Musikfestival
Folk Baltica: Zum Jubiläum kommt der Lenz über die Grenze
Folk Baltica: Zum Jubiläum kommt der Lenz über die Grenze
Folk Baltica: Zum Jubiläum kommt der Lenz über die Grenze
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Mit einer ungewöhnlichen Pressekonferenz wurde das neue Programm für das Folk-Baltica-Festival im Frühjahr nächsten Jahres vorgestellt. Das Motto lautet: „Der Lenz kommt! – Våren kommer!“ Wo dieser in Nordschleswig Konzerte gibt und wer der Hauskünstler des Programms ist.
Es hat schon fast etwas von einer Entführung – wenn auch auf freiwilliger Basis – wie die Pressekonferenz des Festivals Folk Baltica beginnt. Die Informationen vorab waren eher spärlich: Auf dem Parkplatz an der Exe in Flensburg nach einem blauen Reisebus Ausschau halten. Abfahrt pünktlich um 11 Uhr. Zielort: geheim.
„Willkommen zur Folk-Baltica-Klassenfahrt“ begrüßt der ehemalige Vorsitzende des Trägervereins des Festivals, Torge Korff, die Gäste schmunzelnd, während der Bus vom Parkplatz rollt. Korff hat seit 2004 mit dem Festival zu tun und konnte dessen Geschichte über die Jahre miterleben und gestalten. Inzwischen sitzt er im Förderverein des Festivals.
Der blaue Reisebus nähert sich der dänischen Grenze, bis er schließlich vor dem Industriemuseum Kupfermühle in Harrislee zum Stehen kommt. „Spätestens jetzt wissen sie auch, wo die Reise hingeht“, sagt Torge Korff. Vor Ort wartet bereits das Organisatorenteam, bestehend aus dem künstlerischen Leiter Harald Haugaard, der Vorsitzenden Helle Barsøe und der Festivalleitung, Nele Spitzley und Gerri Cristiansen.
„Wir kennen keine Grenzen“
Man stehe hier an einem geschichtsträchtigen Ort, erzählt Nele Spitzley während der Pressekonferenz und deutet auf den Boden, auf dem mit gelbem Absperrband die ehemalige Grenze zwischen Dänemark und Deutschland markiert ist und das den Raum in zwei Hälften spaltet. „Wir sind ein grenzübergreifendes Festival, wir kennen keine Grenzen, und wir lösen Grenzen auf.“ Darum gibt es auch Spielstätten auf beiden Seiten.
Das Motto des Festivals im kommenden Jahr lautet: „Der Lenz kommt! – Våren kommer!“ Lenz ist ein anderes Wort für den Frühling. Mit dem Lenz komme jedes Jahr auch Folk Baltica, erzählt Harald Haugaard stolz.
Zum 20-jährigen Bestehen im Jahr 2025 seien einige Künstlerinnen und Künstler mit dabei, die schon in den vergangenen Jahren Teil des Festivals waren. Trotzdem werde der Blick hoffnungsvoll nach vorn gerichtet, und viele neue Musikerinnen und Musiker seien mit dabei: „Wir wollen kein Mainstreamfestival sein“, sagt er.
Hauskünstler komponiert Werk für Festival
Das ist ganz im Sinne des Hauskünstlers des kommenden Festivals, Gjermund Larsen. Der norwegische Geiger und Komponist findet, dass mit Tradition stets Entwicklung einhergehen sollte. So halte er es auch mit seiner Musik. Für das Festival komponiert Larsen ein eigenes Werk, das er beim Jubiläumskonzert vorstellen wird.
Der Norweger empfindet das Konzert als eine gute Möglichkeit, um Menschen zusammenzubringen. Das Konzept, Musik über Grenzen hinwegzutragen, kenne er schon aus seiner Heimat. Dort werde viel nach Ostschweden und wieder zurückgereist, und „die Musik reist mit uns“.
Im Rahmen des Festivals wird es insgesamt 29 Konzerte an 25 Austragungsorten geben. Acht dieser Konzerte finden in Nordschleswig statt. Einige junge Musikerinnen und Musiker aus der deutschen Minderheit seien dieses Jahr im Folk-Baltica-Ensemble zu sehen, erzählt Haugaard. Auch vom Auftritt des Musikers Marlo Grosshardt im Haus Nordschleswig sei einiges zu erwarten.
Weitere Informationen zu Konzerten, Tickets und dem Festival gibt es unter: folkbaltica.de