Tønder Festival 2022

Die Festivalgäste legten Tondern lahm

Die Festivalgäste legten Tondern lahm

Die Festivalgäste legten Tondern lahm

Tondern/Tønder
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Verkehrschaos auf dem Kongevej auf dem Weg zum Festivalplatz Foto: Martin Francier/JV

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Geduld, sehr viel Geduld mussten am Donnerstag die Menschen aufbringen, die auf den Campingplatz des Festivals wollten. Vier Stunden ging gar nichts, bei fast 30 Grad! Warum wiederholte sich das Chaos vom 21. August?

„Tonderns Straßen sind für einen solchen Menschenandrang nicht geschaffen, wenn ungefähr 5.000 Gäste auf den Campingplatz des Tønder Festivals wollen, wenn nur 7.500 Bürgerinnen und Bürger in der Stadt leben. Das ist eine Frage der Infrastruktur“, meinte Festivaldirektor Stephan Scheelke einen Tag danach, als sich das Verkehrschaos vom Sonntag, 21. August, wiederholte.

In der Tonderner Innenstadt ging auf der Hauptverkehrsader Kongevej gar nichts mehr. Auf der Höhe Aldi in Richtung Rathaus hielt Auto hinter Auto – viele auch mit Campingwagen. Die festsitzenden Festivalgäste verharrten bei fast 30 Grad Wärme, bis sie bis auf dem Papagøjesti gelandet waren. Doch auch bei der Platzanweisung gab es wieder Staus.

Auch die Festivalfahrzeuge mussten auf die Straße, auf der die Festivalgäste auf den Campingplatz kommen. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Vier Stunden im Stau

Zwei Schwestern aus Hadersleben (Haderslev) und Svendborg saßen vier Stunden lang fest, bis sie ihr Zelt aufbauen konnten. Kurzerhand suchten sie sich einen Parkplatz, um zumindest etwas von den Nachmittagskonzerten mitzubekommen, die bereits auf dem Festivalplatz begonnen hatten.

Die beiden Festivalfrauen, die seit Jahren nach Tondern kommen, um sich gute Musik anzuhören und die gemütliche Atmosphäre zu genießen, ließen sich aber nicht unterkriegen, obwohl es sehr, sehr heiß war, als sie so lange in einem Auto warten mussen, sagten sie.

 

Ihnen sei von Festivalhelfern gesagt worden, dass sie nicht die Handscanner hatten, die für das Scannen ihrer Papiere nötig sind. Auf dem Campingplatz herrschte auch ein ziemliches Durcheinander, berichten sie.

 

Festivaldirektor Stephan Scheelke, als die Sonne noch schien. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Stephan Scheelke entschuldigt die Warteschlangen mit der Infrastruktur, wenn 5.000 Gäste in eine Stadt kommen, in der nur 7.500 Menschen leben.

„Wir haben in diesem Jahr erlebt, dass unsere Gäste – vermutlich aufgrund des guten Wetters – früher als sonst anreisen, und dann kommen sie in großen Schüben“, erklärt er.

Den Grund mit den fehlenden Scangeräten könne er nicht glauben. Die Probleme auf dem Campingplatz könnte er aber erklären.

Unsere Freiwilligen sind Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler. Auch beim Bon-Jovi-Konzert in Sonderburg, wo Profis am Werk waren, gab es immense Probleme.

Stephan Scheelke, Festivaldirektor

„Wir haben zwei Jahre kein Festival durchgeführt. Da ist das eine oder andere vielleicht in Vergessenheit geraten und musste entstaubt werden. Dass es an den Freiwilligen gelegen hat, kann ich natürlich nicht ausschließen, denn von den 3.100 Helferinnen und Helfern sind 800 zum ersten Mal dabei. Da sind bestimmt auch einige davon auf dem Campingplatz. Unsere Freiwilligen sind Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler. Auch beim Bon-Jovi-Konzert in Sonderburg, wo Profis am Werk waren, gab es immense Probleme“, erklärt Scheelke.

Der als Sonnenschutz dienende Regenschirm erfüllte nachmittags seinen eigentlich Zweck. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

 

Er stehe täglich im Kontakt mit der Feuerwehr, der Kommune und der Polizei. Dort seien die Probleme auch angesprochen worden.

 

„Wir müssen uns mit dieser Frage befassen. Der Festivalplatz liegt, wo er liegt. Ein neuer Zufahrtsweg zum Campingplatz könnte da vielleicht eine Lösung sein“, so Scheelke auf eine diesbezügliche Frage.

Die beiden ersten Festivaltage werden als eine der wärmsten in die Geschichte eingehen. „Auch in diesem Punkt haben wir Kontakt zu den Experten, wie wir uns verhalten sollen“, so Scheelke. Eine Hitzewelle herrsche noch nicht, die zähle erst bei 30 Grad und mehr, sagt ein schwitzender Festival-Direktor vormittags, als es noch brütend heiß war. Nachmittags rückten dunkle Wolken an. Ab 15 Uhr fielen die ersten Tropfen.

Ein guter, schattiger Platz. Auch bei Regen ist das eine gute Wahl. Foto: Jane Rahbek Ohlsen
Am Donnerstag war ein Fächer sehr nützlich. Foto: Jane Rahbek Ohlsen
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