„Tour de Paris“

Nach Königsetappe tut alles weh – doch die Motivation stimmt

Nach Königsetappe tut alles weh – doch die Motivation stimmt

Nach Königsetappe tut alles weh – doch die Motivation stimmt

Trier
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Team Rynkeby
Ein Plätzchen im Schatten findet sich noch überall. Foto: privat

Mit dem Fahrrad nach Paris: Wir begleiten zwei Nordschleswiger auf ihrer Tour für den Guten Zweck im „Team Rynkeby“. Die Etappen vier und fünf führten über Rhein und Mosel und Berg und Tal nach Trier.

Im gelben Trikot nach Paris: Davon träumen viele. Bei der „Tour de Paris“, mit der für die Kinderkrebshilfe Geld gesammelt wird, machen sich unter anderem Mette Olesen und Uwe Jessen aus der deutschen Minderheit diesen Traum (wieder) wahr.

Buchhalterin Mette Olesen, die zu ihrer dritten „Tour de Paris“ aufgebrochen ist, und Generalsekretär Uwe Jessen, der vergangenes Jahr seine Jungfernfahrt hatte, haben inzwischen bereits fünf Etappen seit dem Start in Nordschleswig hinter sich.

Team Rynkeby
Singend ging es erst über den Rhein und dann die Mosel. Foto: Privat

 

Königsetappe verlangte den Fahrern einiges ab

Fast elf Stunden waren die beiden und ihr „Team Sønderjylland“ am Mittwoch unterwegs. „Wir hatten heute 144 Kilometer, ungefähr 1.800 Höhenmeter, also nur die Hälfte von dem, was wir gestern hatten“, berichtet Mette Olesen bei ihrem ersten Bier am Mittwochabend per Telefon aus Trier.

„Zwei Flussüberfahrten hatten wir heute“, erzählt sie. Erst gab es eine Rheinfahrt per Fähre und dann wurde an der Mosel entlang gefahren.

„Es war sehr schön in den Weinbergen, aber für mich am schönsten war eigentlich die Königsetappe gestern, die war ganz besonders. Es war superschön, viele Berge, wirklich auch anstrengend, aber wir hatten supertolle Temperaturen und alle haben einander geholfen, dass wir gut durchkamen“, berichtet sie von der Strecke Meschede-Koblenz.

Uwe Jessen
Stets geschäftig: BDN-Generalsekretär Uwe Jessen am Telefon. Foto: privat

 

Frankreich lockt

„Wir haben lange Strecken, acht, zehn Kilometer, wo wir bergauf fahren in Serpentinen, und dann, wenn wir oben sind, geht es mit Schwung wieder bergab in den Serpentinen. Einige waren da auf dem Weg nach unten bei 80 Km/h, wir haben hinten nicht so doll gemacht, auch etwas gebremst, bei 30, 40 Km/h. Aber wir radeln hoch und das dauert eine Stunde, zwei Stunden – und dann ist man in zehn Minuten vom Berg wieder runter auf der anderen Seite“, lacht sie.

Jetzt sind die ganz schweren Etappen durch. Am Donnerstag ist das Ziel Verdun in Frankreich – über Luxemburg. Am Freitag geht es dann auf der vorletzten Etappe nach Essomes sur Marne, bevor die Einfahrt in Paris am Sonnabend blüht.

Cola und Süßigkeiten als Retter in der Not

„Ich muss aber auch gestehen, vielen von uns tut der Hintern jetzt auch ein bisschen weh, aber die Motivation ist wirklich da, und zwar bei allen. Der Zusammenhalt ist so gut und alle helfen, dass man durchkommt. Wenn es warm ist, kann es ja auch mal schwierig sein, aber dann haben wir unseren Mechaniker, der sagt: Jetzt brauchst Du eine Cola, damit du auch die letzten 30 Kilometer schaffst! Und die sind dann gleich da mit Cola. Oder die anderen Serviceleute kommen in der Pinkelpause mit Süßigkeiten an. Dann kann man auch ganz schnell wieder 20 Kilometer radeln.“, so Olesen.

Sie will sich auch gerne für eine vierte Fahrt im kommenden Jahr bewerben, auch wenn „ich gestehen muss, dass es heute bei einigen Bergstrecken dachte, wieso mache ich das wieder? Aber wenn es dann heruntergeht, denke ich, ach, das war ja eigentlich gar nicht so schlimm“.

Bis zum nächsten Berg halte die Euphorie an. „Und abends dann im Hotel freut man sich schon wieder auf den nächsten Tag!“

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