Ein Chancenwucher in der ersten Halbzeit verhinderte einen Überraschungssieg von SønderjyskE gegen Shakhtar Donetsk. Am Ende verhinderte Peter Christiansen mit seinem späten Ausgleichstreffer die erwartete Niederlage. 

„Vom Ergebnis her dürfen wir durchaus enttäuscht sein. Wir hatten die meisten Chancen und hätten in der ersten Halbzeit den Sack zumachen müssen. Das müssen wir unbedingt besser machen, sonst wird es uns in diesem Frühjahr zu weh tun, wenn wir von solchen Chancen nicht profitieren. Das hat uns schon im Herbst viele Punkte gekostet“, meint SønderjyskE-Trainer Glen Riddersholm zum „Nordschleswiger“:  „In der Defensive hat es abgesehen von der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit sehr gut ausgesehen. Wir haben hart gearbeitet und kollektiv eine großartige Leistung hingelegt.“

Shakhtar Donetsk ist schon eine ganz andere Hausnummer als SønderjyskE. Der zwölffache ukrainische Meister, der in den vergangenen drei Jahren jeweils den Titel holte und mittlerweile zum festen Bestandteil der Champions League gehört, verfügt laut transfermarkt.de über einen Kader Marktwert von mehr als 150 Millionen Euro – SønderjyskE liegt bei knapp über 9 Millionen Euro.

Allein der Torschütze zum 1:1-Ausgleich, der brasilianische Außenstürmer Taison ist mit einem Marktwert von 12 Millionen Euro mehr wert als der gesamte SønderjyskE-Kader. Linksverteidiger Ismaily liegt sogar bei einem Marktwert von 19 Millionen Euro. Shakhtar ist mit einem riesigen Kader zum mehrwöchigen Trainingslager in die Türkei gereist und hatte an diesem Mittwoch gleich zwei Testspiele angesetzt. Am Vormittag testeten die Ukrainer gegen Makedonija GP (2:0), am Nachmittag gegen SønderjyskE. Und es war eher die A-Elf als die B-Elf, die gegen SønderjyskE kickte.

Dicke Torchancen von SønderjyskE vergeben

Das sah aber dennoch schon sehr gut aus, was die Hellblauen in der ersten Halbzeit machten. Glen Riddersholm hatte eine Startelf ins Spiel geschickt, die durchaus auch die bevorzugte sein könnte, wenn es in anderthalb Wochen zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte gegen Hobro IK geht. Die Ukraine hatten zwar die meisten Spielanteile, doch die Torchancen waren fast ausschließlich auf Seiten des Außenseiters, und was für welche.

In den ersten 20 Minuten wurden drei Möglichkeiten vergeben, die nicht nur hätten verwertet werden können, sondern müssen. Johan Absalonsen und Anders K. Jacobsen verfehlten aus kurzer Entfernung jeweils das leere Tor, Rilwan Hassan legte alleine vor dem gegnerischen Torwart einen jämmerlichen Querpass hin.

Die Hellblauen gingen nach einer halben Stunde doch noch in Führung, mussten aber auf die Sprünge geholfen werden. Eine starke Ecke von Mads Elbæk lenkte Serhii Kryvtsov ins eigene Tor.

Abwehr im Tiefschlaf

SønderjyskE brachte sich in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit selbst um den Lohn der harten Arbeit aus der ersten Hälfte. Eine Abwehr im Tiefschlaf ließ sich beim Ausgleich von einem simplen Freistoßtrick überrumpeln. Taison schoss in der 55. Minute von der Strafraumgrenze ungehindert ein. Fünf Minuten später kam Sebastian Mielitz viel zu ungestüm aus seinem Tor. Der Schlussmann spielte zwar den Ball, nietete aber auch seinen Gegenspieler um. Den vertretbaren Elfmeter verwandelte Viktor Kovalenko zur 2:1-Führung für die Ukrainer.

Der Favoritensieg schien sich anzubahnen. Die Ukrainer hatten nach einer halben Stunde immer mehr Druck gemacht und schienen die Partie unter Kontrolle zu haben, doch kurz vor Schluss erzielte der eingewechselte Peter Christiansen mit einem starken Schuss von der Strafraumgrenze den 2:2-Ausgleich.

„Das war ein guter Abschluss eines Trainingslagers, wo wir gut mit den Dingen gearbeitet haben und nach der Heimkehr weiter zulegen müssen“, so der SønderjyskE-Trainer, dessen Schützlinge den letzten Test der Vorbereitung am Montag auswärts gegen Brøndby IF absolvieren werden.

Shakhtar Donetsk - SønderjyskE (0:1) 2:2

0:1 Serhii Kryvtsov (Eigentor/29.), 1:1 Taison (55.), 2:1 Viktor Kovalenko (Elfmeter/61.), 2:2 Peter Christiansen (88.)

Shakhtar: Andriy Pyatov – Serhii Bolbat, Serhii Krvtsov, Mykola Matviienko, Ismaily – Stepanenko, Alan Patrick, Viktor Kovalenko – Marlos, Junior Moraes, Taison.

SønderjyskE: Sebastian Mielitz – Jeppe Simonsen, Pierre Kanstrup, Stefan Gartenmann, Theofanis Mavromatis (65.: Christian „Greko“ Jakobsen) – Rilwan Hassan (77.: Julius Eskesen), Mads Albæk (86.: Victor Mpindi), Eggert Jonsson (86.: Bastian Toelhøj) – Alexander Bah, Anders K. Jacobsen (77.: Peter Christiansen), Johan Absalonsen.