Mobilität
Zahlen und Fakten zum ÖPNV in Nordschleswig
Zahlen und Fakten zum ÖPNV in Nordschleswig
Zahlen und Fakten zum ÖPNV in Nordschleswig
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THEMA ÖPNV: Was sind Haupt- und Basisrouten, wie funktioniert Flextrafik, und welche ist die meistfrequentierte Bushaltestelle in Nordschleswig? Daten und Fakten zum Busverkehr zwischen Nord- und Ostsee.
Die Busse von Sydtrafik fahren im Laufe eines Jahres fast 830.000 Stunden, davon 338.000 Stunden im Stadtbusverkehr, 255.000 Stunden im Regionalverkehr, 121.000 Stunden im Überlandverkehr und 115.000 Stunden im Schulverkehr.
Die Hauptrouten in Nordschleswig
Mehr als 400 Busse setzt das Unternehmen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im jütländischen Teil der Region Süddänemark ein – also auch in Nordschleswig
Weitere Streckennetze verbinden kleinere Orte
Zusätzlich gibt es weitere Buslinien, die überwiegend von den Kommunen finanziert werden, um weitere Orte miteinander zu verbinden. Die sogenannten Ortsverbindungsrouten (Mellembysrute) erstrecken sich an der West- und Ostküste – etwa auf Alsen (Als), zwischen Apenrade (Aabenraa) und den Grenzorten oder an der Westküste rund um Tondern (Tønder) sowie von Röm (Rømø) bis nach Hadersleben (Haderslev).
Die Strecke 223 von Gravenstein (Gråsten) über Broacker (Broager), Sonderburg (Sønderborg), Augustenburg (Augustenborg) und Guderup nach Norburg (Nordborg) ist mit 35 werktäglichen Abfahrten in jede Richtung die am häufigsten befahrene Route.
Die Linie 220 von Apenrade über Stübbek (Stubbæk) und Krusau (Kruså) nach Pattburg (Padborg) ist mit 19 werktäglichen Abfahrten in jede Richtung die zweithäufigste.
Die übrigen Ortsverbindungsrouten haben höchstens 14 werktägliche Abfahrten und typischerweise 0 bis 3 Abfahrten an den Wochenenden.
Kommunale Schul- und Lokalrouten bedienen außerdem den Einzugsbereich der Volksschulen.
Stadtbusverkehr nur in drei großen Städten
Des Weiteren fahren Stadtbusse in Sonderburg, Hadersleben und Apenrade. In den mittelgroßen Städten wird wochentags tagsüber und am Sonnabendmorgen viel gefahren, während am Abend, Sonnabendnachmittag und Sonntag weniger oder gar nicht gefahren wird. In Tondern gibt es gar keinen Stadtbus.
Diese Bus-Arten nutzen die Menschen in Nordschleswig
Viele Menschen nutzen täglich den öffentlichen Nahverkehr in Nordschleswig. Dabei gibt es regionale Unterschiede, welche Buslinien die Fahrgäste nutzen. Ein Überblick über die vier Kommunen:
Fahrgastzahlen erholen sich nur langsam von Corona
Zwar haben sich Passagierzahlen noch nicht wieder dem Niveau von vor der Corona-Pandemie angeglichen, stiegen aber in allen vier Kommunen im Jahr 2022 wieder deutlich an. In drei Kommunen ist die Zahl der Fahrgäste im vergangenen Jahr jedoch erneut unter das Niveau von 2022 gefallen. Einzig die Passagierzahlen in der Kommune Apenrade nahmen leicht zu.
Zeitgleich steigen die Ticketpreise moderat. Zu Beginn des Jahres wurden die Preise leicht angehoben, um nach Aussage von Sydtrafik auf die steigenden Rohstoffpreise reagieren zu können.
Meistfrequentierte Haltestellen in der Kommune Sonderburg
Blickt man detailliert auf die einzelnen Bushaltestellen in Nordschleswig, dann gibt es eine große Diskrepanz zwischen Stadt und Land. So sind die am meisten frequentierten Haltepunkte in den vier großen Städten Sonderburg, Hadersleben, Apenrade und Tondern zu finden – außerdem an lokalen Knotenpunkten wie etwa Krusau, Gravenstein oder Woyens (Vojens).
Am wenigsten frequentierte Haltestellen
Die Top 11 der Haltestellen mit den wenigsten Zu- und Ausstiegen liegen, wenig überraschend, allesamt in der Kommune Tondern.
Die Westküste zählt jedoch zu einem dünn besiedelten Landstrich, weshalb dort auch das Liniennetz relativ übersichtlich ist.
Um der Nachfrage nach öffentlichem Nahverkehr auch in Orten gerecht zu werden, die nicht an das reguläre Bus- und Schienennetz angeschlossen sind oder die Frequenz auf den Linien gerade in den Abendstunden und am Wochenende niedrig oder nicht vorhanden ist, gibt es in Nordschleswig gesonderte Angebote.
Nachtbusse in Nordschleswig
Nachtbusse gibt es in Nordschleswig nur auf zwei Linien im Raum Sonderburg. Dort fährt die Route 811 von Sonderburg über die Insel Alsen und steuert dabei Norburg, Meels (Mjels), Guderup, Augustenburg, Fünenshaff (Fynshav), Mommark, Kekenis (Kegnæs) und Vollerup an.
Die Linie 814 fährt von Sonderburg aus in Richtung Westen nach Düppel (Dybbøl), Wester-Satrup (Vester Sottrup), Broacker, Atzbüll (Adsbøl), Blans, Quars (Kværs), Gravenstein und Ekensund (Egernsund).
Beide Busse fahren in den Nächten von Freitag auf Sonnabend und Sonnabend auf Sonntag jeweils um 3 Uhr vom Busbahnhof. Ausnahmen sind die Nächte nach dem 24., 25. und 31. Dezember sowie dem 1. Januar.
„Plustur“, „Flextrafik“ und „Flexrute“
Sydtrafik bietet mit Plustur/Plustour, Flextur/Flextour, Flexrute/Flexroute individuelle Lösungen an, wenn der reguläre Bus oder Zug nicht zum gewünschten Bestimmungsort fährt. Die Angebote lassen sich über rejseplanen.dk oder die entsprechende App buchen.
Plustur
Bei einer Plustour wird der Fahrgast von einer Adresse zu einem Knotenpunkt gefahren, wo ein Umstieg in einen regulären Bus oder Zug möglich ist. Auch wer von einem Knotenpunkt zu einer Adresse gefahren werden möchte, kann eine Plustour buchen. Sie verbindet einen also immer mit dem nächstgelegenen öffentlichen Verkehrsmittel. Eine Plustour muss mit zwei Stunden Vorlaufzeit gebucht werden – höchstens aber 14 Tage im Vorfeld. Eine Fahrt kostet 26 Kronen und kostet damit dasselbe wie ein Einzelfahrschein für den Bus für zwei Zonen.
Flextur
Flextouren sind ein öffentliches Verkehrsangebot, allerdings mit kleineren Fahrzeugen, die nach Bedarf fahren. Fahrgäste werden von einer Wunschadresse zu einer anderen Wunschadresse gefahren – je nach Bedürfnissen. Dabei fährt man mit anderen zusammen, und das Fahrzeug kann einen Umweg machen, um andere Fahrgäste abzuholen oder an den Zielort zu bringen. Jede und jeder kann eine Flextour buchen. Einzige Voraussetzung ist, dass ein Fahrgast in der Lage sein muss, selbstständig zum Fahrzeug zu gelangen und es wieder zu verlassen.
Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer, die während der Fahrt in ihrem Rollstuhl sitzen müssen, können Flextur ebenfalls nutzen, sofern sie lediglich Hilfe beim Ein- und Aussteigen benötigen.
Flextouren werden über einen Kilometerpreis abgerechnet. Der Mindestpreis für eine Fahrt liegt bei 40 Kronen. In den vier nordschleswigschen Kommunen kostet die Fahrt 6,75 Kronen je Kilometer, Minimum sind 50 Kronen. Der Preis bleibt gleich, wenn eine Fahrt in eine Nachbarkommune führt.
Flextouren sind an allen Wochentagen im Zeitraum von 6 Uhr bis Mitternacht möglich. Eine Flextour muss mit zwei Stunden Vorlaufzeit gebucht werden – höchstens aber 14 Tage im Vorfeld.
Flexrute
Busse auf Flexrouten sind öffentliche Verkehrsmittel auf Abruf – ohne festen Fahrplan. Fahrgäste können innerhalb eines bestimmten geografischen Gebiets von Haltestelle zu Haltestelle gefahren werden. Sie reisen in kleineren Fahrzeugen und mit anderen Fahrgästen, genau wie in Bus und Bahn.
In Nordschleswig gibt es folgende Flexrouten:
- Lügumkloster (Løgumkloster) – Apenrade (Sonnabend und Sonntag, 9 bis 20 Uhr)
- Preis entspricht dem einer regulären Busfahrt
- Ersatz an Wochenenden für die Linie 124
- Hält an ausgewählten Haltestellen
- Bestellung 1 Stunde im Vorwege unter Telefon 7660 8608
- Toftlund – Jels (viermal täglich)
- Bestellbar ab Toftlund um 6.43 und 7.02 Uhr
- Bestellbar ab Jels Busbahnhof um 15.25 und 16.10 Uhr
- Hält an einigen Haltestellen auf der Linie 147
- Preis entspricht dem einer regulären Busfahrt
- Bestellung 1 Stunde im Vorwege unter Telefon 7660 8608
- Vejen – Ribe (Sonnabend und Sonntag, 9 bis 20 Uhr)
- Ersatz an Wochenenden für die Linie 177
- Hält an einigen Haltestellen der regulären Route
- Preis entspricht dem einer regulären Busfahrt
- Bestellung 1 Stunde im Vorwege unter Telefon 7660 8608
- Apenrade Busbahnhof – Pattburg (Padborg) (Montag bis Sonnabend, 22 bis 0 Uhr)
- Hält an einigen Haltestellen der regulären Buslinie 220
- Preis entspricht dem einer regulären Busfahrt
- Bestellung 1 Stunde im Vorwege unter Telefon 7660 8608
Die Flexroute zu nutzen, kostet so viel wie ein reguläres Busticket für Erwachsene. Wer eine Pendlerkarte, Jugendkarte oder Rentnerkarte hat, fährt kostenlos. Auch der DSB-Reisepass (DSB = Dänische Staatsbahnen) kann zum Bezahlen genutzt werden. Tickets sind auch beim Einsteigen von der Busfahrerin oder dem Busfahrer zu bekommen.