Küstenschutz

Staat stellt Millionenbeträge für Deichverstärkung auf Röm bereit

Staat zahlt Millionen für Deichverstärkung auf Röm

Staat zahlt Millionen für Deichverstärkung auf Röm

Havneby
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2018 war eine Deichverstärkung südlich von Havneby auf der Insel Röm durchgeführt worden. Foto: Volker Heesch

Die Regierung, die Radikale Venstre, SF und Einheitsliste vereinbaren eine Beteiligung der Staatskasse in Höhe von 80,6 Millionen Kronen an Verstärkungen des Deichs nördlich von Havneby und zweier Küstenschutzanlagen bei Juvre.

Seit Jahren bemühen sich die Deichverbände auf Röm und die Kommune Tondern um eine Beteiligung der Staatskasse an dringend nötigen Deichverstärkungen entlang der Ostküste der Insel Röm. Vor einigen Jahren hatten deshalb Kommune und Deichverband zunächst im Alleingang einen Deichabschnitt südlich von Havneby auf 5,25 Meter über Normalnull (NN) erhöht, weil angesichts der vorhandenen Deichhöhe von 4,60 bis 4,70 Metern über NN bei Sturmfluten eine Überschwemmung des Koogslands, aber auch von Sommerhausgebieten droht. Nun hat das zuständige Umweltministerium bekannt gegeben, dass 80 Millionen Kronen für Deichverstärkungen aus Staatsmitteln bereitgestellt werden. Damit können Pläne der Kommune Tondern zur Sicherung der Küste dort in Angriff genommen werden.

Freude beim Deichgrafen

„Ich bin froh über die Nachricht aus Kopenhagen", erklärte Deichgraf Morten Sextus Rasmussen gegenüber dem „Nordschleswiger". Er unterstreicht, dass mit der nun absehbaren Deichverstärkung große materielle Werte auf Röm gesichert werden. „Berechnungen hatten gezeigt, dass die Deiche nur noch zu erwartenden Sturmfluten im Zeitraum der kommenden 15 Jahre standhalten werden. Sie müssen aber für die kommenden 100 Jahre gewappnet sein", so Sextus Rasmussen. Er erklärt, dass die Kommune und Bürgermeister Henrik Frandsen sich sehr für die Vorhaben auf Röm eingesetzt haben.  

Ostseite der Insel gefährdet

Der Römer Deichgraf hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass Deichabschnitte auf der Wattseite der Nordseeinsel Röm verstärkt werden müssten. Dazu zählen Abschnitte bei Juvre im Nordosten der Insel, wo bei Sturmflut 1999  bereits Wasser in den dortigen Koog eingedrungen war. Nördlich des Röm-Damms ist der Deich sogar schon einmal rückverlegt worden, weil er durch einen Priel unterspült worden war, der sich nach Bau des Damms in Richtung Insel verlagert hatte.

Ein weiteres Deichverstärkungsprojekt wird bei Kirkeby ebenfalls an der Wattseite Röms gefördert. Nach Angaben des Umweltministeriums in Kopenhagen werden die Mittel in den Finanzjahren 2020 und 2021 ausgezahlt.  

Sextus Rasmussen kann noch nicht absehen, wann die Deichverstärkungen durchgeführt werden können. Neben Erhöhungen geht es auch um Verbreiterungen, um die Stabilität des Küstenschutzes zu verbessern.

„Die Deiche liegen alle in Natura-2000-Schutzgebieten“, fügt er hinzu. Deshalb sei nicht mit raschen Genehmigungen zu rechnen.   

Die Westküste Röms ist von Dünen geprägt, die dort für Sturmflut sorgen. In diesem Bereich gibt es keine Überschwemmungsgefahr, weil sich dort neue Dünenketten bilden und die Insel westwärts wächst. Ein Sorgenkind ist aber auch der Damm zwischen dem Festland und der Insel. Er ist bei schweren Sturmfluten mehrfach beschädigt worden. Er müsste bei steigendem Meeresspiegel möglicherweise erhöht werden. 

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