Vortragsabend
Tour de Nordschleswig: „Die deutschen Städtenamen richtig aussprechen“
Tour de Nordschleswig: „Die deutschen Städtenamen richtig aussprechen“
Tour de Nordschleswig: „Die Städtenamen richtig aussprechen“
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Wenn die Tour de France am Sonntag durch Nordschleswig rollt, sind die Augen der ganzen Welt auf den Landesteil gerichtet. Der aus Nordschleswig stammende ehemalige ZDF-Redaktionsleiter der Tour, Peter Kaadtmann, hat der ARD Hilfestellung gegeben, damit das Grenzland richtig wiedergegeben wird.
Nordschleswig wird am Sonntag der ganzen Welt präsentiert, wenn die Tour de France durch den Landesteil rollt. Wie werden die Kommentierenden der Fernsehstationen über den Landesteil berichten? Und: Wird die deutsche Minderheit erwähnt?
Damit die deutsch-dänische Geschichte in der deutschen Berichterstattung eine Rolle spielt und richtig wiedergegeben wird, hat der Nordschleswiger Peter Kaadtmann das Team der übertragenden ARD auf Besonderheiten aufmerksam gemacht.
Am Rande des Vortragsabends im Deutschen Museum verriet Peter Kaadtmann, warum ihm das wichtig war.
Sonderburg und „Rosskille“
„Ich wollte in jedem Fall verhindern, dass die nordschleswigschen Städte dänisch ausgesprochen werden. Weil sie ja eben die deutschen Entsprechungen haben. Deswegen habe ich das genau aufgelistet. Dann habe ich auch die verschiedenen kulturellen Besonderheiten hervorgehoben, den Dom in Hadersleben oder den Knivsberg, und was sonst an Ortschaften wichtig ist. Eine kleine Mini-Geschichte für jeden Ort.“
Auch hat er darauf aufmerksam gemacht, dass man Roskilde anders ausspricht, als es geschrieben steht. „Rosskille“ – Peter Kaadtmann hat die Namen so aufgeschrieben, dass sie abzulesen sind.
Beim Vortragsabend im Deutschen Museum in Sonderburg gab er den Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke hinter die Kulissen der Tour-Übertragung. Während seiner Zeit als redaktioneller Leiter der Tour-de-France-Übertragung beim ZDF hat Kaadtmann von 1998 bis 2011 die Touren live begleitet.
Im Museum zeigte er auf, wie die Tour ins Fernsehen kommt. Wie Live-Kameras ihr Material über Hubschrauber und Satelliten an die Fernsehstationen senden oder wie die technischen Bereiche in den Zielstädten auf- und abgebaut werden – und kleinen Städten gleichen.
Zusammenspiel von Redaktion, Produktion und Technik
Kaadtmann erläuterte faszinierende Zusammenspiel von Redaktion, Produktion und Technik. Und zeigte auf, was für ein Aufwand hinter jeder einzelnen Tour de France Etappe steckt.
Der 72-Jährige ist als Gast für die Tour akkreditiert und wird sich während der dritten Etappe im Zielbereich am Augustenborg Landevej aufhalten. Dass die Tour jetzt direkt durch seine Heimat rollt, fühle sich „völlig verrückt an“, „Als ich ins Auto gestiegen bin, hat das eine Art inneres Glühen ausgelöst. Als wäre ich plötzlich um 15 oder 20 Jahre zurückversetzt, wo wir die Hochzeiten der Tour erlebt haben.“
Es gab Tour-Starts in Irland, in der Schweiz und in Berlin. Die Franzosen haben sogar einmal darüber nachgedacht, auf Martinique zu starten, oder auch in New York. Insofern – die Logistik ist nicht so schwierig, als dass man es nicht hinkriegt, und Sonderburg hat einen Flughafen.
Peter Kaadtmann, Tour-Experte
Dänemark als Land für den Tour-Start sei aber keinesfalls überraschend. Dieses Projekt sei viele Jahre lang politisch gewollt und befördert worden.
„Es gab Tour-Starts in Irland, in der Schweiz und in Berlin. Die Franzosen haben sogar einmal darüber nachgedacht, auf Martinique zu starten, oder auch in New York. Insofern – die Logistik ist nicht so schwierig, als dass man es nicht hinkriegt, und Sonderburg hat einen Flughafen. Es ist auf jeden Fall aber auch eine Verbeugung vor den jeweiligen Radsportländern.“
Wer mitten in der Stadt einen Blick direkt auf das Fahrerfeld werfen möchte, kann das vom Deutschen Museum aus machen. Das Museum wird eine kleine Tribüne zur Straße hin aufbauen. Und von der Dachterrasse aus kann man das Fahrerfeld hinab zur Helgolandsgade sausen sehen.
Wie viele Menschen kommen werden, sei schwer einzuschätzen, sagt Museumsleiter Hauke Grella. Wer gegen 14 Uhr vor Ort ist, „sollte noch einen Platz kriegen“, so Grella. „Aber das wissen wir ganz genau erst, wenn es am Sonntag so weit ist“.