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Bredebroerin ließ sich nicht reinlegen: Falsche Bankmitarbeiter gefasst

Bredebroerin ließ sich nicht reinlegen: Falsche Bankmitarbeiter gefasst

Misstrauische Seniorin: Falsche Bankmitarbeiter gefasst

Tondern/Tønder
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Immer wieder versuchen es Gauner, an Bankkarten und PIN-Codes älterer Bürgerinnen und Bürger zu kommen. Foto: kjt

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Einige Betroffene blieben zum Glück misstrauisch: Die Polizei hat zwei junge Männer festgenommen, die in Verdacht stehen, älteren Damen die Bankkarten samt PIN-Code entlockt zu haben. Die Trickbetrüger waren in Tingleff, Rothenkrug und Bredebro aktiv.

Zwei mutmaßliche Betrüger im Alter von 16 und 22 Jahren wurden vor einigen Tagen festgenommen. Laut einer Mitteilung der Polizei für Südjütland und Nordschleswig stehen sie in Verdacht, älteren Bürgerinnen unter falschem Vorwand die Bankkarte samt PIN-Code gestohlen zu haben. 

Die Verdächtigen hatten es in der vergangenen Woche in fünf Fällen auf Seniorinnen in Tingleff, Bredebro und Rothenkrug (Rødekro) abgesehen.

Täuschungsmanöver

Die Vorgehensweise war laut Polizei immer gleich: Einer der Täter gab sich am Telefon als Bankier aus und behauptete, dass jemand die EC-Karte missbraucht hätte. Ein Kollege würde kommen und aus Sicherheitsgründen die Karte abholen und auch um den PIN-Code bitten. 

Einer 83-jährigen Frau in Tingleff wurde so ihre Karte und ihr PIN-Code abgenommen. Das Gleiche geschah mit einer 95-jährigen Frau aus Bredebro und einer 93-jährigen Frau aus Rothenkrug.

Seniorinnen blieben misstrauisch

Eine 89-jährige Tinglefferin fiel nicht darauf herein. Nach dem Anruf nahm sie Kontakt zu ihrem Sohn auf, der zu ihr kam und die Person verjagte, die die Karte und den Code abholen wollte.

Misstrauisch war zum Glück auch eine 81-jährige Frau aus Bredebro. Sie wollte einen Ausweis und einen Beweis sehen, dass der mutmaßliche Bankangestellte auch wirklich Banker ist. Der Mann verließ daraufhin das Haus, da er nichts vorweisen konnte.

Die Ermittlungen brachten die Polizei schließlich auf die Spur der beiden mutmaßlichen Trickbetrüger. Es stellte sich dabei heraus, dass der 22-jährige Verdächtige von der Polizei Südostjütlands wegen eines Gewaltdelikts gesucht wird. Bei einem Haftprüfungstermin zeigte sich der Mann geständig. Er wurde noch am selben Tag zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt und blieb in Gewahrsam, so die Polizei.

Erst kürzlich wurde ein 49-jähriger Mann aus Aarhus festgenommen, der unter anderem in Apenrade (Aabenraa) auf ähnliche Weise versucht hatte, älteren Menschen die Bankarten zu entlocken.

Es deute allerdings nichts darauf hin, dass die beiden Fälle miteinander in Verbindung stehen, so Polizeisprecher Martin Hess Pedersen am Mittwoch.

Nicht darauf hereinfallen

Wegen der jüngsten Vorfälle fordert die Polizei einmal mehr Angehörige von älteren Menschen dazu auf, das Gespräch zu suchen und über verdächtige Machenschaften aufzuklären. 

„Die Täter wirken vielleicht nett, verständnisvoll und hilfsbereit, aber das dient nur dazu, Vertrauen zu schaffen. Unsere älteren Menschen müssen wissen, dass sie weder ihre Zahlungskarte noch ihren PIN-Code herausgeben sollten und jederzeit auflegen können, wenn angeblich jemand von der Bank anruft. Auch sollten sie niemanden hereinlassen, den sie nicht kennen“, so Martin Hess Pedersen.

Keine Bank und auch keine Behörde würden auf diesem Weg Kontakt aufnehmen oder am Haus erscheinen, um die Zahlungskarte und den PIN-Code abzuholen, so der Hinweis der Polizei.

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