Amrum, Föhr und Sylt

Inselkinder müssen wohl doch nicht zur Schuleingangsuntersuchung aufs Festland

Inselkinder müssen wohl doch nicht zur Schuleingangsuntersuchung aufs Festland

Inselkinder müssen wohl nicht zur Schuleingangsuntersuchung

SHZ
Amrum/Föhr/Sylt
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Bevor sie eingeschult werden, müssen Kinder sich der sogenannten Schuleingangsuntersuchung unterziehen. Dass die Lütten dafür in diesem Jahr aufs Festland fahren sollten, sorgte für Aufregung bei Eltern und Inselpolitik. Foto: Robert Michael/shz.de

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Der Beschluss, dass die Kinder von Amrum, Föhr und Sylt zur schulärztlichen Untersuchung auf Festland müssen, wurde zurückgezogen.

Eltern von den Inseln standen vor einer Herausforderung: Zur Schuleingangsuntersuchung hätten die Kinder, die im kommenden Jahr eingeschult werden sollen, auf Festland kommen sollen. Dieser Beschluss soll nun rückgängig gemacht werden, wie der Wyker Bürgermeister Uli Hess auf Anfrage von shz.de bestätigte.

Laut Aussage des Kreises sei die Verlegung auf die Inseln noch nicht ganz in trockenen Tüchern: „Wir arbeiten an einer Lösung und sind zuversichtlich, dass wir eine finden werden“, so Kreissprecher Hans-Martin Slopianka dazu. So sollen in den nächsten Tagen abschließende Gespräche stattfinden.

„Wir hoffen, bereits am 18. November im Arbeits- und Sozialausschuss konkrete Lösungen für die Einschulungskinder auf unseren Inseln für 2022 benennen zu können“, heißt es dazu in einem Schreiben des Landrats.

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Darin geht Florian Lorenzen noch einmal auf die Gründe für die zunächst angedachte Verlegung aufs Festland und die verspätete Untersuchung ein. „Nachdem einige Beschäftigte des Jugendärztlichen Dienstes ab Ende April 2021 wieder ihre originären Aufgaben aufnehmen konnten, begannen sie, die Untersuchungen bei den mehr als 300 Kindern nachzuholen, die uns von den Schulen als prioritär zu untersuchen gemeldet worden waren“, heißt es da.


Zusätzlich seien die rund 140 jüngeren Kinder untersucht worden, die in der Vorschulzeit eine heilpädagogische Förderung benötigen. „Diese Nachuntersuchungen wurden bis zu den diesjährigen Herbstferien abgeschlossen, führten jedoch zu einem verzögerten Beginn der Untersuchungen für den Einschulungsjahrgang 2022.“

Inselklinik würde Räumlichkeiten zur Verfügung stellen

„Wir haben gesagt: das kann nicht sein“, so Hess. Er habe gemeinsam mit dem Amrumer Kreistagsabgeordneten Martin Drews Kontakt zu Lorenzen gesucht. Da als Grund für die Untersuchung auf dem Festland unter anderem die Gewährleistung der Hygienemaßnahmen und damit verbunden entsprechende Räumlichkeiten genannt wurden, habe Hess das Wyker Krankenhaus als mögliche Alternative zur Rüm-Hart-Schule, wo die Untersuchungen sonst immer stattgefunden haben, vorgeschlagen. Demnach stellt das Klinikum Nordfriesland Räumlichkeiten in der Inselklinik zur Verfügung, „die den hohen Anforderungen an die Hygiene gerecht werden“.

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„Wir haben den für diese Entscheidung verantwortlichen Personen die Bedenken der Betroffenen Eltern und Kinder nochmals deutlich vorgetragen und gemeinsam mit Mandatsträgern von den Inseln versucht, eine alternative Lösung herbeizuführen,“ so Martin Drews dazu, „es gab auf Föhr und Amrum zahlreiche Angebote von Institutionen mit Medizinischen Hintergrund, die angeboten haben, bei einer Lösung des Problems behilflich zu sein, vielen Dank dafür“.

„Wichtig ist für uns nur, dass unsere Kinder nicht aufs Festland müssen“, so der Wyker Bürgermeister weiter. „Und dafür bin ich dem Landrat sehr dankbar“. Schließlich handele es sich bei den Lütten um ungeimpfte und entsprechend nicht geschützte Kinder – der Weg aufs Festland sei dementsprechend mit Risiken verbunden.

Untersuchungen sollen weiterhin auf den Inseln stattfinden

Ein weiterer Punkt, der offenbar nicht nur den Insel-Eltern, sondern auch dem Bürgermeister Sorgen bereitete, war die Sorge, dass es nicht bei einer Ausnahme bleiben würde und die Kinder künftig immer aufs Festland müssten – auch wenn der Sprecher des Kreises, dieses dementierte. Es handele sich um eine einmalige Ausnahme, sagte Slopianka in einem vorangegangen Gespräch mit shz.de. „Wir wissen wie das ist: Wenn man uns Infrastruktur nimmt, bekommen wir die meist nicht wieder“, so Hess.

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Groß ist die Freude auch bei den Eltern auf Amrum, Föhr und Sylt – hatten diese doch ein gemeinsames Schreiben aufgesetzt, in dem sie ihr Anliegen noch einmal darlegten. Abgeschickt werden musste der Brief nun nicht mehr. „Es ist toll zu sehen, dass unsere Anliegen Gehör finden und wir sind allen Beteiligten für ihre Bemühungen dankbar, die dazu geführt haben, dass es nun doch eine Lösung geben wird, die Untersuchungen auf der Insel durchzuführen“, so Steffi Schult, eine betroffene Mutter von Amrum.

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