Kommunalpolitik
Bei Fernwärmeprojekten wird jetzt Gas gegeben
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Der Verwaltung werden größere Kompetenzen eingeräumt, um Zeit zu gewinnen. Die Politik wünscht mehr Einblick bei konkreten Vorhaben bezüglich der Energiequelle. In Tondern soll von Erdgas auf geschreddertes Holz umgestiegen werden.
Mit gleich sieben Punkten zum Thema Fernwärmewerke haben sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses und des Finanzausschusses auf ihren jüngsten Sitzungen befasst. Die Werke in Tondern und Toftlund haben sich mit neuen Projekten an die Kommune gewandt.
Um einen schnelleren und geschmeidigeren Verlauf zu ermöglichen, wollen die Politikerinnen und Politiker der Verwaltung größere Kompetenzen einräumen. Die technische Verwaltung kann Änderungen in kleinerem Umfang gutheißen, wenn sie die Abgeordneten laufend informiert. Das haben die Regierung und der Zusammenschluss der dänischen Kommunen, KL, den Kommunen ans Herz gelegt. Alle Projekte sollten innerhalb dieses Jahres behandelt werden, so das Ziel.
„Wenn ein Werk sein Versorgungsgebiet vergrößern will, kann die Verwaltung diese Anträge behandeln und gutheißen“, nennt Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) ein Beispiel im Zuge der Kompetenzabgabe, die der Stadtrat in der kommenden Woche genehmigen soll.
Bei Einbeziehung der Ausschüsse und des Stadtrats kann die Projektbearbeitung zwei bis drei Monate dauern. Nach den neuen Regeln kann sie auf weniger als einen Monat verkürzt werden.
Kompetenzverlagerung mit Einschränkung
Die Kompetenzverlagerung soll zunächst bis Ende des Jahres gelten.
Der Finanzausschuss wünscht zudem, dass Projekte bei der Wahl von Energiequellen weiter auf seinem Tisch landen. „In diesen Fällen eilt eine Entscheidung nicht, da die Projekte nicht sofort umgesetzt werden sollen. Ein Monat mehr oder weniger macht da keinen Unterschied. Wir wünschen Informationen, ob ein Fernwärmewerk alternative Energiequellen zur beantragten Lösung untersucht hat“, berichtet Popp Petersen.
Diese Forderung hat der Finanzausschuss auch zum Ausdruck gebracht, als ihm auf seiner Sitzung am Donnerstag ein Riesenprojekt der Tonderner Fernwärme vorgelegt wurde. Die Gesellschaft will auf längere Sicht komplett bei der Energieproduktion von Erdgas auf geschreddertes Holz umsteigen. Das sei eine umweltfreundlichere Lösung und Teil des Klimaschutzes, so die Antragsteller.
Investitionen in Höhe von 81,4 Millionen Kronen
Beim Werksgebäude am Energivej in Tondern soll ein 10 Megawatt großer Verbrennungskessel gebaut werden. Damit können jährlich um die 8 Millionen Kronen gespart werden, die der Kundschaft zugutekommen. Der Kohlendioxid-Ausstoß würde über einen 20-jährigen Zeitraum um etwa 41.000 Tonnen reduziert.
Die Investition wird auf 81,4 Millionen Kronen veranschlagt. Der Bau des Kessels könnte Anfang dieses Jahres starten.
Der Technische Ausschuss hat das Vorhaben zwar gutgeheißen, der Finanzausschuss tat dies auch, aber wünscht in diesem Fall mehr Informationen und eine strategische und zukunftssichere Einschätzung bei künftigen Vorhaben.
Daher hoffe ich, dass die Tonderaner ihren Gaskessel nicht abreißen, sondern stehen lassen.
Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister
„Der Vorstand der Fernwärmegesellschaft hat das Projekt gutgeheißen, aber er wird im späteren Verlauf mit der Bitte um eine kommunale Bürgschaft für die Kreditaufnahme an uns herantreten. Wir hätten auch in diesem Fall Informationen gewünscht, ob auch andere Wärmequellen als Holz untersucht worden sind. In Tondern wurde seinerzeit auch über Geothermie gesprochen, was aber wegen Unsicherheitsfaktoren gebremst wurde“, erklärt der Bürgermeister.
„Wir fragen uns, warum die Fernwärmewerke in Lügumkloster und Toftlund beispielsweise auch Sonnenenergie gewinnen und ob diese Möglichkeit auch in Tondern untersucht worden ist. Eine Kombination würde größere Flexibilität bringen. Daher hoffe ich, dass die Tonderaner ihren Gaskessel nicht abreißen, sondern stehen lassen“, so Jørgen Popp Petersen.