Fussball
Für den Medaillenkampf fehlt derzeit die Qualität
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Die SønderjyskE-Fußballer machten eine Halbzeit alles richtig, brachen aber bei der 1:4-Pleite gegen den FC Nordsjælland fürchterlich ein.
Die angepeilte Bronzemedaille ist für die SønderjyskE-Fußballer in weite Ferne gerückt. Der dänische Vizemeister musste im Heimspiel vor 5.442 Zuschauern einen herben Rückschlag hinnehmen und kassierte am dritten Spieltag der Meisterschafts-Endrunde bereits die dritte Niederlage.
Der FC Nordsjælland, die formstärkste Mannschaft der Meisterschafts-Endrunde mit vier Siegen und zwei Unentschieden aus den letzten sechs Spielen, holte einen verdienten 4:1-Sieg gegen eine SønderjyskE-Mannschaft, die aktuell nicht die Qualität hat, um um die Medaillen mitzuspielen. Die Hellblauen fielen nach einer taktischen Meisterleistung in der ersten Halbzeit auseinander und gaben die 1:0-Pausenführung her.
Der FC Nordsjælland sieht vielmehr wie ein Medaillenkandidat aus als SønderjyskE es tut. Halb Fußball-Dänemark war in den letzten Wochen von der offensiv ausgerichteten Spielkultur der jungen FCN-Mannschaft ins Schwärmen geraten, doch das Gastspiel in Hadersleben offenbarte, dass das Projekt „Jugend forscht“ auch seine Schwachstellen hat. SønderjyskE entschäfte in der ersten Halbzeit mit einer dicht gestaffelten Hintermannschaft und großer Zweikampfstärke die Gäste, die mit ihren vielen Spielanteilen herlich wenig anzufangen wussten. Der FCN ließ den Ball über viele Stationen laufen, doch gefährlich wurde es nur, wenn die Platzherren Fehler machten.
Nicholas Marfelt, der für den am Oberschenkel leicht angeschlagenen Simon Poulsen zu seinem Startelf-Debüt kam, machte den ersten, doch sein Ballverlust in der siebten Minute blieb ungestraft.
Ganz anders auf der Gegenseite. Sein neunter Superliga-Einsatz drohte für Viktor Tranberg zum Albtraum zu werden. Der 20-jährige Rechtsverteidiger machte Fehler am laufenden Band. Den ersten von vielen Schnitzern bestrafte Johan Absalonsen in der achten Minute mit einem trockenen Linksschuss von der Strafraumgrenze. Eine Kopie der „Zusammenarbeit“ zwischen Tranberg und Absalonsen hätte kurz darauf fast zum 2:0 geführt. Es fehlten nur Zentimeter.
SønderjyskE hatte in der ersten Halbzeit nicht geglänzt, aber taktisch alles richtig gemacht. Das Kartenhaus fiel aber unmittelbar nach dem Seitenwechsel zusammen. Ein Ballverlust in der gegnerischen Spielhälfte und ein gut herausgespielte Konter führten zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich, zum Jubel aller 52 mitgereisten FCN-Fans. Torwart Lukas Fernandes sah beim Beinschuss von Emiliano Marcondes nicht machtlos aus, und er sollte auch später zeigen, dass er aktuell nicht das hohe Niveau der ersten Saisolhälfte hat. Beim 1:2 war er machtlos, aber beim vorentscheidenden 1:3 zögerte er viel zu lange beim Herauslaufen.
Auch seine Vorderleute haben aktuell nicht das Niveau der ersten Saisonhälfte. In spielerischer Hinsicht kam zu wenig, als das taktische Konzept nach dem Ausgleich über den Haufen geworfen war. Ein Volleyschuss von Johan Absalonsen nach glänzender Vorarbeit von Philip Zinckernagel war beim Stande von 1:1 die einzige SønderjyskE-Chance der zweiten Halbzeit.
Am Ende gab es sogar Auflösungserscheinungen. Das ist nicht das SønderjyskE, das man aus der ersten Saisonhälfte kennt.
SønderjyskE - FC Nordsjælland (1:0) 1:4
1:0 Johan Absalonsen (8.), 1:1 Emiliano Marcondes (47.), 1:2 Emiliano Marcondes (73.), 1:3 Marcus Ingvartsen (80.), 1:4 Marcus Ingvartsen (90.+2)
SønderjyskE: Lukas Fernandes – Marc Pedersen (65.: Mikkel Hedegaard), Pierre Kanstrup, Kees Luijckx, Nicholas Marfelt – Sakari Mattila – Christian “Greko“ Jakobsen, Troels Kløve (60.: Philip Zinckernagel), Nicolaj Madsen, Johan Absalonsen – Marko Mitrovic (64.: Mikael Uhre).
FCN: Runar Alex Runarsson – Viktor Tranberg, Andreas Maxsø, Patrick Mtiliga – Karlo Bartolec, Mathias Jensen, Stanislav Lobotka, Mads Pedersen (84.: Andreas Skovgaard) – Godsway Donyoh (83.: Ernest Asante), Marcus Ingvartsen, Emiliano Marcondes (87.: Victor Nelsson).
Gelbe Karten: Marko Mitrovic, Nicolaj Madsen.
Schiedsrichter: Morten Krogh.
Zuschauer: 5.442.