Wirtschaft
Robuste Landwirtschaft trotzt Dürre und Regen
Robuste Landwirtschaft trotzt Dürre und Regen
Robuste Landwirtschaft trotzt Dürre und Regen
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Dürre und Regen haben die Landwirtschaft laut einiger Expertinnen und Experten in diesem Jahr sogar schwerer getroffen als im Dürrejahr 2018. Doch die Landwirtinnen und Landwirte sind heute finanziell robuster aufgestellt als noch vor einigen Jahren, wie eine aktuelle Analyse zeigt.
Seit dem Dürrejahr 2018 ist die dänische Landwirtschaft finanziell gestärkt. Daher trifft das wechselhafte Wetter in diesem Jahr finanziell weniger hart zu Buche.
Zunächst trockneten die Böden wegen ausbleibenden Regens stark aus, so dass Abbrennungsverbote eingeführt werden mussten. Danach wurde es nass. Im Juli gab es Rekord-Regenmengen von mehr als 140 Millimeter Regen. Die Wetterextreme kamen zu den ungünstigsten Zeitpunkten, weshalb es schwer war, Landwirt oder Landwirtin zu sein.
Milliarden-Verluste
Die Verluste in der Landwirtschaft werden nach einer vorläufigen Analyse auf rund 4,6 Milliarden Kronen geschätzt. 3,8 Milliarden Kronen fallen dabei auf die rund 7.000 Vollzeitlandwirtinnen und -landwirte, 800 Millionen Kronen auf die etwa 8.800 Teilzeitlandwirtinnen und -landwirte.
„Die Verluste fallen jedoch je nach geografischer Lage und Betriebszweig unterschiedlich hoch aus. Am schwersten betroffen sind Getreide- und Gemüseanbauende, die die direkten Folgen spüren. Es folgen Schweinezüchterinnen und -züchter, die bei geringeren Erträgen Ersatzgetreide kaufen müssen“, sagt Klaus Kaiser, wirtschaftsökonomischer Chef bei der landwirtschaftlichen Forschungs- und Entwicklungsorganisation Seges Innovation.
Schon Anfang August hatte Hans Henrik Post vom Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) in Tingleff (Tinglev) zum „Nordschleswiger“ gesagt, die Ernte würde je nach Boden „überraschend gut“ ausfallen.
Schwierigere Bedingungen als 2018
Die schwierigen Bedingungen für die Landwirtschaft in diesem Jahr wurden mit denen des Dürrejahres 2018 verglichen und übertrafen diese nach Ansicht einiger sogar, als die Landwirtschaft mehrere Runden Dürrehilfe vom Staat erhielt.
Damals kostete das Korn 140 bis 150 Kronen je 100 Kilogramm, aktuell sind es 190 bis 200 Kronen für die Landwirtschaftenden, die gezwungen sind, Futter zuzukaufen.
Höfe heute robuster aufgestellt
„Der Unterschied zu 2018 ist, dass die meisten Bauernhöfe heute wirtschaftlich robuster aufgestellt sind. Sie konnten nach einer guten Periode Eigenkapital aufbauen, gleichzeitig sind die Preise gut und die Ausgaben sind nach hohen Preisen in 2022, insbesondere bei Energie und Dünger, stark gefallen“, so Klaus Kaiser. Er weist darauf hin, dass die Betriebe eine Reihe guter Jahre gebraucht haben, um ihre Schulden markant zu senken.
„Eine Solidität von 32 Prozent ist ein gutes Zeichen, dass die Landwirtschaft die Probleme der 2010er-Jahre, mit Finanzkrise, Russland-Sanktionen und Dürre, überstanden hat und nun zurück auf demselben Niveau ist, das andere normal funktionierende Betriebe auch haben.“