DIe Fans haben ihre Lieblinge in der Königsklasse offenbar schon aufgegeben und blieben fern. Die Mannschaft schien sich zunächst auch aufgegeben zu haben, zeigte aber wenigstens Charakter und verhinderte am vierten Spieltag der Champions Hockey League (CHL) ein Debakel.

Die Eishockeyspieler von SønderjyskE kamen bei der 2:4-Heimniederlage vor nur 1.657 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen die Lahti Pelicans noch mit einem blauen Auge davon. Der finnische Vizemeister der vergangenen zwei Jahre war mehr als eine Klasse besser und spielte den dänischen Double-Gewinner über weite Strecken schwindelig.

Mental abwesend

„Wir haben einige zähe Niederlagen hinter uns, waren anfangs mental nicht da und haben nicht so recht an einen Sieg geglaubt“, redete Verteidiger Oskar Drugge in der Mixed Zone Klartext.

Ein Debakel bahnte sich an, als die Gäste nach dem ersten Drittel mit 3:0 führten und im Mittelabschnitt auf 4:0 erhöhten. Die Hellblauen stemmten sich gegen die drohende Klatsche und konnten mit einem starken Schlussdrittel noch zweimal verkürzen.

SønderjyskE hatte in der Schlussphase sogar noch die große Chance zum 3:4, als Torwart Matthias Pettersson durch einen sechsten Feldspieler ersetzt wurde, doch die Finnen siegten am Ende hochverdient.

Der bislang stärkste Gegner

„Das war ein starker Gegner, eine europäische Spitzenmannschaft. Wenn du mich fragst, unser bislang stärkster Gegner“, sagt Stürmer Nikolaj Krag-Christensen zum „Nordschleswiger“.

Nach vier Niederlagen droht die zweite punktlose Champions-League-Saison in Folge. 2021/22 war SønderjyskE gegen Rögle BK, EV Zug und Red Bull München ohne Punktgewinn geblieben – mit einem Auswärtsspiel gegen den deutschen Meister Eisbären Berlin und einem Heimspiel gegen den finnischen Meister Tappara Tampere vor der Brust, könnte es eine Wiederholung geben.

Zwei Spieltage vor Ende geht es für den dänischen Eishockey-Meister nur noch darum, den letzten Tabellenplatz in der Königsklasse zu vermeiden. 

„Wir hätten schon gerne gepunktet oder sogar einen Sieg geholt, haben aber einige Niederlagen wegstecken müssen und auch heute versucht, auf Sieg zu spielen. Wir haben gut gekämpft und nicht aufgesteckt, werden jetzt aber erst einmal den Blick auf die ,Metalliga' richten und hoffentlich das Tempo aus der CHL mitnehmen“, so Nikolaj Krag-Christensen vor der Neuauflage des DM-Finales gegen Esbjerg Energy am Mittwoch in Woyens.

SønderjyskE - Lahti Pelicans (0:3,0:1,2:0) 2:4

0:1 Miika Roine (1:26), 0:2 Leevi Tuikainen (5:54/5 gegen 4), 0:3 Adam Bares (16:40), 0:4 Leevi Tuikainen (33:19/5 gegen 4), 1:4 Alexander Wiklund (42:05/Ass.: David Madsen, Valdemar Ahlberg), 2:4 Jacob Schmidt-Svejstrup (49:01/Ass.: Joseph Jonsson, William Pelletier).

Zeitstrafen: SE 7x2 – Lahti 2x2 Minuten. Schiedsrichter: Martin Theiltoft Christensen (Dänemark)/Oskar Øvstedal (Norwegen). Zuschauer: 1.657.