Landwirtschaft & Umweltschutz

Klimaminister will mehr als CO2-Reduktion in der Landwirtschaft

Klimaminister will mehr als CO2-Reduktion in der Landwirtschaft

Klimaminister will mehr als CO2-Reduktion

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Klimaminister Lars Aagaard möchte, dass die Landwirtschaft weniger CO2 produziert – und dass weniger Stickstoff in die Gewässer gelangt. Foto: Frank Cilius/Ritzau Scanpix

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Wenn die Regierung mit Interessenorganisationen über eine CO2-Abgabe der Landwirtschaft verhandelt, soll auch noch ein weiteres Thema auf den Tisch: Die Reduktion des Stickstoffeintrages in Gewässer.

Die Regierung will bei den anstehenden Verhandlungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Landwirtschaft, dem Naturschutz und mit weiteren Gruppen nicht nur über eine Reduktion des CO2-Ausstoßes in der Landwirtschaft sprechen. Klimaminister Lars Aagaard (Moderate) sagte der Zeitung „Politiken”, er wolle auch darüber diskutieren, wie die Landwirtschaft ihren Stickstoffausstoß reduzieren könne. 

Eine Idee dazu hat er bereits: Eine größere landwirtschaftlich genutzte Fläche soll nach dem Willen der Regierung in Wald umgewandelt werden. „Dann kann man genau die Bereiche auswählen, in denen viel Stickstoff ausgewaschen wird“, so der Minister. Ihm zufolge wäre es für das Klima ein Gewinn, wenn diese Areale gekauft und mit Bäumen bepflanzt würden. 

Wald auf 250.000 Hektar

Der Zeitung nach ist sich der Minister bewusst, dass es für den Staat teuer wird, wenn dieser 250.000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche aufkauft. Eine derart große Fläche, viermal so groß wie die Insel Bornholm, will die Regierung gerne in Wald umwandeln. 

Lars Aagaard will zudem nicht ausschließen, dass es zu Enteignungen kommen könnte. Der Vorsitzende der Interessenorganisation Landbrug & Fødevarer streitet nicht ab, dass es Sinn ergibt, Klima und Gewässerschutz zu verbinden. 

Die Verhandlungen sollen die Klimaschutzambitionen der Regierung mit den Interessen des Gewerbes, das Nahrungsmittel produziert, ausgleichen. Arbeitsplätze sollen möglichst erhalten bleiben. 

Ehemaliger Regierungschef sieht eigenes Handeln kritisch

Der ehemalige Regierungschef Lars Løkke Rasmussen hat gegenüber derselben Zeitung eingestanden, in seiner Regierungszeit eine Politik betrieben zu haben, die dabei geholfen habe, die Meeresumwelt zu zerstören. Die von ihm gegründete Partei, die Moderaten, hat nun einen Vorschlag erarbeitet, der anregt, dass auf EU-Ebene mehr für den Meeresschutz getan wird. Als Regierungschef hatte Rasmussen 2015 der Landwirtschaft erlaubt, mehr Stickstoff auf die Felder auszubringen. 

Der Text wurde am Dienstag, 21. Mai, um den letzten Abschnitt ergänzt

 

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