Natur
Mehr als 2.000 neue Pilzarten seit 2009 entdeckt
Mehr als 2.000 neue Pilzarten seit 2009 entdeckt
Mehr als 2.000 neue Pilzarten seit 2009 entdeckt
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Neue DNA-Technologie und der Einsatz von Freiwilligen führen zu neuen Entdeckungen in den dänischen Wäldern.
Üblicherweise vermutet man bislang unentdeckte Arten am ehesten in den tropischen Regenwäldern oder den Tiefen der Ozeane. Aktuell werden jedoch auch in der dänischen Natur laufend neue Pilzarten entdeckt.
„Dänemarks Wälder gleichen derzeit der Tiefsee, wo fast jedes Mal, wenn man nachschaut, neue Arten auftauchen“, sagt Jacob Heilmann-Clausen, Lektor am Globe Institute an der Universität Kopenhagen, zu „Videnskab.dk“.
Seit 2009 sind ganze 2.185 neue Arten in der Online-Datenbank „Danmarks Svampetlas“ registriert worden, die unter anderem von Heilmann-Clausen ins Leben gerufen wurde.
„Wir betreiben das, was man ‚Citizen Science‘ nennt“, so der Pilzexperte über das Projekt. Mehr als 5.000 Ehrenamtliche haben über 1 Million Pilzfunde eingeschickt.
DNA-Technologie
Laut Heilmann-Clausen gibt es zwei zentrale Gründe dafür, dass man so viele neue Arten finden kann.
Einerseits war das Pilzreich lange nur relativ wenig erforscht und wurde erst in den 60er-Jahren als ein eigenes Reich anerkannt und nicht lediglich „als eine kuriose Unterabteilung des Pflanzenreiches gesehen“.
Andererseits begann das Forschungsteam bei „Danmarks Svampetlas“ 2018 eine DNA-Sequenzierung der Pilzfunde vorzunehmen. Alleine dadurch konnte es 1.000 neue Arten registrieren.
Stachelpilze
Heilmann-Clausen hebt die Gruppe der Stachelpilze (pigsvampe) als eine der Besonderheiten hervor.
„Das sind essbare Pilze, die viele Menschen aus ihrem Pilzbuch kennen und sammeln können, da es fast unmöglich ist, sie mit Giftpilzen zu verwechseln. Vor wenigen Jahren glaubte man, es gäbe drei Arten in Dänemark. Jetzt wissen wir, dass es mindestens elf sind“, sagt der Forscher.
Bei anderen Pilzgruppen ist die Anzahl der neuen dänischen Arten noch stärker gestiegen. Die Anzahl der Risspilzarten (trævlhatte) ist von 100 auf 300 gestiegen. In Einzelfällen handelt es sich dabei um wissenschaftlich bislang unbeschriebene Arten, doch in den meisten Fällen sind es bekannte Arten, die zuvor nicht in der dänischen Natur registriert worden waren.
Wer selbst die neuen Pilzarten suchen gehen möchte, kann dafür das Bestimmungsbuch „Danske Basidiesvampe“ zur Hand nehmen, das Jacob Heilmann-Clausen kürzlich gemeinsam mit drei Forscherkollegen herausgegeben hat.
Mehr zum Thema in „Videnskab.dk“: Ukendt svamp fundet i Nordsjælland – og dens morderiske evner er faktisk rigtig godt nyt und
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