Deutsche Minderheit

Kindergarten Jürgensgaard: Doppelter Grund zum Feiern

Kindergarten Jürgensgaard: Doppelter Grund zum Feiern

Kindergarten Jürgensgaard: Doppelter Grund zum Feiern

Apenrade/Aabenraa
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Uta Schmidt (r.) und Hella David wurden von Kindergartenleiter Aljoscha Heitsch für ihren langjährigen Einsatz gelobt. Foto: Karin Riggelsen

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Hella David ist seit 40 Jahren beim Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig beschäftigt. Kollegin Uta Schmidt seit 25 Jahren. Beide Mitarbeiterinnen wurden beim Sommerfest des Deutschen Kindergartens Jürgensgaard, wo sie arbeiten, gebührend gefeiert.

„Es ist einfach schön, wenn die Kinder einen umarmen”, sagt Uta Schmidt. Seit 25 Jahren ist sie in Kindergärten des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV) tätig, und die Arbeit mache ihr immer noch Spaß. „Sonst würde ich das ja nicht mehr machen”, fügt sie hinzu. 

Zustimmend nickt Hella. Die 66-Jährige kann sogar auf 40 Jahre im DSSV-Dienst zurückblicken. Angefangen habe sie ihre Ausbildung in Uk (Uge), wo sie ihr Vorpraktikum absolvierte. 16 Jahre war sie damals alt, erzählt sie.  Nach einem Auslandsaufenthalt machte sie die Ausbildung an der pädagogischen Schule in Flensburg (Flensborg). Als staatlich anerkannte Erzieherin verließ sie die Schule.

Verschiedene DSSV-Stationen bis zur DKA

Zu den DSSV-Stationen gehörten dann Institutionen in Tondern (Tønder), Quars (Kværs), Loit (Lojt) und schließlich die Apenrader Kindergärten Margrethenweg und zuletzt Jürgensgaard. In Apenrade trafen sich auch die beruflichen Wege von Hella und Kollegin Uta. „Es ist schön, wenn man weiß, wie der andere tickt”, sagen beide einhellig nach vielen gemeinsamen beruflichen Jahren. Das habe unter anderem die Vorteile, dass „wir aufeinander zählen können und die Kinder feste Bezugspersonen haben”.

Viele Geschenke zum Jubiläum gab es für Uta Schmidt (l.) und Hella David. Foto: Jan Peters

Uta hat ihre berufliche Ausbildung zur staatlich anerkannten Kinderpflegerin in Hoyer (Højer) begonnen. Auch sie machte Station in den deutschen Kindergärten in Tondern und Uk. Dann ging es für die Kraulundmarkerin schon an den deutschen Kindergarten am Margrethenweg und an den Jürgensgaard. „Allerdings bin ich hier schon etwas länger als Hella”, sagt sie schmunzelnd. 

Viele Veränderungen 

„Es hat sich doch einiges verändert in diesen Jahren.” Hella und Uta sind sich auch in diesem Punkt einig. „Es ist sehr viel digitalisiert worden, und wir haben von staatlicher Seite mehr administrative Aufgaben hinzubekommen.” 

„Früher gab es eine andere Leitungsstruktur. Ein Kindergarten, eine Leitung, ein Vorstand. Man war einander dadurch sehr nah“, sagt Hella. „Aber alles habe seine Vor- und Nachteile”, fügt sie hinzu.

Auch die Lehrpläne seien umfangreicher geworden. „Es wird mehr von uns erwartet, aber das erfordert auch die nötigen Hände”, sagt Hella. „Man kann das schaffen, aber man muss gut organisiert sein.” Deshalb werde immer wieder neu evaluiert und Arbeitsabläufe angepasst. „Es ist nicht, wie in den ersten zehn Jahren, in denen alles seine gleichen Abläufe hatte.”

Einige Institutionen gibt es nicht mehr

Schaut man sich die Reihe der deutschen Institutionen an, in denen Hella und Uta tätig waren, „sind viele davon geschlossen”, stellen die beiden fest. Die Kindergärten in Uk und Quars beispielsweise gibt es heute nicht mehr gibt. 

„Das Spontane von den Kindern lässt mich aber immer noch jeden Morgen mit Freude zur Arbeit gehen“, sagt Uta. „Kinder sind sehr direkt. Man bekommt eine direkte Reaktion, wenn man was richtig oder auch verkehrt gemacht hat”, sagt sie. 

„Kinder sind so lebensbejahend“, fügt Hella hinzu. „Das ist eine Power, die man mit sich nimmt.” Sie seien im Hier und Jetzt.

Mit Geschenken und Worten überhäuft

Mit Blumensträußen und Geschenken wurden die beiden Jubilarinnen beim Sommerfest des Kindergartens überhäuft. „Ich habe viel von eurer Erfahrung profitieren dürfen, und ihr wart gut darin, mir meine erste Zeit im Kindergarten leicht zu machen. Ich bin unendlich glücklich, euch im Team zu haben“, lobt Kindergartenleiter Aljoscha Reitsch. „Ich habe euch sehr zu schätzen gelernt“, schließt er seinen Beitrag.

DSSV-Geschäftsführer Stefan Sass erinnere sich gerne an die Zeit mit den beiden zurück, wie er sagte. Er überbrachte Grüße vom DSSV-Vorstand. 

Auch die frühere Kindergartenleiterin Mette Muurholm ließ es sich nicht nehmen, einige Worte an Hella und Uta zu richten. „Ich habe euch im Kindergarten Margrethenweg als Herz und Seele der Krippe kennengelernt. Ihr seid ein Super-Team, hohe Fachlichkeit und großes Herz“, resümiert sie. „Vielen Dank für die Zusammenarbeit mit euch“, sagt Muurholm abschließend.

 

Deutscher Schul- und Sprachverein für Nordschleswig

Der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV) ist ein Verband der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig. Er ist der Dachverband für die Kindergärten und Schulen der deutschen Minderheit im Landesteil.

In 19 Kindergärten und einer Freizeiteinrichtung werden über 600 Kinder betreut, und in den 13 allgemeinbildenden Schulen sowie dem Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN) werden etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Einigen Schulen ist eine Schulfreizeitordnung (SFO) angegliedert, in der die Kinder am Nachmittag betreut werden können.

Dänisch wird auf Muttersprachenniveau unterrichtet.

Dänische Geschichte und Kultur sind dabei ein natürlicher Bestandteil des Unterrichts.

Sowohl die Kindergärten als auch die Schulen sind private Institutionen und nach dänischen Gesetzen und Regeln anerkannt.

DSSV
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