Die hässlichen Siege zählen auch, wenn am Ende die beiden Tickets zur Superliga vergeben werden. Mit einem 1:0-Zittersieg im Heimspiel gegen Næstved Boldklub haben die Sønderjyske-Fußballer den Rückstand auf Hvidovre IF auf dem zweiten Tabellenplatz wieder auf sechs Punkte verkürzt.

Das war jedoch alles andere als souverän, wie der Superliga-Absteiger den knappen Vorsprung über die Zeit brachte. Das hatte schon einen Hauch von Panik, wie der Ball in der letzten halben Stunde einfach aus der Gefahrenzone gedroschen wurde.

Die spielerische Linie war völlig verloren gegangen. Bis zur 1:0-Führung war sie noch zu erkennen gewesen, aber die Sønderjyske-Fußballer konnten bei Weitem nicht an die Glanzleistung in Vejle anknüpfen.

„Das war eine unserer schlechteren Leistungen, aber Lob an die Mannschaft, dass sie auch einen Arbeitssieg an Land holen kann, wenn die spielerische Qualität fehlt. Unterm Strich haben wir den Kasten sauber gehalten, drei Punkte geholt und sind weiterhin der erste Herausforderer von Hvidovre und Vejle. Ein Sieg ist ein Sieg. Unsere Jagd ist angelaufen und wird fortgesetzt“, so ein unbesorgter Sønderjyske-Trainer Thomas Nørgaard.

Die Gastgeber siegten am Ende dank einer genialen Vorlage von Emil Frederiksen auf Lukas Björklund und dank einer Elfmeter-Parade von Nicolai Flø. Alles innerhalb von zwei Minuten in der zweiten Halbzeit.

Schwalbe mit Strafstoß belohnt

Jonas Thorsen hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Elfmeter verursacht. Die minimale Berührung von Thorsen nutzte Frederik Carstensen aus, um sich fallen zu lassen, mehr als einen halben Schritt zu spät.

Schiedsrichter Jonas Bøgelund fiel darauf herein und entschied auf Strafstoß. Der Unparteiische lag nicht nur hier falsch. Mit seinen vielen Fehlentscheidungen und seiner oberlehrerhaften Spielleitung zog er den Unmut des Publikums auf sich.

Nicolai Flø parierte glänzend gegen Mads Agger und durfte zwei Minuten später noch einmal jubeln, als Lukas Björklund die Vorarbeit von Emil Frederiksen zum einzigen Tor des Tages nutzte.

Der Sønderjyske-Torwart verhinderte in der hektischen Schlussphase, dass weitere Tore fielen. Die Hellblauen standen nur noch hinten drin, versuchten nicht einmal, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und droschen einfach nur die Bälle weg.

Die Elfmeter-Parade und auch die anderen Rettungstaten von Nicolai Flø hauchten den Aufstiegshoffnungen von Sønderjyske neues Leben ein.

„Ich hebe selten einzelne Spieler hervor, aber Flø hat gerade in der Umkleidekabine Applaus bekommen. Seine Qualitäten sind zum Vorschein gekommen, sowohl beim Strafstoß als auch bei der Parade in den Schlussminuten. Als Trainer hasse ich es, einen Torwart hervorzuheben, denn das bedeutet, dass es woanders hapert. Die Spieler müssen mit ihrer Leistung nicht unbedingt unzufrieden sein, aber sich beim Blick in den Spiegel fragen, ob beim nächsten Spiel nicht vielleicht 7 oder 8 Prozent mehr rauszuholen sind“, sagt Thomas Nørgaard.

„Ich kann durchaus Momente finden, wo wir mit mehr Qualität verhindert hätten, dass es spannend wurde, aber ich erkenne, dass es dann doch spannend wurde. Ich finde jedoch, dass wir mittlerweile eine Robustheit haben, und ich finde es an Torchancen gemessen auch fair, dass wir das Spiel gewonnen haben“, meint der Sønderjyske-Trainer.

Sønderjyske - Næstved Boldklub (0:0) 1:0

1:0 Lukas Björklund (55.)

Sønderjyske: Nicolai Flø – Jonas Thorsen, Luka Racic (70.: Maxime Soulas), Marc Dal Hende, Atli Barkarson – Sefer Emini, Rasmus Vinderslev, Lukas Björklund (70.: Mads Albæk) – Emil Frederiksen (87.: Rasmus Wikström), Orri Oskarsson (70.: José Gallegos), Peter Buch Christiansen (82.: Søren Andreasen).

Gelbe Karten: Emil Frederiksen, Atli Barkarson – Jesper Overgaard Christiansen, Christian Enemark.

Schiedsrichter: Jonas Bøgelund. Zuschauer: 2.744.