Kommunales
Röms Problem: Mehr Wasser aus der Nordsee, von oben und von unten
Röms Problem: mehr Wasser aus der Nordsee, von oben und von unten
Röms Problem: mehr Wasser aus dem Meer von oben und unten
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Das Küstendirektorat hat die Insel aufgrund des steigenden Meerwasserspiegels im Falle einer Sturmflut als gefährdet bezeichnet. Auch der steigende Grundwasserspiegel und größere Regenfälle könnten zum Problem werden. Privatleute sind auch in der Pflicht und müssen Kanäle unterhalten.
Wenn Röm im Zuge des steigenden Meerwasserspiegels bei Sturmflut als überschwemmungsgefährdet eingestuft wird, dann wünscht sich die Kommune Tondern vom zuständigen Küsteninspektorat mehr Unterstützung.
Nationale Vorschläge: Fehlanzeige
„Wir vermissen bei nationalen Risikobewertungen auch nationale Vorschläge in Bezug auf neue, kreative Lösungen im Zuge des Klimawandels und des Küstenschutzes“, schreibt die Kommune.
Die Küstenbehörde biete zwar Beratung und die Bereitschaft in koordinierender Funktion zwischen den Kommunen an, aber ihre angebotene Hilfe lasse noch Luft nach oben, obwohl Tondern eine Zusammenarbeit begrüße, schreibt die Kommune der Staatsinstanz.
Folgende Vorschläge macht die Kommune:
- 1. Bildung einer digitalen Plattform für den Meinungsaustausch oder physische Seminare und Workshops mit anderen Kommunen, wo es auch überschwemmungsgefährdete Regionen gibt.
- 2. Die Kommune vermisst die Zusage auf finanzielle Unterstützung für den Küstenschutz.
- 3. Ausarbeitung von Maßnahmen zur Klimaanpassung und Gefahrenabwehr
- 4. Wasserstandsmessungen westlich von Röm.
- 5. Übereinstimmende Risikobewertungen von deutscher und dänischer Seite. Überschwemmungen, verschuldet von dänischen Wasserläufen im Grenzgebiet, können sich auch auf grenznahe Bereiche südlich der Grenze ausweiten.
Das Küsteninspektorat erwartet von den Kommunen für die Jahre 2026/2027 die Vorlage von Plänen, wie mit der Gefährdung umgegangen wird und wie bestehende Gefahrenmomente reduziert werden können. Die Kommunen werden angehalten, neuen Risiken vorzubeugen.
Neubewertung alle sechs Jahre
Das Küsteninspektorat bewertet jedes sechste Jahr die Risiken neu. Im Fall von Röm würden 491 Menschen gefährdet, erklärte der Vorsitzende des Technischen Ausschusses, Poul Erik Kjær (Venstre), im Stadtrat.
Auf der Insel wurden die Deiche in den vergangenen zwei Jahren umfassend verstärkt. So wurde der sieben Kilometer lange, aber nur vier Meter hohe Juvre-Deich im Norden der Insel, der 85 Höfen und Gebäuden sowie 750 Hektar Natur- und Agrarflächen Schutz bietet, aufwendig ausgebessert und befestigt. Das Deichschutzprojekt kostete knapp 38,5 Millionen Kronen. Davon zahlte die Kommune 6,4 Millionen Kronen.
Beim Orkan im Dezember 1999 wurden große Landflächen unter Wasser gesetzt. Menschenleben waren nicht gefährdet. Bei sieben Deichbrüchen ertranken 600 Schafe, und Wasser drang in die Häuser ein.
300.000 Kubikmeter Kleiboden und Sand wurden auf den Deich gefahren. Deichgraf Morten Sextus Rasmussen meinte damals, dass die Bürgerinnen und Bürger jetzt ruhiger schlafen könnten.
Zudem wurde der Juvre-Deich am nordöstlichen Teil der Insel auch verstärkt. Das Projekt kostete insgesamt 22,5 Millionen Kronen. Davon zahlte der Staat 18 Millionen Kronen.
Auch im Süden der Insel ist der Deich Havneby-Kirkeby verstärkt worden. Dieser drohte beim Sturm 2013 zu brechen.
Ballum als Nächstes an der Reihe
Ein weiteres Küstenschutzprojekt wartet am Deich Ballum-Astrup. Die Gesamtfinanzierung ist noch nicht in trockenen Tüchern. Ende vergangenen Jahres kam die Zusage aus Kopenhagen, 26,7 der insgesamt 58 Millionen Kronen zu übernehmen.
Doch nicht nur das Wasser der Nordsee könnte in Zukunft für die Insel zum Problem werden. Gleiches gilt für das Grund- und Regenwasser, das auch schuld an Überflutungen werden könnte.
In diesem Fall haben Insulanerinnen und Insulaner sowie die Inhaberinnen und Inhaber von Sommerhäusern eine Verpflichtung, dass es nicht zu Überschwemmungen kommt.
Häufiger Wasser auf den Grundstücken
Mehr und mehr Ferienhauseigentümerinnen und -eigentümer erleben, dass Wasser auf ihre Grundstücke dringt. Daher wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommune, der Versorgungsgesellschaft Tønder Forsyning, der Grundbesitzervereine und dem Lokalrat.
Ihre Aufgaben sind:
- Erfassung von problematischen Gebieten auf der Insel
- Lösungen analysieren
- Hausbesitzende über ihre Verantwortung in Bezug auf die Instandhaltung von Wasserkanälen aufzuklären.
„Wenn Wasser auf die Grundstücke dringt, sind Bürgerinnen und Bürger geneigt, dieses durch die Kanalisation weiterzuleiten. Das ist eine schlechte und gesetzeswidrige Lösung“, erklärt John Pies Christiansen, Chef der Wasser- und Abwasserabteilung bei Tønder Forsyning.
Toilettenbesuch würde schwierig
Die Kanalisation sei nur für Abwässer und nicht für Oberflächenwasser dimensioniert. „Das könnte letztlich dazu führen, dass die Menschen nicht mehr ihre Toiletten nutzen können. Es kann nicht mehr gespült werden, da die Abwasserrohre voll sind“, warnt Pies Christiansen.
Der Klima-Verantwortliche in der kommunalen Verwaltung, Mikkel Blønd Vestergaard, unterstreicht, dass die Grundeigentümerinnen und -eigentümer für den Unterhalt von Wassergräben zu sorgen haben.
„Am liebsten sollten die Grundeigentümergemeinschaften auf diesbezügliche Probleme aufmerksam machen. Wo es solche Zusammenschlüsse nicht gibt, wäre es angebracht, solche Vertretungen zu wählen, damit die Aufgabe gemeinsam gelöst wird“, unterstreicht der Klima-Beamte der Kommune.
Als Privatperson kann man bis zum 1. April 2025 auf Probleme unter der Mail vandregistrering@toender.dk mit der Angabe des Standorts und einer Kurzbeschreibung des Problems aufmerksam machen.