Abfallwirtschaft
Tondern: Dritte Tonne nimmt ab März Kurs auf die Haushalte
Tondern: Dritte Tonne nimmt ab März Kurs auf die Haushalte
Tondern: Dritte Tonne nimmt ab März Kurs auf die Haushalte
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Bald gehören Plastikmüll und Getränkekartons in die neue Tonne mit dem violettfarbenen Deckel. Damit die Bürgerinnen und Bürger genau wissen, was wo hineingehört, wird der Deckel der bestehenden Recycling-Lösung ausgetauscht. Dafür müssen sie etwa 15 Prozent mehr hinblättern.
Dass sich für die Bürgerinnen und Bürger in der Kommune Tondern eine weitere Wertstofftonne zum bestehenden Modell gesellt, ist keine neue Nachricht. Dort sollen sie in Zukunft Kartons für Essen und Getränke und Plastik hineinwerfen.
Aber wann ist es so weit, dass der dritte Behälter anrollt? Wir haben bei der zuständigen Entsorgungsgesellschaft „Tønder Forsyning“ mit Sitz in Bredebro nachgefragt.
Abfallplanerin Bente T. Kristensen berichtet, dass es am 13. März 2023 mit der Verteilung der etwa 16.000 Behälter losgeht. „Das dauert ungefähr zwölf Wochen“, sagt sie.
Alle Plastikmaterialien in einem Fach
Die Haushalte haben gegenwärtig jeweils eine Mülltonne, die in zwei Fächer für Bioabfall und Restmüll gegliedert ist.
In die bestehende Recycling-Tonne mit zwei Kammern ist das Einsortieren von leeren Lebensmittelkartons nicht möglich. Diese können seit August 2021 auf den Reststoffhöfen abgegeben werden.
Die neue Wertstofftonne mit einem Fach wird dieser Hängepartie ein Ende setzen. Sie hat nur ein Fach. Dort gehört außer Kartons für Getränke und Essen auch Plastik rein. „Dabei wird im Gegensatz zur bestehenden Lösung nicht zwischen weichem und hartem Plastik unterschieden“, erläutert Bente Kristensen.
Drei gleich große Tonnen
Mit einem Fassungsvermögen von 240 Litern hat die neue Tonne die entsprechende Größe wie ihre zwei Kollegen. Sie wird wie die jetzige Wertstofftonne monatlich – und zwar am selben Tag – geleert.
„Wir sind, was die Quellensortierung anbelangt, eigentlich sehr weit. Textilien sortieren wir bereits seit 2018, als es noch nicht vorgeschrieben war“, so Bente Kristensen. Lebensmittelreste werden seit 2020 vom Restmüll getrennt sortiert.
.
„Viele der Wertstoffbehälter sind zum Bersten voll. Wenn es mehr Platz gibt, wirkt sich dies vielleicht auch positiv auf das Sortierverhalten ein“, hofft Bente Kristensen.
Grün, violett und ockergelb
Wenn die neue Wertstofftonne mit einem violettfarbenen Deckel anrollt, wird der blaue Deckel des vorhandenen Recyclingbehälters ausgetauscht. Das hängt mit den Piktogrammen zusammen, die veranschaulichen, was in die jeweilige Tonne darf.
„Der blaue Deckel wird mit einem in ockergelb ausgetauscht“, berichtet die Abfallplanerin.
Die roten Kisten für umweltschädliche Materialien sind weitestgehend an alle Haushalte verteilt worden.
Preiserhöhungen im neuen Jahr
Aufgrund von steigenden Energiepreisen und der allgemeinen Preisentwicklung bleibt es auch nicht aus, dass „Tønder Forsyning“ an der Preisschraube dreht.
Auf die Kundinnen und Kunden kommt 2023 eine Steigerung von etwa 15 Prozent zu. Der Kommunalrat hat auf seiner November-Sitzung grünes Licht für die neuen Müllgebühren gegeben.
Für ein typisches Einfamilienhaus bedeutet dies, dass 5.095 Kronen (einschließlich Mehrwertsteuer) anstatt 4.426 Kronen hingeblättert werden müssen.
Keine Begeisterung für größere Behälter
Die ursprünglich von der Versorgungsgesellschaft angestrebte Lösung mit einer 360 Liter großen Tonne, die seltener geleert werden sollte, wäre pro Haushalt im Jahr 125 Kronen billiger gewesen. In der Ende 2021, Anfang 2022 durchgeführten Anhörung waren jedoch 480 Kommentare eingegangen.
„450 wollten keine großen Behälter haben“, berichtet Bente Kristensen. Danach beschloss der Ausschuss für Technik und Umwelt das kleinere Modell, obgleich es teurer ist.
Erneut Verlängerung beantragt
Laut Medienberichten schaffen es eine Reihe von Kommunen nicht, ab 1. Januar 2023 die neuen Müllregeln mit dem Sortieren in zehn Fraktionen umzusetzen.
Mitte November meldete die Nachrichtenagentur „Ritzau", dass bis zu diesem Zeitpunkt 16 der landesweit 98 Kommunen eine Vertagung der Frist beantragt hatten.
Auch Tondern hat bei der Umweltbehörde eine Verlängerung der bereits bis Ende 2022 gewährten Ausnahmegenehmigung beantragt. Ausschlaggebend ist dabei die Auftragslage im Bereich der Lieferanten für neue Behälter.
Wegen des Wettbewerb-Faktors konzentrierte sich die Ausschreibung auf das Frühjahr 2023 als Liefertermin, um genügend Interessenten zu gewinnen.