Millionen-Veruntreuung
Bericht: Britta Nielsen hat noch mehr Millionen veruntreut
Bericht: Britta Nielsen hat noch mehr Millionen veruntreut
Bericht: Britta Nielsen hat noch mehr Millionen veruntreut
Insgesamt mindestens 120,6 Millionen Kronen soll eine ehemalige Mitarbeiterin der Sozialbehörde veruntreut haben – bisher war man von 111 Millionen ausgegangen. Und das Ende der Fahnenstange ist möglicherweise noch nicht erreicht.
Britta Nielsen soll noch deutlich mehr Mittel, die für Bedürftige vorgesehen waren, veruntreut haben als bisher bekannt. Das legt ein Bericht der Rechnungsprüfungsfirma PWC offen, den das Sozialministerium am Freitag vorgestellt hat.
Der Bericht zeigt, dass die wegen der Veruntreuung öffentlicher Mittel angeklagte Nielsen, die ihre Stellung in der Sozialbehörde missbraucht haben soll, um sich selbst zu bereichern, rund 120,6 Millionen Kronen veruntreut haben soll. Die bisherigen Ermittlungen hatten ergeben, dass sie insgesamt 111 Millionen Kronen an sich selbst überwiesen hatte.
Ende noch nicht in Sicht
Und mit den 120,6 Millionen Kronen ist das Ende der Fahnenstange möglicherweise noch nicht erreicht, denn die Rechnungsprüfer konnten nur Informationen bis 1993 zurückverfolgen. Nielsen arbeitete jedoch bereits seit 1977 für die Sozialbehörde.
„Wir müssen feststellen, dass es besonders in der Vergangenheit nicht genug Kontrolle bei den Zuschussmitteln gab“, so Sozialministerin Mai Mercado (Kons.) bei einer Pressekonferenz am Freitag in Kopenhagen. „In diesem Fall geht es um mehr als um Geld. Es geht um Vertrauen. Hier wurden wir alle zusammen betrogen“, so Mercado.
3,8 Millionen Kronen zurückgezahlt
Der Bericht bezeichnet den Schwindel über all die Jahre als systematisch und skrupellos. Einen bemerkenswerten Fund machten die Ermittler im Jahr 2016: Da zahlte Britta Nielsen 3,8 Millionen Kronen, die sie sich zuvor bereits auf eines ihrer eigenen sechs Konten überwiesen hatte, zurück an die Sozialbehörde. Hatte sie ein schlechtes Gewissen? Bekam sie kalte Füße? Informationen, warum Nielsen das Geld zurückzahlte, werden derzeit von den ermittelnden Polizeibehörden zurückgehalten und erst während des Prozesses veröffentlicht.
Insgesamt tätigte Britta Nielsen 298 Überweisungen seit 1993.