Natur und Umwelt
Wohin mit den Nacktschnecken? – Und was man gegen die Plage tun kann
Wohin mit den Nacktschnecken? – Und was man gegen die Plage tun kann
Wohin mit den Nacktschnecken?
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Im Dänischen wird die spanische Waldschnecke „Dræbersnegl“ genannt. Es ist eine invasive Art, die vielen Gartenfreunden die Laune verdirbt, denn sie frisst sich durch alles, was ihr in die Quere kommt. Es gibt nur ein Mittel, das gegen die ungewollten Besucher hilft: das Töten. Doch wohin dann mit den Überresten? „Der Nordschleswiger“ hat sich umgehört.
Sie lieben dunkle, feuchte Ecken und hinterlassen eine klebrige Spur. Bis zu 400 Nachkommen kann jede ihrer Art in einer Saison bekommen. Sie lieben Obst und Gemüse, besonders gerne fressen sie jedoch Salat: Es geht um die Nacktschnecke. Im Dänischen wird das wegen ihrer Gefräßigkeit verabscheute Tier „Dræbersnegle“ genannt.
Gartenfeind Nummer eins
Viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer schimpfen schon seit Wochen über die invasive Art, die sich durch die Braunfärbung von der ursprünglich bei uns heimischen Schwarzen Nacktschnecke unterscheidet. Jeden Tag aufs Neue müssen die Tiere bekämpft werden, sonst nehmen sie Überhand.
Töten – aber wie?
Die beste und tierfreundlichste Art ist es, die Schnecken mit einem Messer oder einem Spaten zu zerteilen. Dabei sollte sie möglichst dicht am Kopf zerteilt werden. Doch dann die Reste nicht einfach liegen lassen, denn die Schnecken stürzen sich auf alles, was fressbar ist – auch auf die Überreste ihrer Artgenossen.
Wohin mit den Überresten?
„Wer möchte, dass Arwos die Überreste entsorgt, für den ist es das Beste, die Reste in einen Plastikbeutel zu sammeln und in den Restmüll zu werfen. Der wird abgeholt und verbrannt“, erklärt Arwos-Mitarbeiter Theis Kylling. In den Arwos-Bioabfall gehören die Tiere nicht.
Doch die Schneckenreste beinhalten Nährstoffe. „Wer die im Kreislauf behalten möchte, wirft die Überreste auf den eigenen Komposthaufen“, so der Abfallfachmann. Wer sich für diese Alternative entscheidet, muss dafür sorgen, dass der Kompost „schneckensicher“ ist, da sich sonst andere Schnecken über die Artgenossen hermachen.
Vorsorge ist der beste Schutz
Wer sich vor den „Killerschnecken“ schützen möchte, muss mit Tricks arbeiten. Fressfeinde hat das Tier allerdings kaum. Wer Laufenten im Garten hat, hat jedoch gute Chancen, ohne Schneckenbefall zu bleiben. Die Vögel gehören zu den wenigen Fressfeinden der Schnecken. Weitere Tiere, die Nacktschnecken mögen, sind:
- Amseln
- Blindschleichen
- Elstern
- Frösche
- Kröten
- Spitzmäuse
- Stare
- Igel
Mechanischer Schutz der Gartenpflanzen
Ein Schneckenzaun oder ein Schneckenring aus Kupfer ist eine Möglichkeit, um die Schädlinge abzuhalten. Der Schleim der Schnecke reagiert mit dem Kupfer und wird so für das Tier unangenehm.
Auch ein Schneckenzaun mit einem gewölbten Rand kann Abhilfe schaffen. Glatte Folien, auf denen die Tiere keinen Halt finden, schützen den Garten. Schafwolle, die um die Beete gelegt wird, soll ebenfalls guten Schutz geben. Kaffeesatz, verstreut um das Beet, gilt ebenfalls als guter Schutz – und ist zudem noch ein guter Dünger.
Biologischer Schutz
Diese Gemüsearten fressen Nacktschnecken nicht:
- Artischocken
- Chicorée
- Endivie
- Knoblauch
- Mangold
- Porree (Lauch)
- Radicchio
- Rhabarber
- Rotblättriger Salat
- Rucola (Rauke)
- Sellerie
- Spargel
- Zwiebeln
Zudem werden folgende Kräuter weiträumig umgangen:
- Bärlauch
- Bohnenkraut
- Borretsch
- Estragon
- Lavendel
- Minze
- Rosmarin
- Thymian
- Zitronenmelisse
Diese Kräuter können als Schutz an den Beeten gepflanzt werden.
Diese Dinge gehören nicht auf den Kompost
Auf den Kompost gehören weder Gurkenscheiben, Tomaten oder Obst noch Weißbrot oder Haferflocken. Solche Nahrungsreste locken die Schnecken über weite Distanzen an.