Neuer Streik in Nordfriesland

Verdi legt ab Montag früh Busverkehr lahm: So stellt sich die Lage für Fahrgäste dar

Verdi legt ab Montag früh Busverkehr lahm

Verdi legt ab Montag früh Busverkehr lahm

Birger Bahlo/shz.de
Nordfriesland
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Busse bleiben im Depot. Ein Anblick, der sich bei einem früheren Streik in Niebüll bot Foto: Hagen Wohlfahrt

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Montag früh beginnt auch in Nordfriesland der Busstreik der Gewerkschaft Verdi. Über Ausfälle, Alternativen und Informationsquellen berichtet shz.de.

Fast das ganze Land soll betroffen sein, so auch Nordfriesland. Wer in seinem Alltag Bus fährt, muss übers Wochenende noch umplanen und nächste Woche „auf Fahrrad, Auto oder Bahn ausweichen“, wie die Husumer Stadtverwaltung jedem vorsorglich rät. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) teilt mit, dass am Montag, 24. Oktober, ein fünftägiger Warnstreik im Bereich des Omnibus-Verbandes Nord (OVN) beginnt. Der Verband betreut nach Angaben auf seiner Webseite zurzeit mehr als 110 Unternehmen, die mehr als 1700 Busse betreiben und rund 4000 Arbeitnehmer beschäftigen.

Verdi reagiere damit „auf das erneute Nichterscheinen der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen“ im Laufe dieser Woche. Der Streik soll am Montag mit Dienstbeginn starten und bis jeweiligen Schichtende am Freitag, 28. Oktober, andauern. Ausgenommen sind nach Angaben von Nah-SH, der Verkehrsgesellschaft des Landes, die von der Sylter Verkehrsgesellschaft bedienten Strecken.

Frank Schischefsky, Sprecher von Verdi Nord, schreibt in seinem Streikaufruf:

Das könne nach Sicht des Gewerkschafters nur damit erklärt werden, „dass dem OVN jedweder Einigungswille fehlt und man keinen Flächentarifvertrag für die Branche mehr abschließen will.“ Die Arbeitgeber hätten „die Mär verbreitet, sie würden an Streiktagen in den Betrieben gebraucht und seien deshalb nicht in der Lage zu verhandeln.“

Was das für die Fahrgäste bedeuten kann, fasst die Stadt Husum in einer Mitteilung für die Nutzer von Schul-Bus und Husum-Bus zusammen. Alle müssten sich auf längere Wartezeiten einstellen oder sogar darauf, dass gar keine Busse fahren.

Fahrrad, Auto, Bahn als Alternativen

Fahrgäste müssten daher an diesen fünf Tagen des Streiks vor Fahrantritt selber prüfen, ob der gewünschte Bus überhaupt fährt, ob Anschlussverbindungen aufrecht erhalten werden und ob die Rückfahrt gewährleistet ist. Dann die klare Ansage: „Die Stadtverwaltung Husum empfiehlt, in der kommenden Woche nach Möglichkeit auf Fahrrad, Auto oder Bahn auszuweichen“, ein Ratschlag, der so oder ähnlich wohl in allen Regionen Nordfrieslands gelten wird.

Ausführliche Informationen bietet Nah-SH, die Verkehrsgesellschaft des Landes (www.nah.sh). Sie hat im Internet extra für Nordfriesland einen Fahrplan für alle fünf Streiktage veröffentlicht – mit den Verbindungen, die aufrecht erhalten werden können. Eine ähnliche Quelle ist die Seite der Autokraft (www.autokraft.de).

Verdi fordert 1,95 Euro mehr pro Stunde für die nächsten zwölf Monate Laufzeit des Tarifvertrages, weitere 1,95 mehr für Werkstattmitarbeiter sowie die Übernahme des Jahresbeitrages für eine Solidarkasse der Arbeitnehmerschaft.

Verdi: Kommunen und Kreise können ihr Geld sparen

Am Freitag verstärkt Verdi ihren Streikaufruf. Sie habe den Arbeitgebern neue Verhandlungstermine angeboten: Montag und Dienstag sowie Tage im November. Sie schließt mit einem Appell an die Kommunen und Kreise. Sie sollten doch die Zahlungen für die nicht durchgeführten Verkehre einbehalten und die Verkehre abmelden.

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