, da wesentlich mehr als ein Kilo Futter produziert werden muss, um ein Kilo Fleisch zu erzeugen.

Der Vorschlag der Radikalen fällt bei einer Reihe grüner Organisationen auf fruchtbaren Boden.

Durch Tierproduktion gehen 80 Prozent Proteine verloren

„Das ist der einzige Weg, der uns eine Landwirtschaft ermöglicht, die unsere Klimaverpflichtungen erfüllt. Je nachdem welches Tier man nimmt, gehen 80 Prozent der Proteine verloren. Das ist reine biologische Mathematik, dass wir eine Menge Essen verschwenden, indem wir es für die Tierproduktion verwenden“, sagt Rikke Lundsgaard, Seniorberaterin bei Danmarks Naturfredningsforening.

Sie verweist darauf, dass es etwa 600.000 Hektar Kornfelder in Dänemark gibt, von denen jedoch nur etwa 33.000 Hektar oder weniger für Menschen statt für Tierfutter verwendet werden.

Größere Anreize für pflanzliche Kost

Der Vorschlag der Radikalen zielt unter anderem darauf ab, dass die finanzielle Unterstützung für den landwirtschaftlichen Sektor so geändert werden soll, dass sie größere Anreize für eine pflanzliche Kost bietet und Forschungsgelder aus anderen landwirtschaftlichen Bereichen stattdessen auf die grüne Umstellung verwendet werden sollen.

Landwirtschaft beruht momentan noch immer hauptsächlich auf tierischen Produkten

Die momentane Größe der dänischen Landwirtschaft beruht vor allem auf der Produktion von tierischen Produkten wie Schinken, Butter und Käse. Bei Dänemarks größtem landwirtschaftlichen Interessenverband, Landbrug & Fødevarer, sieht man daran vorläufig auch noch keine Änderung.

Dennoch spricht sich der Verband dafür aus, dass mehr im Bereich der pflanzlichen Ernährung geforscht werden sollte, die sich weltweit im Wachsen befindet.

Forschung auch weiterhin für tierische Landwirtschaftsproduktion

Jedoch nicht auf Kosten von Forschungsgeldern, die beispielsweise dafür vorgesehen sind zu untersuchen, wie die Klimafolgen aus der tierischen Produktion abgemildert werden können.

„Solange es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Verbraucher dieser Welt die guten, dänischen und klimafreundlichen tierischen Produkte ablehnen, müssen wir auch daran arbeiten, diesen Teil der landwirtschaftlichen Produktion klimaneutral zu gestalten“, schreibt Anders Martin Klöcker, Wirtschafts- und Forschungsdirektor bei Landbrug & Fødevarer in einem Kommentar.

Diese Einstellung teilt der landwirtschaftspolitische Sprecher von Venstre, Erling Bonnesen.

„Es darf kein entweder-oder geben. Wir benötigen beides. Pflanzliche Lebensmittel haben einen Markt für sich, sowohl in Dänemark als auch im Ausland. Aber wir können das Ende der bestehenden tierischen Landwirtschaft nicht unterstützen. Die Forschung muss sowohl auf bestehenden wie auf künftigen Gebieten stattfinden. Dänische Milch, Schweine, Rinder und Geflügel werden mit den weltweit geringsten Klimafolgen produziert. Diese Produktion aus Dänemark zu verlagern, würde der Umwelt einen Bärendienst erweisen“, meint Bonnesen.

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