Verkehr
Klimafreundlichkeit: Bus und Bahn nicht immer besser als das Auto
Klimafreundlichkeit: Bus und Bahn nicht immer besser als das Auto
Klima: Bus und Bahn nicht immer besser als das Auto
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Jüngste Daten zeigen, dass öffentliche Verkehrsmittel nicht immer die beste Klimalösung sind, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Das Transportministerium gibt Beispiele.
Neue Zahlen des dänischen Transportministeriums zeigen, dass es für das Klima bei Weitem nicht immer am besten ist, Bus oder Bahn zu wählen.
Das berichtet „Jyllands-Posten“.
Das Ministerium hat berechnet, wie viel CO₂ man mit verschiedenen Verkehrsmitteln ausstößt.
Den Zahlen zufolge ist der dieselbetriebene Bus außerhalb der Städte die schlechteste Klimawahl, während Elektrozüge, Elektroautos und Elektrobusse am besten abschneiden.
Auto schlägt Bus
Ein dieselbetriebener Linienbus, der am häufigsten außerhalb größerer Städte eingesetzt wird, stößt 118 Gramm CO₂ pro Kilometer aus.
Ein benzin- oder dieselbetriebenes Auto stößt 99 Gramm CO₂ pro Kilometer und Passagier aus.
Beispiel Intercity-Zug
Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass ein benzin- oder dieselbetriebenes Auto fast genauso klimafreundlich ist wie eine Reise mit einem Regionalzug. „Jyllands-Posten“ nennt eine Fahrt zwischen Aarhus und Herning als Beispiel.
Der Intercity-Zug zwischen Aarhus und Kopenhagen ist demnach deutlich klimafreundlicher als das Auto.
Laut den Zahlen sind benzin- oder dieselbetriebene Autos klimafreundlicher als Regionalzüge, wenn zwei Personen im Auto sitzen, schreibt die Zeitung.
Befinden sich drei Personen im Auto, wird die Reise mit einem fossilbetriebenen Auto auch klimafreundlicher als der Intercity-Zug zwischen Aarhus und Kopenhagen.
Transportminister Thomas Danielsen (Venstre) ist überzeugt, dass die Zahlen endgültig beweisen, dass Zug und Bus in Bezug auf das Klima bei weitem nicht immer eine gute Idee sind, schreibt die Zeitung.
Zahlen richtig vergleichen
Eskil Thuesen, Geschäftsführer des größten Verkehrsunternehmens des Landes, Movia, sagt, dass die Zahlen ziemlich zutreffend erscheinen – es aber nicht ganz so einfach ist.
„Man sollte die Zahlen nutzen, um zu sehen, wie ein Elektroauto im Vergleich zu einem Elektrobus abschneidet, genauso wie man ein fossilbetriebenes Auto mit einem fossilbetriebenen Bus vergleichen sollte. Gleichzeitig muss man berücksichtigen, dass die Verkehrsunternehmen dabei sind, fossile Busse durch elektrisch betriebene Busse zu ersetzen. Zum Beispiel sind heute mehr als die Hälfte der Busse bei Movia elektrisch betrieben“, sagt er.
Das Klimaministerium erwartet, dass bis 2030 etwa 30 Prozent aller Autos Elektroautos sein werden.
Gleichzeitig werden 94 Prozent der Busse bei Movia elektrisch fahren, landesweit etwa 76 Prozent, sagt Thuesen.