Marsch-Projekt
Viele kritische Fragen und Antworten
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Bis zum Herbst wird über Schicksal der Häuser an der Großen Straße in Hoyer entschieden. Respekt vor Einwohnerschaft wurde unterstrichen.
Bis zum Herbst wird über Schicksal der Häuser an der Großen Straße in Hoyer entschieden. Respekt vor Einwohnerschaft wurde unterstrichen.
Während der Informationsveranstaltung der Initiative Tonderner Marsch stellten sich Vertreter der kommunalen Verwaltung der Kommune neben Projektmitarbeitern den nicht wenigen Fragen der Bürger. Der Chef der technischen Verwaltung, Lars-Erik Skydsbjerg, unterstrich, dass man bei den Planungen grundsätzlich Respekt vor den örtlichen Einwohnern und der Geschichte des Ortes habe. „Es handelt sich bei den Planungen um einen offenen Prozess“, erläuterte er und stellte die Mitarbeiterin Inger Haarup als Vertreterin der Firma CFBO vor, die speziell eingesetzt werde, um die Bürgerbeteiligung sicherzustellen. Skydsbjerg betonte, dass man zwar über rund 60 Millionen Kronen für Maßnahmen in Hoyer verfüge, dennoch seien selbst mit diesem hohen Betrag nicht alle Wünsche zu erfüllen.
Auf Bedenken reagiert
So habe man auch auf die Bedenken gegen einen Abriss von drei Häusern an der Großen Straße reagiert. Ob es eine Zukunft für die Häuser geben kann, werde noch im Herbst entschieden. Derzeit werden die Räumlichkeiten künstlerisch bearbeitet und die Schaufenster für Information genutzt.
Skydsbjerg berichtete auch über baldige Gewissheit über Planungen, ob eine gemeinschaftliche Wärmeversorgung im Innenortsbereich Hoyers geschaffen werden könne, wo ohnehin große Tiefbauarbeiten im Zuge der Trennung von Schmutz- und Regenwasser erforderlich sind. Die Umweltchefin der Kommune, Christa Jørgensen konnte eine Einwohnerin aus Nordermühle beruhigen, dass der Ort sich im Zuge der Reservoirplanungen nicht plötzlich als Insel wiederfinden werde.
Besserung versprachen Mitarbeiter des Projektbüros an der Storegade 13, dass regelmäßige Öffnungszeiten eingehalten werden. Ein Bürger hatte sich beschwert, er sei sehr oft vergeblich hingegangen. Susanne Linnet, Venstre-Stadtratsmitglied und Vertreterin im Vorstand des Nationalparks Wattenmeer, merkte kritisch an, dass sie den Eindruck habe, dass beim Projekt Tonderner Marsch Dinge neu bearbeitet werden, die unter dem Dach des Nationalparks längst angepackt worden seien. Annie Lehmann schlug vor, die Busverbindungen nach Hoyer zu verbessern, denn an Wochenende und abends sei man weitgehend vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten, was einem nachhaltigen Fremdenverkehr nicht förderlich sei. Ein früherer Hoyeraner, der auf Seeland lebt, warnte sogar, dass bei einem zu großen Erfolg der Initiative die engen Marschenwege bald von Autos verstopft sind. Eva Weitling fragte nach, wie man dem fortschreitenden Verfall vieler Häuser entgegenwirke.
Gezielt Dialog mit Bürgern
Dazu erklärte Skydsbjerg, dass man gezielt den Dialog zu Hausbesitzern suche, deren Besitz bedroht sei. Hanne Sönnichsen merkte an, dass ein herrliches Stadtbild nicht allein Ziel sein könne, es müssten auch Möglichkeiten für wirtschaftliche Aktivitäten im Ort geschaffen werden. Jørn Philipsen hakte kritisch nach, mit welchen Touristikvereinen die Planungen liefen. Schließlich dürfe die örtliche Szene nicht übergangen werden. Skydsbjerg erklärte, dass in den nächsten Jahren auch der Verkehr in Hoyer Thema sei, um für mehr Sicherheit und weniger Belastung durch Schwerverkehr zu sorgen. Anette Andersen regte an, die in diesem Jahr 100 Jahre alte Wiedaufabrik im Rahmen der Initiative zu nutzen. Anne Persson schlug vor, Schulen und Kindergärten in die Initiative einzubinden, denn auch das örtliche Betreuungs- und Bildungsangebot sei für die Tonderner Marsch ein Element der Zukunftssicherung.
Bürgermeister Frandsen schloss die Veranstaltung mit einem Dank für die rege Beteiligung. „Es herrscht große Neugier, aber auch große Ungeduld“, so Frandsen.