Deutsche Minderheit
Pauschalisierung und Vorurteile: Schultheater zum Nachdenken
Pauschalisierung und Vorurteile: Schultheater zum Nachdenken
Pauschalisierung und Vorurteile: Theater zum Nachdenken
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Wechselbad der Gefühle: Die Klassen 5 bis 9 der Deutschen Schule Tingleff erlebten ein Theaterstück mit heiteren und ernsten Momenten. Auch Schulkinder der Deutschen Privatschule Apenrade kommen in den Genuss der gesellschaftskritischen Darbietung „Helt uden for“, die die Kultursparte des Bundes Deutscher Nordschleswiger ermöglichte.
Ein Wiedersehen mit dem Schauspieler Søren Ruby von der Theatergruppe „Det kommende Teater“ hat es am Dienstag an der Deutschen Schule Tingleff gegeben. Diesmal gastierte Ruby mit dem Stück „Helt uden for“ (komplett draußen vor).
Kulturkonsulent Uffe Iwersen vom Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) hatte sich erfolgreich um Zuschüsse aus dem Kindertheaterpool der Kommune Apenrade (Aabenraa) bemüht.
Dank des Zuschusses kommen am Mittwoch auch Schulkinder der Deutschen Privatschule Apenrade in den Genuss des zeitkritischen Theaterstücks.
Lachen und innehalten
Ruby lieferte einmal mehr eine One-Man-Show und trat pantomimisch auf. Er verkörperte eine Person, die sich mit ihren Eigenarten und Macken durch das tägliche Leben bewegt.
Mimik und Gestik des Darstellers waren amüsant und brachten die Zuschauenden mitunter zum Lachen. Heitere Momente wurden allerdings durch ernste abgelöst.
Über die Lautsprecheranlage wurden immer wieder abwertende Pauschalisierungen von bestimmten Gruppen eingespielt. Sie sind für nichts gut und eine Last für die „normale“ Gesellschaft, so der schonungslose Tenor der Ansagen.
Geflüchtete, Frührentnerinnen und -rentner, Menschen mit Behinderungen, Missbrauchsopfer und Arbeitslose wurden auf ausgrenzende Weise beschrieben. Da war es mitunter still im Publikum. Die Schülerinnen und Schüler wurden zum Nachdenken angeregt.
„Das Stück hatten wir vor ein paar Jahren schon mal gebucht. Es sorgte damals für Begeisterung. Søren Ruby bringt mit seiner One-Man-Show mit wenig Sprache das Thema auf den Punkt und ist dabei charmant und manchmal uncharmant provokant“, so BDN-Kulturkonsulent Uffe Iwersen.