Mit der besten Saisonleistung und einer taktischen Meisterleistung haben die SønderjyskE-Fußballer in der Superliga eine faustdicke Überraschung hingelegt und Titelanwärter Brøndby IF in die Knie gezwungen.

SønderjyskE-Trainer Claus Nørgaard war an diesem Tag schlauer als sein Gegenüber Alexander Zorniger und seine Schützlinge nahm eine wackelige Brøndby-Abwehr beim vollauf verdienten 4:2-Sieg komplett auseinander.

Viele der 16.501 Zuschauer im Brøndby Stadion ließen ihren Frust freien Lauf und legten ein gellendes Pfeifkonzert hin, obwohl sie eigentlich in Sachen Unterhaltung voll auf ihre Kosten gekommen waren. Das war Vollgas-Fußball, wo die beiden Mannschaften abwechselnd aufs Gaspedal drückten. SønderjyskE war aber in der letzten Stunde die klar bessere Mannschaft.

Es entwickelte sich von Anfang an ein offener Schlagabtausch mit dicken Chancen auf beiden Seiten, auch weil die Gäste in taktischer Hinsicht damit Erfolg hatten, Brøndby im Aufbauspiel früh zu stören. Brøndby schmeckte quasi seine eigene Medizin.

Das war nur auf dem Papier eine defensive Formation, die Claus Nørgaard aufgeboten hatte. Der SønderjyskE-Trainer hatte wie schon vor einigen Wochen im Parken gegen den FCK Marcel Rømer als „falsche Zehn“ gebracht. Er sollte hinter der einsamen Spitze Mart Lieder der Störenfried im Aufbauspiel von Brøndby sein. Das aggressive Pressing zahlte sich aus. Der anfälligen Brøndby-Defensive wurde mehrmals der Ball abgejagt. So fand das Spielgeschehen weitaus mehr als erwartet in der Spielhälfte von Brøndby statt, und so entstanden auch viele Chancen.

Marcel Rømer erzielte die frühe Führung, doch obwohl Brøndby postwendend ausglich und auch in Führung gehen konnte, ließen sich die Gäste nicht aus der Bahn werfen. SønderjyskE übernahm nach einer halben Stunde immer mehr das Kommando, schnürte den Gegner ein und kam nicht nur zum verdienten Ausgleich, sondern nach dem Seitenwechsel auch zur Führung. Mart Lieder, der bereits an den ersten beiden Toren beteiligt gewesen war, lief der schwerfälligen Brøndby-Abwehr einfach davon und erzielte in der 49. Minute das 2:3. SønderjyskE hatte danach zwei dicke Möglichkeiten alleine vor Marvin Schwäbe, bevor Stefan Gartenmann in der 57. Minute das 2:4 nachlegte.

Brøndby versuchte noch einmal alles, war aber an diesem Tag zu schwach, um den SønderjyskE-Sieg in Gefahr zu bringen. Oder war SønderjyskE zu stark?

War es Zufall oder war es ein Zeichen der Schiedsrichter-Ansetzer, dass man gleich bei der nächsten Kopenhagen-Reise von SønderjyskE Dänemarks Topreferee geschickt hatte? Marc Pedersen hatte sich nach der 2:3-Niederlage beim FC eine Sperre eingehandelt, als er mit seinen kritischen Aussagen die Neutralität von Jakob Kehlet infrage gestellt hatte. Kehlet entschied in ein paar kniffligen Situationen gegen den SønderjyskE, darunter ein möglicher Elfmeter für Mart Lieder, bot aber eine gute Leistung.

Brøndby IF - SønderjyskE (2:2) 2:4

0:1 Marcel Rømer (12.), 1:1 Kamil Wilcezk (13.), 2:1 Hany Mukhtar (21.), 2:2 Johan Absalonsen (41.), 2:3 Mart Lieder (51.), 2:4 Stefan Gartenmann (57.)

Brøndby IF: Marvin Schwäbe – Johan Larsson, Paulus Arajuri, Benedikt Röcker (64.: Joel Kabongo), Anthony Jung – Kasper Fisker (56.: Besar Halimi), Dominik Kaiser, Hany Mukhtar, Simon Tibbling – Kamil Wilczek, Ante Erceg (56.: Uffe Bech).

SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Stefan Gartenmann, Marc Pedersen, Kees Luijckx, Simon Poulsen (73.: Joao Pereira) – Alexander Bah (84.: Jeppe Simonsen), Niki Zimling, Eggert Jonsson, Johan Absalonsen (46.: Christian „Greko“ Jakobsen)– Marcel Rømer – Mart Lieder.

Gelbe Karten: Kamil Wilczek – Marcel Rømer

Schiedsrichter: Jakob Kehlet.

Zuschauer: 16.501.