Familiennachricht
Helga und Günther Port aus Lügumkloster feiern Eiserne Hochzeit
Helga und Günther Port aus Lügumkloster feiern Eiserne Hochzeit
Helga und Günther Port feiern Eiserne Hochzeit
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Ihre große Familie steht für die Eheleute im Mittelpunkt. Im Hause Port gab es bereits zum Wochenanfang einen Anlass zum Feiern.
Helga und Günther Port gehen seit 65 Jahren als Ehepaar gemeinsam durchs Leben. Am 14. November 1959 gaben sich die 20-jährige Helga Martensen und ihr fünf Jahre älterer Bräutigam Günther Port in der Kirche zu Rapstedt (Ravsted) das Ja-Wort.
„Günther sagt immer, dass er nur viereinhalb Jahre älter ist“, sagt Helga Port lachend am Küchentisch im Eigenheim am Straßenzug Mølleparken in Lügumkloster. „Es ist kaum zu glauben. Wir können aber unserem Alter nicht entkommen und dürfen nicht klagen“, meint Günther Port, der am Montag, 11. November, seinen 90. Geburtstag feierte.
Beim Tanzfest kennengelernt
Kennengelernt haben sich Helga, die in Haustedt (Havsted) mit sieben Geschwistern aufwuchs, und das Einzelkind Günther aus Klein-Emmerschede (Lille Emmerske) bei einem Tanzfest des Jugendbundes in Rapstedt. Günther war damals unweit von Rapstedt auf einem Hof in Heissel (Hejsel) als Knecht tätig.
Helga lernte in jungen Jahren in Haushalten in Hünding (Hynding) und Rapstedt zu Hauswirtschaften. „Es war schön, damals jung zu sein“, erzählt Helga, die in ihrer Jugend Faustball und auch Handball spielte, während ihr Mann zustimmend nickt.
Kleinbauer in Bjørnkjær
Im Zusammenhang mit der Hochzeit bewarben sie sich für eine staatliche Häuslerstelle in Bjørnkær bei Arrild. „Ich bin immer ein Häusler und kein Bauer gewesen“, meint Günther in Gedanken an die seinerzeit verbreiteten Kleinsbauern, die es heute nicht mehr gibt. Die erste Zeit wohnten und wirkten sie auf seinem Elternhof in Klein-Emmerschede.
Auf dem kleinen Hof in Bjørnkjær wuchsen die Kinder Johnny, Carsten, Dieter, Reinhard sowie Betina auf. Helga versorgte die Kinder und den Haushalt und packte auch bei der Hofarbeit mit an. 23 Jahre lang wohnte dort auch der verwitwete Vater von Günther. Seine Mutter, die aus Kiel stammte und als Ferienkind nach Dänemark gekommen war, verstarb, als er 17 Jahre alt war.
Als die Familie ihr erstes Auto bekam
Das erste Auto erhielt 1971 nach der Geburt des Nesthäkchens seinen Einzug. „Das war eine Sensation für unsere Familie, und wir fanden gerade alle sieben im VW Platz“, erinnert sich Helga lachend. Nun war die Familie nicht mehr auf den Bus von Reinbek (Renbæk) aus oder die Lieferungen des Kaufmanns und des Bäckers angewiesen.
Ihren ersten Urlaub verlebten sie 25 Jahre nach der Eheschließung in Österreich. Seitdem sind sie mehrfach verreist.
Günther engagierte sich früher in Norderlügum (Nr. Løgum) im Schulverein und beim Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), und sie gehören seit vielen Jahren zum festen Kern der deutschen Gemeinschaft.
Mehr als drei Jahrzehnte in Lügumkloster
Seit 1991 haben sie ihren Lebensmittelpunkt im Wohnviertel Mølleparken. „Das haben wir gewiss nicht bereut. Wir hatten uns in das Haus hier verliebt“, erzählt Günther Port.
„Ich habe eine tüchtige Frau“, meint er mit Blick darauf, dass seine 84-jährige Partnerin weiterhin kocht, backt und viel einweckt und sie nahezu ohne Hilfe auskommen. „Vieles kann man ja im Sitzen erledigen“, führt sie an. Über die Jahre haben sie sich mit Radfahren und langen Spaziergängen fit gehalten. Vormittags sind sie stets in Schwung. Helga drinnen und Günther meistens im Garten.
Die Kinder leben im Umfeld
Die humorvollen Eheleute freuen sich, dass ihre Kinder alle in der Kommune Tondern wohnen. Johnny, Carsten, Dieter sowie Betina wohnen in der Nähe von Scherrebek (Skærbæk) und Reinhardt in Westerhoist (Vester Højst).
65 Jahre nach ihrer Heirat umfasst die Familie von Helga und Günther Port fünf Kinder, genauso viele Schwiegerkinder, zwölf Enkelkinder sowie acht Urenkel – Nummer neun hat sich bereits angekündigt. Die Geburtstage der ganzen Schar hat Helga im Kopf.
Was sie am 65. Hochzeitstag erwartet, weiß das Ehepaar nicht so genau. Wie zum 90. Geburtstag liegt die Regie in den Händen ihrer Kinder. Sie wissen nur, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeholt werden, wie sie lächelnd und mit Vorfreude berichten.