Landwirtschaft

Freiland-Weihnachtsgänse direkt vom Geflügelhof in Stoltelund

Freiland-Weihnachtsgänse direkt vom Geflügelhof

Freiland-Weihnachtsgänse direkt vom Geflügelhof

Stoltelund
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Thies Thomsen hat schon viele Bestellungen entgegengenommen, doch es können noch viele Weihnachtsbraten geliefert werden. Foto: Volker Heesch

Thies Thomsen zieht auch Enten und Puten auf seinem Betrieb am Stoltelundvej auf. Seine Schafe halten die Weideflächen des Geflügels kurz.

Auf dem Geflügelhof von Thies Thomsen in Stoltelund läuft die Verkaufssaison auf Hochtouren. Die Kunden holen sich meist nach Vorbestellung ihre Weihnachtsgänse während der Öffnungszeiten freitags und sonnabends jeweils von 16 bis 18 Uhr auf seinem Hof am Stoltelundvej 8 ab.

Gänsegeschnatter ist auf dem Hof nicht zu hören. „Alle Tiere sind längs geschlachtet“, so Thomsen, der seit 1996 seinen kleinen 14-Hektar-Hof in Stoltelund im Nebenerwerb bewirtschaftet. Auf vier Hektar Weideland zieht er sein Freilandgeflügel auf. Einige Schafe sind auch im Einsatz, die halten das Gras kurz, damit die Enten und Gänse es fressen. Die Tiere werden außerdem mit Spezialfutter versorgt.

Schleswiger Gänse

„In diesem Jahr habe ich Schleswiger Gänse aufgezogen“, berichtet der Landwirt, dessen Eltern bereits auf dem Familienhof in Kassö (Kassø) viel Geflügel gehalten haben. „Ich habe mich später auf die Geflügelhaltung spezialisiert“, erläutert Thomsen, der hauptberuflich in der Betonelementefabrik Contiga in Tingleff tätig ist. Die Schleswiger Gänse sind eine robuste Traditionsform, die sich in der Freilandhaltung bewährt haben. „Ich habe sie in diesem Jahr gehalten, weil ich keine weißen dänischen Landgänse bekommen konnte, die ich sonst aufziehe“, so der Geflügelfachmann, der hinzufügt, dass die großen Schleswiger Gänse etwas kürzer sind als die dänischen Landgänse. „Die Schleswiger passen etwas besser in die Bratgefäße“, fügt er hinzu.

Keine Billigware

Billigware hat er nicht im Sortiment, unterstreicht er: „Die Qualität meiner Tiere ist aber auch nicht mit der von Supermarktware vergleichbar.“ Er hat schon einen Teil Ware verkauft, doch es können noch viele Weihnachtsbraten geliefert werden. Erst im kommenden Frühjahr werden sich wieder Gänse, Enten und auch Puten auf dem Hof tummeln. „Ich bin froh, dass meine Tiere gerade geschlachtet wurden, als die Schutzmaßnahmen gegen Geflügelgrippe in Dänemark angelaufen waren“, so Thomsen, dessen Kunden alle freundlich von der Border-Collie-Hündin Ronja begrüßt werden. Sie hält ein waches Auge auf die Schafe.

Problem Marderhunde

Das Geflügel schützt Thies Thomsen durch Elektrozäune gegen Raubtiere. „Am schlimmsten ist für mich der Marderhund“, berichtet er. 70 seiner Tiere sind ihm zum Opfer gefallen. Zum Glück stellt ihnen ein Jäger, ausgerüstet mit einem Nachtsichtgerät, nach. Er hat im Bereich Stoltelund in den vergangenen Monaten rund 30 Exemplare der als invasive Tierart gefürchteten Räuber geschossen, die vor allem auch viele wilde Wasservögel töten. 

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