“Das ist sportpolitischer Spin der schlimmsten Sorte”, schimpft Michael Andersen.

Team Danmark verglich das “tolle Sportjahr” mit 2013, ebenfalls Jahr eins nach Olympischen Sommerspielen. Der Vergleich hinkt aber laut Michael Andersen, der von einem klaren Rückschritt spricht.

“Das Sportjahr 2017 ist wesentlich schlechter als das Sportjahr 2013 gewesen, wenn wir auf die WM-Medaillen in den olympischen Sportarten blicken – ja, auch markant schlechter als 2009. Es ist auch ein sehr schlechtes Jahr gewesen, wenn man auf die Top-8-Platzierungen in den olympischen Sportarten blickt, und das sind wohl die wichtigsten Parameter im internationalen Sport”, meint der ehemalige Team-Danmark-Direktor und weist auf eine auf der Grundlage von Platzierungspunkten in olympischen Sportarten erstellte Jahresbilanz hin, wo, Dänemark im abgelaufenen Jahr 106 Punkte erzielte gegenüber 145 Zähler vier Jahre zuvor.

Seine Nachfolgerin, Lone Hansen, will die Kritik nicht direkt kommentieren, aber in einer Mail an Ritzau teilt Team Danmark mit, dass es keine Absicht gegeben hat, die gezeigten Leistungen im abgelaufenen Jahr in einem besseren Licht darzustellen.

“Wir haben keine Intention, Schönmalerei zu betreiben. Wir beschreiben in der Pressemitteilung, dass der internationale Konkurrenzkampf verschärft worden ist. Es ist korrekt, dass wir in den olympischen Sportarten 2017 weniger Medaillen als 2013 gewonnen haben, und das schreiben wir auch“, so Team Danmark.

“Ich möchte die Aussagen von Michael Andersen nicht kommentieren, sondern nur sagen, dass es ein richtig gutes Jahr gewesen ist und der dänische Leistungssport gut aufgestellt ist“, sagt Niels Nygaard, Vorsitzender von Danmarks Idræts Forbund.

Michael Andersen war von 2006 bis 2014 Direktor von Team Danmark und zeigte sich sehr enttäuscht, dass er seinen Posten räumen musste.