Deutsche Minderheit
LHN-Ära geht zu Ende: Popp hört als Vorsitzender auf
LHN-Ära geht zu Ende: Popp hört als Vorsitzender auf
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Nach rund 20 Jahren an der Spitze des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig zieht sich der 57-jährige Jørgen Popp Petersen vom Vorsitz des Agrarverbandes der Minderheit zurück. Der bisherige Vizevorsitzende Christian Kock kandidiert bei der Generalversammlung am 22. März für den Posten.
„Die Entscheidung ist nicht von heute auf morgen gefallen“, so am Mittwoch der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN), Jørgen Popp Petersen, nach der Mitteilung, dass er sich nach rund 20 Jahren an der Spitze bei der Generalversammlung am 22. März vom Vorsitz des Agrarverbandes zurückziehen werde. „Ich will mich ganz auf die Kommunalpolitik konzentrieren“, so der Spitzenvertreter der Schleswigschen Partei (SP) in der Kommune Tondern.
Stadtratsarbeit und Landwirt
„Bereits im Wahlkampf vor vier Jahren war mir klar geworden, dass die Zeit begrenzt ist“, so das Stadtratsmitglied, das von der SP als Bürgermeisterkandidat ins Rennen geschickt wird. Und er verweist auch darauf, dass er als Landwirt mit Schweineproduktion auf seinem Hof in Seewang (Søvang) auch eine ganze Menge zu tun hat. Der 57-Jährige, der sich auch als Mitglied im nordschleswigschen Landwirtschaftsrat und Vorsitzender der Tierschau in Apenrade (Aabenraa) einen Namen gemacht hat, blickt positiv auf seine Zeit an der Spitze des LHN zurück, obwohl er und seine Kollegen oft schwere Zeiten durchlebt haben.
Viele Kontakte über die Grenze
Als LHN-Vorsitzender hat Jørgen Popp Petersen besonders die Kontakte zu den deutschen Berufskollegen, vor allem in Schleswig-Holstein, gepflegt. „Die Verbindung Kopenhagen-Berlin-Brüssel ist für die dänische Landwirtschaft immer wichtiger geworden, nachdem lange die Briten Dänemarks Partner Nummer eins gewesen sind“, so Popp Petersen, der vor drei Jahren bei einer LHN-EU-Konferenz im Ecco-Center in Tondern neben EU-Agrarkommissar Phil Hogan auch den damaligen schleswig-holsteinischen Agrarminister und heutigen Grünenchef Robert Habeck zusammen mit dem deutschen Bauernverbandschef Joachim Rukwied begrüßen konnte.
Trumpfkarte Tonderns ausspielen
„Es ist auch in der dänischen Agrarwirtschaft inzwischen klar geworden, dass Deutschland unser wichtigster Partner in der EU ist“, so Popp Petersen, der als Kommunalpolitiker in Tondern für eine deutliche Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Nachbarn auf der deutschen Seite der Grenze eintritt. „Die Partnerschaft über die Grenze wird als Trumpfkarte Tonderns viel zu wenig ausgespielt“, so der Landwirt und Hobbymusiker, der auch als Vorsitzender des Kultur- und Freizeitausschusses im Tonderner Kommunalparlament eine gute Figur gemacht hat.
Für Landwirtschaft und ländlichen Raum
Der LHN-Vorsitzende berichtet, dass sein Stellvertreter, Christian Kock aus der Nähe von Christiansfeld, bei der Generalversammlung des LHN für den Spitzenposten kandidieren werde. Er ist optimistisch, dass der LHN weiter auch als Brückenbauer im Grenzland erfolgreich tätig sein wird. Er ist trotz des Strukturwandels in der Landwirtschaft hoffnungsvoll, dass sich die Landwirtschaft und der ländliche Raum besonders in Nordschleswig und in seiner Kommune Tondern als wichtige Faktoren behaupten werden.
Seine Erfahrungen aus der Landwirtschaft als wichtiger Akteur in der Umweltpolitik will Popp Petersen weiter auch in der Stadtratsarbeit einbringen. Vor Jahren machte Popp Petersen mit seinem Protest gegen Vorschriften für Uferrandstreifen Schlagzeilen. Und mit dem Ergebnis, dass das Gesetz zurückgezogen wurde.
Konstruktiv für Umweltschutz
Jørgen Popp Petersen hat sich besonders in der Kommune Tondern für konstruktive Beteiligung der Landwirte an Aufgaben des Umwelt- und Klimaschutzes eingesetzt. Dazu zählen Projekte zur Renaturierung von Wasserläufen und Extensivierung von Niederungen als Beiträge zur Verminderung der Nährstoffauswaschung und der Bindung von Kohlendioxid in Form von Humus und Torf.