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Deutsche Starbesetzung dreht in Mögeltondern

Deutsche Starbesetzung dreht in Mögeltondern

Deutsche Starbesetzung dreht in Mögeltondern

Mögeltondern/Møgeltønder
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Hark Bohm (l.) und Fatih Akin haben mehrfach erfolgreich zusammengearbeitet. Foto: shz

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Im Schlossort entstehen in dieser Woche Szenen für den Kinofilm „Amrum“, der über die Kindheit des bekannten Schauspielers Hark Bohm erzählt. Regie führt der Erfolgsregisseur Fatih Akin. Der alte Kaufmannsladen in der Schlossstraße wird zum Schlachterladen. Es gibt weitere Drehorte in der Kommune Tondern.

Die Westküste auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze ist ein beliebter Drehort für Filmemacherinnen und -macher. Nun kommt auch Mögeltondern auf die Liste der Filmorte. 

Gedreht werden dort Szenen für den Film „Amrum“, der am 25. September 2025 in die deutschen Kinos kommen wird. Der Film basiert auf dem Roman des Schauspielers, Filmregisseurs und Drehbuchautors Hark Bohm und seinen Erinnerungen, der in Norddorf auf Amrum während des Zweiten Weltkriegs aufgewachsen ist. Der Roman des heute 85-Jährigen, der 1939 in Hamburg geboren wurde, ist kürzlich erschienen. 

Der frühere Kaufmannsladen in Mögeltondern wird im Film zum Metzgerladen. Foto: Brigitta Lassen
Ein Schlachterladen anno 1945 nimmt in der Schlossstraße Form an. Foto: Brigitta Lassen
Für die Einrichtung der Schlachterei Quedens erhielten die Filmleute von einem Bewohner der Schlossstraße altes Werkzeug, unter anderem Fleischerhaken, Schlachterbeil und eine Knochensäge. Sein Großvater war Schlachter in Tondern. Foto: Brigitta Lassen

Die Szenen in Mögeltondern, die am 30. und 31. Mai sowie am 7. Juni gedreht werden, spielen im früheren Kaufmannsladen an der Ecke Schlossstraße-Kirkestien, wo ein Metzgerladen eingerichtet wird. Der zweite Drehort ist der frühere Hof der Familie Lück in der Schlossstraße.

An den Drehtagen werden in der Straße Halteverbote eingerichtet, damit das Filmteam ungehindert arbeiten kann und keine modernen Autos mit ins Bild kommen. Auch die zeitweise Sperrung der Strasse müssen Einheimische und Auswärtige an den drei Drehtagen in Kauf nehmen. 

Zufall bei Drehortsuche 

Dass Mögeltondern Drehort wurde, ist eher einem Zufall geschuldet. Ein Locationscout, der nach geeigneten Standorten für die Filmaufnahmen suchte, war schon vor zwei Jahren auf den Ort mit seinen vielen historischen Häusern aufmerksam geworden. Dem Scout waren geeignete Objekte auf Amrum zu modern. Dafür fand er In Mögeltondern das, was er suchte. Mit  der Handlung hat der Ort Mögeltondern nichts zu tun. 

Weitere Drehorte in der Kommune Tondern sind Tondern (Tønder), Scherrebek (Skærbæk), Hoyer  (Højer) und Ballum.  In Ballum liegt das Hauptquartier des Filmteams, das sich dort ungefähr zwei Monate aufhalten wird.

Der einstige Hof der Familie Lück in der Schlossstraße in Mögeltondern Foto: Brigitta Lassen

Bohm, der aus vielen deutschen Filmen und Krimis bekannt ist, wird auch in dem Film des Erfolgsregisseurs Fatih Akin mitspielen. Er und Bohm haben das Drehbuch geschrieben. Für den Hamburger Akin ist „Amrum“ sein 12. Spielfilm.

Junge packt mit an

Der autobiografische Film spielt im Kriegsjahr 1945. Er erzählt von einem zwölfjährigen Jungen auf Amrum, der hart beim Fischen, auf dem Acker und bei der Seehundjagd mit anpackt, um seiner Mutter beim Unterhalt der Familie zu helfen, während der Vater im Krieg ist. 

Neben Hark Bohm werden weitere bekannte deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler vor der Kamera stehen. An weiblicher Prominenz sind Diane Kruger, Laura Tonke und Lisa Hagmeister am Set, auf männlicher Seite Detlev Buck, Matthias Schweighöfer und Lars Jessen. Insgesamt wird an 50 Tagen auf Amrum und in Dänemark gefilmt.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Fatih Akin und Hark Bohm haben bereits mehrmals erfolgreich zusammengearbeitet. Für Akins NSU-Drama „Aus dem Nichts“ schrieben die beiden gemeinsam am Drehbuch. Die Produktion wurde 2018 als bester fremdsprachiger Film mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Für das Drehbuch erhielten sie den Deutschen Filmpreis. Auch bei Akins Verfilmung des Romans „Tschick“ war Bohm als Autor am Drehbuch beteiligt. 

Regisseur Frelle Petersen (l.) mit seinen Hauptdarstellerinnen und Hauptdarstellern vom Film „Resten af livet“, der vor drei Jahren in Tondern gedreht wurde (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Die Westküste diente mehrfach als Filmkulisse. In Hoyer (Højer) und Umgebung wurden unter anderem mehrere Romane von Erling Jepsen filmatisiert. Sylt (Sild) ist der Drehort für die beliebte deutsche Krimireihe „Nord Nord Mord“. Der dänische Regisseur Frelle Petersen hat für seine neue und letzte Produktion „Hjem kære hjem“ in seiner Nordschleswig-Trilogie zum dritten Mal die Kommune Tondern (Tønder) gewählt.

Vor sechs Jahren war der frühere Standort des Luftschiffhafens im Soldaterskoven bei Tondern einer der Schauplätze für den dänischen Kinofilm „I krig & kærlighed“. 

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