Landwirtschaft
Pflanzenbauberater besorgt: „Die Lage ist katastrophal“
Pflanzenbauberater besorgt: „Die Lage ist katastrophal“
Pflanzenbauberater besorgt: „Die Lage ist katastrophal“
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Für die einen Badewetter, für andere eine Existenzbedrohung: Das warme, trockene Wetter hat Nordschleswig fest im Griff – zum Nachteil der Ernte. Denn während die einen den Sommereinbruch genießen können, muss die Landwirtschaft um ihr Getreide bangen.
„Es sieht nicht gut aus – den Landwirtinnen und Landwirten trocknet durch das derzeitige Wetter die Ernte weg. Die Lage ist katastrophal“, erklärt Pflanzenbauberater Hans Henrik Post vom Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) auf Nachfrage dem „Nordschleswiger“. Derzeit werden Felder bereits bewässert, aber Post weist auch auf die Grenzen hin: „Es müsste viel mehr bewässert werden. Wir haben nicht die Kapazitäten.“
Deswegen greift die Landwirtschaft mittlerweile gezwungenermaßen zur Priorisierung von einzelnen Getreidearten. Wintergetreide, wie etwa Roggen, benötige zu dieser Jahreszeit mehr Wasser und wird bevorzugt. Ein Zwiespalt, aber wichtig, so der Pflanzenbauberater.
Die Sache mit dem Geld
Doch da wäre noch ein anderes Problem: Bewässerung ist teuer. 30 Millimeter kosten den Landwirtinnen und Landwirte 500 Kronen – auf Dauer ein Minusgeschäft. Und mit Blick auf den Wetterbericht für die nächsten zehn Tage in Nordschleswig wäre eine umfangreiche Bewässerung vonnöten: „Wir brauchen zeitnah Regen, sonst sieht es nicht gut aus“, so Post. Denn außer der Ernte fehle dann auch Stroh und Futtermittel für Tiere.
Wir brauchen zeitnah Regen, sonst sieht es nicht gut aus“
Pflanzenbauberater Hans Henrik Post, LHN
Kein Aufatmen möglich
Und auch die erste Grünlandernte des Jahres, die besser war als erwartet, entspannt Hans Henrik Post nicht: „Im ganzen Jahr gibt es ungefähr vier bis fünf Grasernten, alle vier Wochen werden die Felder geschnitten. Die erste Ernte war noch in Ordnung, aber das Wetter beeinträchtigt gerade immens die darauffolgenden“, so der Pflanzenbauexperte.
In der Landwirtschaft sehnen sich derzeit alle nach Tropfen vom Himmel. Hans Henrik Post zeigt sich aber realistisch: „Mit solchen Trockenperioden müssen wir wohl in Zukunft immer öfter rechnen.“