Corona-Maßnahmen

Frederiksen: Umgang mit Corona soll auf den Prüfstand

Frederiksen: Umgang mit Corona soll auf den Prüfstand

Frederiksen: Umgang mit Corona soll auf den Prüfstand

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) sieht die Zeit gekommen, sich die Frage zu stellen, wie die Corona-Situation insgesamt in Zukunft gehandhabt werden soll. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die Zahl der Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation sei unter Kontrolle, die Kurve rückläufig. Vor diesem Hintergrund möchte Staatsministerin Mette Frederiksen überlegen, wie mit der Epidemie in Zukunft umgegangen werden soll.

Den Zusammenhang zwischen Infektion und der Anzahl der mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingewiesenen Patientinnen und Patienten gebe es nicht mehr.

Aus diesem Grunde sei es an der Zeit, die Beschränkungen in der Gesellschaft zu überdenken, sagt Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) in einem Interview mit der Zeitung „Ekstra Bladet“.

Überlegungen bereits in vollem Gange

Die Überlegungen seien bei der Regierung de facto bereits in vollem Gange, fügt sie hinzu.

Die Staatsministerin schlussfolgert, dass die Entwicklung aller Wahrscheinlichkeit nach geknackt sei, was die Anzahl der Personen, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, angeht.

„Und dann befinden wir uns natürlich in einer Situation, in der wir nicht nur die momentanen Beschränkungen auf den Prüfstand stellen müssen, von denen ohnehin nicht viele übrig sind, sondern wo wir uns fragen müssen, wie wir die Situation insgesamt handhaben wollen. Das ist zumindest das, was wir momentan in der Regierung tun“, sagt Mette Frederiksen.

Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt nicht proportional zur Zahl der Neuinfektionen

Von den 802 Personen, die am Montag aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus behandelt werden, befinden sich 52 auf der Intensivstation. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Sonntag um 7 gesunken.
37 Personen müssen künstlich beatmet werden, das sind 4 weniger als am Sonntag.

Und dann befinden wir uns natürlich in einer Situation, in der wir nicht nur die momentanen Beschränkungen auf den Prüfstand stellen müssen, von denen ohnehin nicht viele übrig sind, sondern wo wir uns fragen müssen, wie wir die Situation insgesamt handhaben wollen.

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.)

 

Während die Infektionszahlen seit Jahresende gewaltig in die Höhe schießen, spiegelt sich diese Entwicklung nicht bei den Krankenhauseinweisungen wider. Eine Erklärung hierfür sind die Impfungen, wie die Gesundheitsbehörden bereits zu einem früheren Zeitpunkt erläutert haben.

„Ich glaube, das liegt an der hohen Impfbereitschaft in Dänemark, die dafür sorgt, dass wir nicht mit steigenden Krankenhauseinweisungen zu kämpfen haben“, sagt die Staatsministerin.

Teilweiser Lockdown als Vorsorgemaßnahme

Mette Frederiksen verweist darauf, dass der Beschluss für einen teilweisen Lockdown im Dezember der Ungewissheit in Bezug auf die Omikron-Variante geschuldet sei, über die man zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel wusste.

Später stellte sich heraus, dass Omikron ansteckender als frühere Virusvarianten ist, und die Zahl der Infektionen nahm kurz vor Weihnachten stark zu.

Die Staatsministerin betont zudem, dass auch die Schulen im Vergleich zum vergangenen Winter nur für kurze Zeit geschlossen wurden. Die Schülerinnen und Schüler wurden am 15. Dezember in die Ferien geschickt und konnten am 5. Januar in den Präsenzunterricht zurückkehren.

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenarbeit: Wieso die Regierung an ihre Grenze gestoßen ist“