Die sommerlichen Temperaturen in den vergangenen Wochen haben sich positiv auf die Ernte in Nordschleswig ausgewirkt, berichtet Hans Henrik Post, Chef der Abteilung Pflanzenbau beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN). „Die Ernte ist fast fertig. In diesem Jahr ging alles sehr schnell. Dadurch, dass es kaum Regen gab, musste das Getreide auch nicht getrocknet werden.“ Die meisten Landwirte seien zufrieden – die Wetterbedingungen waren gut für das Sommergetreide.

„Besonders die Erträge für Sommergerste und Hafer sind überdurchschnittlich gut ausgefallen“, so Post. Nicht nur bei der Menge gäbe es für die meisten Bauern nichts zu klagen, auch die Qualität des Getreides ist in diesem Jahr aufgrund der großen Körner besonders gut. Der Preis für die Sommergerste liegt bei 100 bis 110 Kronen pro 100 Kilo. „Das ist etwas niedriger als im vergangenen Jahr. 2019 lag der Preis bei 120 Kronen. Der Grund dafür ist, dass es fast überall eine ertragreiche Ernte war und die Auswahl nun groß ist“, erklärt der Pflanzenbauberater.

Weniger Bier, geringere Preise

Auch die Corona-Krise hat die Landwirte in diesem Jahr beeinflusst. Aufgrund der ausgefallenen Festivals und Großveranstaltungen ist weniger Bier verkauft worden, berichtet Post.
Noch im vergangenen Jahr gab es einen Zuschuss für Sommergerste, die man für Malz verwenden konnte. Doch in diesem Jahr sind die Lager noch voll und der Bedarf an Malz, das zum Bierbrauen benötigt wird, ist geringer. Deswegen haben die Landwirte kaum Zuschüsse bekommen, was sich wiederum im Preis für die Sommergerste widerspiegelt.

Nach der Ernte ist vor der Ernte. Hans Henrik Post denkt bereits an die kommenden Aufgaben. „Jetzt brauchen wir Regen für den Mais und das Gras. Auch die Ackerbohnen stehen noch. Aber alles in allem bin ich bisher sehr zufrieden.“