Gesundheitssektor

Umfang an Problemen überrascht Gesundheitsministerin

Umfang an Problemen überrascht Gesundheitsministerin

Umfang an Problemen überrascht Gesundheitsministerin

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) zeigt sich von den vielen Baustellen im Gesundheitssektor überrascht (Archivfoto). Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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Die Schwere und Vielzahl der Herausforderungen im Gesundheitssektor waren so nicht von der Gesundheitsministerin erwartet worden. Jetzt soll eine engere Zusammenarbeit bei besonders gefährlichen Krebserkrankungen die Situation entschärfen.

Dass das dänische Gesundheitswesen unter Druck steht, ist keine neue Nachricht. Dennoch hat Innen- und Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) das Ausmaß der Situation so nicht erwartet. Sie hat das Amt seit Dezember inne.

„Ich muss einräumen, dass ich zutiefst überrascht bin vom Umfang und der Schwere der Probleme, vor denen wir stehen“, sagt sie in einem Interview in der Sonntagsausgabe von „Jyllands-Posten“.

313 Betroffene warteten zu lange

Sie verweist insbesondere auf den Krebsskandal an der Magen- und Darmchirurgischen Abteilung am Universitätskrankenhaus Aarhus (AUH). Nach Recherchen von „Danmarks Radio“ war ans Licht gekommen, dass Patientinnen und Patienten dort zu lange auf eine Krebsbehandlung warten mussten.

Ich muss einräumen, dass ich zutiefst überrascht bin vom Umfang und der Schwere der Probleme, vor denen wir stehen.

Sophie Løhde

Insgesamt warteten im Zeitraum von Januar 2022 bis Februar dieses Jahres 313 Betroffene zu lange auf eine Behandlung. In der Folge wurde der Direktor des Krankenhauses entlassen, während mehrere Ärztinnen und Ärzte, ein Regions- und ein Konzerndirektor gekündigt haben. Zudem wurden in der vergangenen Woche zwei Abteilungschefs an der Magen- und Darmchirurgischen Abteilung am AUH vom Dienst suspendiert.

Regionen arbeiten zusammen

Um die Situation zu entschärfen, haben die Regionen eine Zusammenarbeit bei den gefährlichsten Krebserkrankungen gestartet, unter anderem bei Magen-Darmkrebs und Lungenkrebs.

2022 waren nur 74 Prozent der registrierten Krebsbehandlungen innerhalb der vorgesehenen Behandlungszeit durchgeführt worden. Das ist der niedrigste je gemessene Wert. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es mehr als 160.000 Behandlungsverläufe gab, und die Anzahl der Behandlungen seit 2016 um 30 Prozent gestiegen ist.

Im März hatte Sophie Løhde einen Plan präsentiert, wie die Behandlungen bei Krebserkrankungen künftig auf eine bessere Grundlage gestellt werden sollen. Einer der zentralen Punkte besteht darin, dass die Regionen in größerem Umfang die Kapazitäten im ganzen Land ausnutzen sollen.

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