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Große Erleichterung im SønderjyskE-Lager

Große Erleichterung im SønderjyskE-Lager

Große Erleichterung im SønderjyskE-Lager

Hadersleben/Haderslev
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Grenzenloser Jubel über den späten Siegtreffer. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Mit einem kuriosen Tor in der Nachspielzeit haben die SønderjyskE zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag wieder in der Liga gewonnen. Ein Sieg, der nicht nur in der Tabelle überaus wichtig ist, sondern auch für den Glauben an das Konzept.

„Die Jubelgesänge in der Umkleidekabine gehörten zu den wildesten seit ich hier bei diesem Klub bin. Da war irgendwas, das rausgeschrien werden musste, und eine große Erleichterung. Mit diesen drei Punkte bleiben wir dran und sind nicht abgehängt worden“, meint der herausragende Abwehrchef Stefan Gartenmann nach dem 1:0-Erfolg der SønderjyskE-Fußballer gegen Brøndby IF.

Der Sieg war unterm Strich verdient, der Siegtreffer aber von der glücklichen Sorte. Abdulrahman Taiwo drückte in der Nachspielzeit den Ball mit dem Oberschenkel über die Torlinie.

„Der Unterschied zwischen einem 0:0 und einem 1:0 ist schon sehr groß“, sagt Kapitän Marc Dal Hende zum „Nordschleswiger“: „Das ist eine Riesenerlösung. Es bedeutet wahnsinnig viel für uns, dass wir unseren eigenen Fans, die trotz eines schweren Saisonstarts hinter uns gestanden haben, diesen Sieg schenken und damit zurückzahlen können.“ 

Marc Dal Hende ging mit vollem Einsatz voran. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Der Sieg war aber nicht nur in der Tabelle überaus wichtig, sondern auch für den Glauben an das Konzept.

„Ich habe mich manchmal wie ein Versicherungsmakler angehört, aber alle sind ständig positiv geblieben. Man hat sehen können, dass wir zu Chancen gekommen sind. Wir hatten diesen Sieg verdient. Das war ein Sieg für den Glauben an das System“, meint SønderjyskE-Trainer Michael Boris.

„SønderjyskE muss weiter mit harter Arbeit verbunden werden. Es muss weh tun, wenn man hier gegen uns spielt, und wir werden auch weiter in die Zweikämpfe fliegen, aber ich freue mich, dass wir nicht gleich zurück zu alten Tugenden zurückgekehrt sind, sobald uns der Gegenwind ins Gesicht steht“, so Marc Dal Hende: „Natürlich kann man irgendwann ein wenig umsatteln, wenn alles lichterloh brennt, aber wir haben den Glauben an unser Konzept nicht verloren, obwohl es mental hart gewesen ist und die Punkte ausgeblieben sind. Spielerisch hat die Leistung schon in den zwei Spielen zuvor gestimmt, und wir haben uns auch diesmal getraut, verstärkt nach vorne zu spielen, und dafür sind wir belohnt worden. Das macht mich stolz.“

Rasmus Vinderslev, Emil Holm und Abdulrahman Taiwo durften jubeln. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Die Belohnung für die Offensivbemühungen freut den Linksverteidiger, doch die Grundlage für den Sieg wurde mit einer sattelfesten Defensive gelegt. Der dänische Meister konnte über 90 Minuten keine einzige hochkarätige Torchance aufweisen.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit die mit Abstand meisten Torschüsse und waren klar gefährlicher. Wir haben in diesem Bereich zugelegt und in den vergangenen drei Spielen mehr ins Spiel nach vorne investiert, aber in meinen Augen ist es klar am Wichtigsten, dass wir hinten dicht machen. Wenn die Defensive nicht steht, fällt das eine Gegentor nach dem anderen, aber wir sind in der Defensive stabil geworden“, meint Marc Dal Hende, der im Laufe der zweiten Halbzeit den Gedanken nicht ganz loswerden konnte, dass sich die SønderjyskE-Mannschaft ein weiteres Mal nicht belohnen würde: „Fußball ist ein mentales Spiel. Nach vielen Spielen mit einer schlechten Punktausbeute und als das Kellerkind, das wir in der jetzigen Situation nun mal sind, wäre es typisch, dass wir in unseren guten Phasen das Tor nicht machen und die große Mannschaft mit viel Zynismus die Punkte klaut. Das geisterte schon im Hinterkopf herum, aber es ist wichtig, dass wir an unserem Konzept festhalten und daran glauben, dass die Tore fallen werden.“

Der SønderjyskE-Trainer freut sich, dass seine Mannschaft sich immer mehr der Spielweise nähert, die er sich vorstellt, obwohl er diesmal Eingeständnisse machte und sich auf den Gegner einstellte.

Michael Boris gibt an der Seitenlinie Anweisungen. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Die Idee war, dem Gegner den Ball zu überlassen, ohne zu tief hinten drin zu stehen. Wir haben schon gegen Silkeborg gesehen, dass Brøndby Probleme hat, das Spiel zu machen“, so Michael Boris: „Wir haben uns genau so vorbereitet wie gegen Viborg und OB auch, heute ist aber ein Fifty-fifty-Ball zu unseren Gunsten ausgefallen und Taiwo hat das dreckige Tor gemacht.“

Der Deutsche freute sich über die Defensivleistung seiner Mannschaft.

„Viele haben die Offensivleistung von Prosser bemerkt, aber er hat auch defensiv einen guten Job gemacht. Das, was er nicht mag, aber das zeigt mir, dass auch er sich der Spielweise anpasst. Hinten haben Reese und Gartenmann gespielt, als spielten sie schon jahrelang zusammen. Im Pokal werden Tchamba und Maxime spielen, und dann sehen wir, was passiert“, sagt der SønderjyskE-Trainer vor dem Pokalspiel am Mittwoch in Odense gegen die Dänemarkserie-Mannschaft von B1913.

Duplexe Tchamba war nach seiner abenteuerlichen Länderspiel-Reise in der Heimat erst am Freitag wieder in Hadersleben eingetroffen und nach nur einer Trainingseinheit mit der Mannschaft nicht für das Brøndby-Spiel berücksichtigt worden.