Natur und Umwelt

Röm: Landwirt trägt zu einer artenreichen Natur bei

Röm: Landwirt trägt zu einer artenreichen Natur bei

Röm: Landwirt trägt zu einer artenreichen Natur bei

Röm/Rømø
Zuletzt aktualisiert um:
Morten Sextus gehörte zu den Initiatoren, als vor rund zwei Jahren in Juvre die Arbeiten für einen neuen See losgingen. Foto: Volker Heesch

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Morten Sextus freut sich über eine Auszeichnung für Biodiversität. Er setzt seit 18 Jahren seine Rinder auf den Weiden als Naturpfleger ein. Für das Preisgeld hat er schon einen konkreten Verwendungszweck.

„Die Anerkennung bestätigt, dass wir mit unseren Natur- und Biodiversitäts-Projekten auf dem richtigen Weg sind“, sagt Morten Sextus. 

Er ist Landwirt auf der Insel Röm und ist für seinen fast zwei Jahrzehnte langen Einsatz, auf der Wattenmeerinsel zu einer reicheren Natur beizutragen, mit dem Biodiversität-Preis von DLR-Kredit (Dansk Landbrugs Realkreditfond) ausgezeichnet worden.

Den mit 15.000 Kronen dotierten Preis des Kreditunternehmens nahm er Anfang des Monats auf der Landestierschau in Herning in Empfang.

Seit 18 Jahren aktiv

 „Ich bin seit 18 Jahren Landwirt und wir fingen damals ein bisschen zum Spaß mit der Naturpflege an. Dann hat es mehr und mehr um sich gegriffen“, erzählt Sextus, der in Twismark (Tvismark) wohnt.

Seine 400 Rinder weiden auf 1.200 Hektar Inselland und sind im Nationalpark Wattenmeer als Naturpfleger eingesetzt. Dabei handelt es sich um seine eigenen und um staatliche Flächen. Das Gros der Ländereien hat den Status „geschützte Natur“. 

Nördlich von Lakolk, im Bereich Slagtebænken und bei Spidsbjerg, sind die Galloways und schwarzen Angus-Rinder des Fleischproduzenten grasend im Einsatz.

Landwirt Morten Sextus kombiniert seit 18 Jahren auf Röm Landwirtschaft und Naturpflege. Foto: Privat

Zusammenhängende Naturflächen

Die Preisrichter gewichteten bei ihrer Entscheidung den Umfang der Fläche, da große zusammenhängende Naturflächen hierzulande einen Seltenheitswert haben. 

In einigen Niederungen wurde die natürliche Hydrologie wiederhergestellt, sodass ein Teil des Waldes unter Wasser steht, was zur Schaffung von natürlichen Lebensräumen für Frösche und Insekten beiträgt. 

Auch ein Seeadler-Paar hat sich dort niedergelassen, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. 

Neues Naturgebiet kommt der Vogelwelt zugute

Morten Sextus gehört außerdem zu den Initiatoren eines großen Süßwassersees und eines Feuchtgebietes im Norden der Insel. 

Im Juvre Koog sind 20 Hektar Wiesenflächen für einen naturschonenden Betrieb und Pflege ausgewiesen. Auf 10 Hektar ist dort der größte See der Insel entstanden. Um ihn herum sind kleinere Wasserlöcher geschaffen worden.

Das geschaffene Naturgebiet kommt einer Reihe von Vogelarten zugute. Dazu gehören empfindliche Brutvögel wie Küstenseeschwalben, Flussseeschwalben, Uferschnepfen sowie Säbelschnäbler.

Der noch junge Juvre See ist 10 Hektar groß. Foto: Monika Thomsen

Mit den Klima-Forderungen auf Vordermann

„Mit unseren Projekten sind wir mit einigen der Intentionen in der politischen Klima-Vereinbarung für die Landwirtschaft Vorreiter“, sagt Morten Sextus. 

Außer den Ausstoß an Treibhausgasen im Landwirtschaftssektor zu reduzieren, sollen für die Natur, die Artenvielfalt, das Wassermilieu und das Trinkwasser bessere Bedingungen gesichert werden. 

So wird das Preisgeld eingesetzt

Morten Sextus Geldinstitut hatte ihn für den Preis nominiert, und er hat auch schon eine konkrete Idee, wie er die 15.000 Kronen einsetzen will. 

„Da es auf Röm ja nicht erlaubt ist, Wald zu pflanzen, will ich auf einigen meiner Flächen Blumenwiesen anlegen“, so der 48-Jährige. Er baut auf seinen Ländereien weder Getreide noch Mais an, sondern hat ausschließlich Weideland. 

Seit vorigem Jahr gibt es keine Milchproduktion mehr auf der Insel, die vier bis fünf Landwirte zählt. Morten Sextus ist Vorsitzender vom Deichverband Juvre und vertritt die Wattenmeer-Deichverbände im Vorstand des Nationalparks Wattenmeer.

Mehr lesen

Diese Woche in Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Wenn die Meere Wälder wären, würden wir sie nicht sterben lassen“