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„Vi cykler til arbejde“: Fahrradmonat hat Millionen Kronen eingespart

„Vi cykler til arbejde“: Fahrradmonat hat Millionen Kronen eingespart

„Vi cykler til arbejde“ hat Millionen Kronen eingespart

Apenrade/Kopenhagen
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Zehntausende sind im Mai mit dem Rad zur Arbeit gefahren und sind damit dem Aufruf des Radfahrendenverbandes gefolgt. Foto: Ute Levisen

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Der Fahrradmonat Mai hat zur Freude des Radfahrendenverbands rund 8.000 neue Mitradelnde gewinnen können. Die Aktion, an der landesweit rund 57.500 Menschen teilgenommen haben, hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch einen gesamtökonomischen Nutzen. In diesem Artikel erfährst du auch, wie die Kommunen in Nordschleswig abgeschnitten haben.

Der Mai ist vorbei, die Gewinnerinnen und Gewinner sind gefunden und der Radfahrendenverband (cyklistforbundet) zieht Bilanz zum Fahrradaktionsmonat „Vi cykler til arbejde“. 

Laut Pressemitteilung sind 57.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen im ganzen Land der Aufforderung der Lobbyorganisation gefolgt. Davon habe auch die gesamte Gesellschaft profitiert. 70 Millionen Kronen hat das Radeln zur Arbeit eingespart. 

Fast zehn Millionen Kilometer im Fahrradmonat

Warum das so ist, erklärt Verbandsschef Kenneth Øhrberg Krag: „Jedes Mal, wenn wir einen Kilometer mit dem Rad fahren, bedeutet das ein Plus in der gesamtgesellschaftlichen Rechnung. Wenn also 57.484 Menschen in unserer Kampagne im Mai zirka 9,8 Millionen Kilometer zu ihren Arbeitsplätzen geradelt sind, haben wir als Gesellschaft viele Millionen Kronen eingespart.“ Øhrberg Krag nennt das Ergebnis fantastisch. „Es zeigt wirklich den riesigen Vorteil auf, wenn viele mit dem Rad fahren.“ 

Jeder Radkilometer spart zwischen 6 und 8 Kronen ein

Ersetzt eine Radtour nur eine Autofahrt, sei der Gewinn für die Gesellschaft umso höher. Bei einer Fahrradkonferenz im Juni vergangenen Jahres rechnete Transportminister Thomas Danielsen (Venstre) den Vorteil des Radfahrens vor. Demnach spare jeder Kilometer, der mit dem Rad anstatt mit dem Auto gefahren wird, den Staat 6 Kronen. Bei einem Pedelec sind es noch 4 Kronen. Auf der offiziellen Webseite des Transportministeriums wird sogar von 8,39 Kronen bzw. 5,36 Kronen (Pedelecs) gesprochen. Dahingegen verursacht jeder Autokilometer Kosten. In Deutschland wird mit 15 bis 20 Cent pro Kilometer gerechnet. Das entspricht 1,12 bis 1,49 Kronen.

Positive Effekte auf die eigene Gesundheit

Warum Radfahren einen so hohen ökonomischen Nutzen hat, liegt vor allem an den positiven Effekten auf die Gesundheit. Wer Rad fährt, der reduziert sein Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Es liegt um 45 Prozent niedriger als bei Menschen, die nicht körperlich aktiv sind. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs ist geringer, wenn man radelt.

Dazu Øhrberg Krag: „Wenn du bisher inaktiv warst, kann man bereits einen gesundheitsmäßigen Effekt nach nur einer Stunde Radfahren in der Woche feststellen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass die Zahl der Teilnehmenden im zweiten Jahr in Folge zugenommen hat.“ 2024 haben demnach fast 8.000 Fahrradpendelnde mehr an der Aktion teilgenommen als noch im Vorjahr. Das sei sehr zufriedenstellend, so der Verbandschef. 

„Es zeigt sich, dass mehr und mehr Arbeitgebende die Vorteile darin sehen, in das Radpendeln ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Vereinfacht ausgedrückt: Je mehr Tageskilometer die Mitarbeitenden mit dem Rad zurücklegen, desto weniger Tage sind sie krankgeschrieben. Diejenigen, die dieses Jahr geradelt sind, haben den Unternehmen und der Gesellschaft insgesamt 8.182 Krankheitstage erspart“, sagt Kenneth Øhrberg Krag.

Preise machen Teilnahme attraktiv

Die Aktion „Vi cykler til Arbejde“ ist allerdings auch mit attraktiven Preisen verbunden, weshalb die Teilnahmezahlen vermutlich ebenfalls gestiegen sind. Den Hauptpreis hat in diesem Jahr das Team „Trækronen“ einer Tageseinrichtung in Horsens gewonnen. Die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben je ein Pedelec der Marke Gazelle gewonnen, die bei der Aktion mit dem Cyklistforbund zusammenarbeiten. 

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Das Losglück bescherte einem Team aus Horsens neue Elektrofahrräder. Foto: Cyklistforbundet

Sonderburg mit den meisten Kilometern, Tondern abgeschlagen

Auch in Nordschleswig wurde fleißig geradelt. Dabei liegt die Kommune Sonderburg (Sønderborg) kilometermäßig weit vor den drei anderen Kommunen im Landesteil. Hier sind zahlreiche große Unternehmen ansässig, die viele Teams auf die Beine stellen konnten. 

Das sind die Teams mit den meisten Kilometern und Einsparungen in Nordschleswig: 

Apenrade (Aabenraa) Kommune: Bestes Team ist eine 11-köpfige Gruppe der Ökonomiabteilung der Apenrader Kommune. Die Mitarbeitenden radelten an 122 Tagen rund 2.167 Kilometer. Auf Rang zwei folgt bereits das 8-köpfige „Team Nordi“ des „Nordschleswigers“ mit 1.737 Kilometern an 64 Tagen.  

Sonderburg Kommune: In der Kommune hat das 16-köpfige Team der Firma „Linak Syd“ an 225 Tagen rund 9.554 Kilometer zusammen geradelt. Hinzu kommen 1.646 Freizeitkilometer. Auf Rang 2 folgt „Danfoss Gråsten Cykelogists“. Die 16 Teilnehmenden sind an 203 Tagen 3.971 Kilometer geradelt und in der Freizeit zusätzliche 1.192 Kilometer.

Hadersleben (Haderslev) Kommune: Das Team mit den meisten Kilometern heißt „Blue Bikers“ von der Firma Arla Foods. Die 12 Teilnehmenden radelten zusammen 2.669 Kilometer und in der Freizeit zusätzliche 2.266 Kilometer. Dahinter folgen zwei Teams von Dansani, die gemeinsam rund 3.860 Kilometer zurückgelegt haben.

Tondern (Tønder) Kommune: Den größten Anteil legten zehn Mitarbeitende der Kommune als Team „TekniPopp“ zurück – nämlich 1.547 Kilometer und 1.744 Freizeitkilometer. 

Alle Resultate in Land, Region oder Kommune finden sich auf vcta.dk.

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