Deutsche Minderheit

Minderheit mit Zukunft – auch ohne dass Zukunftsideen umgesetzt werden

Minderheit mit Zukunft – auch ohne, dass Zukunftsideen umgesetzt werden

Minderheit mit Zukunft – auch ohne Zukunftsideen

Nordschleswig/Sønderjylland
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Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, berichtete bei der Delegiertenversammlung über die zukünftige Arbeit der Minderheit. Foto: Gwyn Nissen

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Elf Ideen hatte die AG Zukunft für die Zukunft der deutschen Minderheit. Doch kaum etwas davon wird umgesetzt. Hinrich Jürgensen erklärte auf der BDN-Delegiertenversammlung, warum das kein Problem ist.

Elf Punkte hatte die AG Zukunft für die deutsche Minderheit erarbeitet. Doch der größte Teil dieser Ideen für die Zukunft werden nicht umgesetzt. Dies teilte der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, am Donnerstagabend der BDN-Delegiertenversammlung in Tingleff mit.

„Manche werden behaupten, dass wir in der Minderheit nicht bereit sind, uns zu verändern und anzupassen. Ich bin der Meinung, dass das nicht stimmt. Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir durchaus bereit sind, notwendige Änderungen durchzuführen“, sagte Jürgensen.

Die eingreifenden strukturellen Umgestaltungen, die vorgeschlagen wurden, seien aus Sicht des BDN-Hauptvorstandes aber „nicht nötig“, so der Hauptvorsitzende.

Hinrich Jürgensen und Marion Petersen von der BDN-Leitung bei der Delegiertenversammlung in der Deutschen Nachschule Tingleff. Foto: Gwyn Nissen

Zusammenarbeit als Basis

„Die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden ist eng und vertrauensvoll, und es besteht eine große Solidarität und Rücksichtnahme untereinander“, so Hinrich Jürgensen über die Basis für die zukünftige Entwicklung.

Ein konkretes Ergebnis der Arbeitsgruppe habe es dennoch gegeben, nämlich ein Identitätsprojekt. Es geht dabei um die wandelnde Identität in der Minderheit und den Kontakt und die Anbindung zu den Mitgliedern.

Die Minderheit verändert sich

„Die Minderheit ist heute eine andere als noch vor 30 Jahren“, sagte Jürgensen. Im Gegensatz zu früher wächst man heute nicht automatisch in die Minderheit hinein. Die Identität müsse gepflegt und gefördert werden, so Jürgensen:

„Das ist ein laufender Prozess, der aber auch bewusst unterstützt werden kann.“
In dem Projekt, das im September anläuft, sollen möglichst viele sich in Gruppen spielerisch mit dem Thema Identität auseinandersetzen. 

Gute Stimmung bei der Delegiertenversammlung in Tingleff. Foto: Gwyn Nissen

Was definiert die deutschen Nordschleswiger?

„Als konkretes Ergebnis hoffen wir, eine Liste erstellen zu können, mit Gegenständen, Orten, Liedern, die uns als deutsche Nordschleswiger definieren“, sagte der BDN-Hauptvorsitzende.

Ergänzend dazu sagte BDN-Generalsekretär Uwe Jessen, dass die Minderheit auf dem Knivsberg den Fokus auf die Geschichte des Knivsberges und der Minderheit stärken will.

„Hierzu sollen auf dem eigentlichen Berg und in der Gedenkstätte neue und sehr spannende Elemente entstehen – dies natürlich in Abstimmung mit dem Museum, sodass die beiden Orte sich ergänzen“, so Jessen.

Großangelegtes Projekt

„Minderheit im Unterricht“ ist laut Jessen ein großangelegtes Projekt, mit dem langfristig und nachhaltig das Wissen der Schüler in den deutschen Schulen in Nordschleswig über die Geschichte und aktuelle Situation der Minderheit erweitert werden soll. 

„Dadurch wird gleichzeitig die Minderheitenidentität gestärkt“, meint Uwe Jessen.

Das Projekt ist im Deutschen Museum entstanden und dann zusammen mit der Fördeschule Gravenstein gereift und soll über die nächsten Jahre entwickelt werden.

Wahlen erst in zwei Jahren

Es ist die letzte Periode von Hinrich Jürgensen. Er teilte vor zwei Jahren mit, dass er 2026 zurücktreten wird. Bei der Delegiertenversammlung Donnerstag in der Nachschule gab es keine Wahlen – auch der zweite Vorsitzende Rasmus Jessen und die Kulturvorsitzende Marion Petersen stehen in zwei Jahren zur Wahl. 

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