Ein Bericht im „Nordschleswiger“ über die Suche der Filmgesellschaft „Nordisk Film Produktion“ nach einer deutschsprachigen Schauspielerin im Alter von zehn bis zwölf Jahren, die auch Dänisch kann, machte auch an der Deutschen Schule Pattburg die Runde.

Lehrerin Martina Domke „postete“ es schulintern an ihre Schülerinnen und Schüler und deren Eltern.

Vielleicht hat ja jemand Interesse an einer Filmrolle. Die zweisprachigen Voraussetzungen erfüllen die Kinder ja, so der Motivationsansatz.

Das trifft zum Beispiel bei Dortje Klein aus der sechsten Klasse zu. Die Zwölfjährige wohnt mit Mutter Jana und den Geschwistern nur einen Steinwurf von der deutschen Schule entfernt.

Videoclip am Strand

Mit der Mama wurde am Mittwoch kurzerhand ein Bewerbungsvideo erstellt und zu den Filmleuten geschickt. Für das kleine Video begaben sich Dortje und Kamerafrau Jana extra zum Strand, um ein besonderes Ambiente einfließen zu lassen.

Dann ging es Schlag auf Schlag.

„Losgeschickt haben wir es ungefähr um 16 Uhr. Beim Abendbrot so gegen 18 Uhr meldete sich die Filmgesellschaft bereits mit der Einladung zum Casting in Odense“, berichtet Jana Klein.

Sie ist schon ganz gespannt, wie es ihrer Tochter beim „Vorstellungsgespräch“ für die kleine Nebenrolle im Film „Befrielsen“ ergeht. Der Film handelt vom Schicksal deutscher Flüchtlinge, die Dänemark am Ende des Zweiten Weltkriegs aufnehmen musste.

Gespannt ist natürlich auch Dortje.

Was war der Beweggrund, sich für solch ein Filmprojekt zu bewerben?

„Ich schauspielere gern“, so die einfache Erklärung der Schülerin. Ob bei Schulaufführungen oder bei ihrem Hobby Synchronschwimmen: Darstellerisch in Aktion zu sein, kennt sie, und sie mag es.

Die große Filmkarriere strebe sie aber nicht an, und sie könne sich auch nicht vorstellen, die Schauspielerei zum Beruf zu machen, so Dortje.

Sie finde es einfach interessant, an so einem Casting mal teilzunehmen.

Ganz gelassen nach Odense

Dortje und Mama Jana fahren daher ohne große Erwartungen zur nächsten Auswahlrunde, bei der wieder ein Video, diesmal mit den Filmleuten, gedreht wird, das dem Regisseur Anders Walter dann zur finalen Auswahl vorgelegt wird.

„Wir machen einen kleinen netten Ausflug mit dem Zug daraus. Was beim Casting so alles passiert, lassen wir auf uns zukommen“, so Jana Klein gelassen und neugierig zugleich.

Wie viele Mitbewerberinnen vor Ort sein werden und welche schauspielerische Aufgabe Dortje in Odense gestellt wird, das alles wisse man nicht. Wann mit einer Rückmeldung zu rechnen ist und wann die Vergabe der Rolle bekannt gegeben wird, ebenfalls nicht. Auch das gelte es abzuwarten, so die Mutter.

Nach dem Castingwochenende werden sie mehr wissen.