Der langjährige Direktor der dänischen Sporthilfe, Michael Andersen, ging zum Jahreswechsel mit seinem ehemaligen Arbeitgeber hart ins Gericht und unterstellte den Verantwortlichen  eine Schönmalerei, nachdem Team Danmark  seine sportliche Jahresbilanz vorlegte und wieder einmal von einem sehr guten Jahr für Dänemarks Sportler sprach.

Ein Bericht des Analyseinstituts „Idan“ bestätigt nun die Aussagen Andersen. Hier wird von einem Rückschritt in der Anzahl von Top-8-Platzierungen in den olympischen Sportarten gesprochen, obwohl man auch herausragende Einzelergebnisse hervorhebt. 

„Die breite Botschaft ist die, dass 2017 wohl ein kleines Hindernis auf dem Weg ist. Es gibt nichts, was darauf hindeutet, dass die Art und Weise, wie man in Dänemark mit der Förderung des Leistungssports arbeitet, plötzlich nicht mehr erfolgreich sein kann“, sagt Sportforscher Rasmus K. Storm, der gemeinsam mit Professor Klaus Nielsen von der Birkbeck-Universität in London den Bericht verfasst hat: „Das dänische Modell hat sich als erfolgreich erwiesen, wenn wir auf die Ergebnisse der vergangenen Jahre zurückblicken. Wir sind mit historisch guten Ergebnissen verwöhnt worden. Es ist deswegen unsere Einschätzung, dass sich der dänische Leistungsport nicht in der Krise befindet, aber umgekehrt sich auch auf einen größeren Konkurrenzkampf in der Zukunft einstellen muss.“

Die Direktorin von Team Danmark bezeichnet den Bericht als einen guten Beitrag zur aktuellen Debatte.

„Es ist eine gute und nuancierte Analyse, die zeigt, dass der dänische Sport weiterhin tolle Leistungen produziert und weiter in vielen verschiedenen Sportarten Medaillen gewinnt. Sie bestätigt aber auch, dass der dänische Leistungssport unter Druck geraten ist“, sagt Lone Hansen: „Eine Reihe von Nationen, die bislang bei Olympia nicht so häufig Medaillen gewann, zeigt große Fortschritte, und der Bericht ist ein Weckruf für Leute, die glauben, dass es für den dänischen Sport nur in eine Richtung gehen kann.“